Kapitel 40

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Dieses Kapitel widme ich:

SidneyAG

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Die restliche Heimfahrt saßen wir Kopf an Kopf im Auto und schwelgten in Erinnerungen dieses schönen Tages.

Als wir wieder im Palast ankamen, trennten sich Meghans und meine Wege, da sie sich noch mit ihrem Bruder treffen wollte, der nach langem wieder einmal in der Stadt war. Zuvor hatte sie mich gefragt, ob ich sie nicht begleiten wolle, doch ich musste absagen, denn heute war mein Termin mit der Königin.

Um ehrlich zu sein, hatte ich mich die ganze Zeit vor diesem Tag gefürchtet und je näher er rückte, desto weniger wusste ich, was ich meiner Stiefmutter sagen wollte. Gerade lief es einigermaßen gut, aber dennoch würde mich interessieren, was sie eigentlich gegen mich hatte. Ich betrat seufzend mein Zimmer und legte meine Tüte mit den gekauften Artikeln auf dem Schreibtisch ab.

Ich fröstelte ein wenig - was bei den Temperaturen draußen nicht verwunderlich war - weswegen ich schnell unter die Dusche stieg. Mein Termin war in zirka einer Stunde angesetzt, also konnte ich mich schön entspannt in der Dusche aufwärmen und mir danach einen beigefarbenen Kaschmirpullover und eine schwarze Hose anziehen. Ich war bequem und angemessen zugleich angezogen, eine Win-Win-Situation also.

Nachdem das alles erledigt war, nahm ich mir den leuchtend gelben Post-it von meiner Schreibtischkante, auf dem ich Anregungen für das kommende Gespräch notiert hatte. Sich das jetzt noch einmal durchzulesen würde nicht viel bringen, dafür war ich zu aufgeregt, aber somit bekam ich wenigstens das Gefühl, nicht ganz unvorbereitet zu sein.

Nach dem fünften Mal durchlesen warf ich einen Blick auf die Uhr und sah, dass es nun Zeit war zu gehen. Ich war innerlich so unruhig. Meine Aufregung wegen des Gesprächs fühlte sich schlimmer an als jedes Referat, jede Schulaufgabe und Kurzarbeit zusammen. Mein Körper stand so unter Strom, es fühlte sich so an, als könnte ich jetzt einen Marathon laufen.

Als ich nach kurzer Zeit schließlich am abgemachten Treffpunkt ankam, schüttelte ich meine Arme und Beine aus, um etwas von der überschüssigen Energie loszuwerden. Sobald ich einigermaßen bereit war, atmete ich noch einmal tief durch und öffnete dann die Tür zur persönlichen Bibliothek der Königin, dem Ort, an dem sie sich am liebsten aufhielt.

Ich sah sie bereits auf einem der Sofas sitzen, während sie sich durch ein Buch blätterte. Schon bei meinem ersten Schritt ins Innere des Raumes bemerkte meine Stiefmutter mich und sah mich mit einem relativ emotionslosen Gesichtsausdruck an. Als ich dann aber genau hinsah erkannte ich, dass ein kaummerkliches, aber dennoch vorhandenes Lächeln ihre Lippen zierte.

"Hallo, Katherine. Mr. Wood meinte, du hättest ein Anliegen, das du mit mir besprechen musst."

Ich nickte.

"Ja, das habe ich."

Sie deutete auf den Sessel, der gegenüber, von dem Sofa auf dem sie selbst saß, stand.

"Setz dich doch."

Ich lächelte sie an und tat, wie mir befohlen wurde.

"Wie geht es denn Logan?", fragte sie mit einem breiteren Lächeln als zuvor.

"Er hat zwar viel in der Firma zu tun, aber grundsätzlich geht es ihm gut."

"Das freut mich zu hören."

Man merkte Königin Eva an, wie sehr sie Logan mochte, was ich von mir nicht gerade behaupten konnte, aber aus genau diesem Grund war ich hier, um zu erfahren, was die Königin von England gegen mich hatte.

"Also Katherine, was möchtest du denn mit mir besprechen?"

Sie legte ihre Hände in den Schoß und sah mich abwartend an.

"Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie ich das ganze ansprechen soll, aber ich mache es jetzt einfach irgendwie", verwirrt zog meine Stiefmutter die Augenbrauen zusammen und auch ich wusste nicht, was ich da gerade gefaselt hatte, "Was ich damit sagen will ist, das ich gerne die Wogen zwischen uns glätten möchte. Ich weiß wirklich nicht, was ich falsch gemacht habe, dass du so eine Abneigung gegen mich hast. Seit ich mit Logan zusammen bin, hat es sich ein wenig geändert, was ich zwar auch nicht verstehe, aber warum? Warum hasst du mich so?"

Atemlos und stolz darüber, dass ich es nun endlich ausgesprochen hatte, wartete ich auf eine Antwort von Königin Eva. Sie aber sah mir nicht mehr in die Augen, stattdessen durchbohrte sie den Stoff des Sessels, auf dem ich saß. Sie wirkte sehr versunken in ihren Gedanken und reagierte auch nicht, als ich sie ansprach.

Throwback

Ich fühlte mich so glücklich wie noch nie zuvor! Natürlich hatte ich schon die ganze Zeit eine gewisse Vorahnung gehabt, doch, als man mir sagte, ich erwarte tatsächlich ein Kind, wollte ich am liebsten vor lauter Freunde in die Lüfte springen.

Mit einer riesigen Menge an Glücksgefühlen machte ich mich auf den Weg zum Schlafzimmer von meinem Verlobten und mir. Ich riss die Tür zu unserem Gemach auf und wollte Daniel die wunderbare Nachricht verkünden, doch er war nicht da. Schon wieder...

Von jetzt auf gleich war die positive Aura, die mich eben noch umgeben hatte, verschwunden. An ihrer Stelle machte sich Enttäuschung breit.
Ich hatte schon in den letzten Wochen gemerkt, dass sich etwas zwischen Daniel und mir verändert hatte. In meiner Gegenwart wirkte er nicht mehr so glücklich wie zuvor und manchmal hatte ich das Gefühl, als wüsste er nicht, wie er mit mir umgehen solle.

Jetzt wo wir ein Kind erwarteten, war ich voller Hoffnung, dass es wieder besser zwischen uns werden würde. Dadurch, dass wir einander nicht selbst kennengelernt hatten, war es schwierig für uns, sich ineinander zu verlieben, doch das Glück war uns hold, sodass wir nach wenigen Wochen schon, nur noch Augen füreinander hatten. Ich war so froh darüber, keine vermeintlich glückliche Beziehung führen zu müssen. Doch jetzt hatte ich das Gefühl, dass wir genau dies taten.

Ich setzte mich in Gedanken versunken auf das Bett und wartete auf Daniel. Während ich wartete, verlor ich jegliches Zeitgefühl. Ich wusste nicht, wie lange ich letzten Endes auf dem Bett saß und gedankenverloren vor mich hinstarrte, ich wusste nur noch, dass mein Verlobter plötzlich vor mir stand und mich ansprach.

Als ich ihm in die Augen sah, kehrte die Vorfreude mit einem Schlag zurück und ein breites Lächeln zauberte sich auf meine Lippen. Ich sprang auf, um Daniel zu umarmen.

"Ich muss dir dringend was sagen, Schatz."

"Ich muss dir auch etwas sagen", meinte Daniel und löste sich schnell aus der ohnehin schon lieblosen Umarmung.

Eine gewisse Vorahnung begann meine Freude Stück für Stück in Schatten zu hüllen.

"Stimmt irgendetwas nicht?", fragte ich vorsichtig.

"Eva, es tut mir wirklich leid, das musst du mir glauben!", Daniel sah mich auf einmal wehleidig an, "Ich habe eine Frau kennengelernt und mich in sie verliebt. Ich denke, es wäre das Beste, wenn wir..."

"Ich bin schwanger", unterbrach ich ihn, ohne, dass ich diese Worte überhaupt über die Lippen bringen wollte.

Die Art, wie er mich kurz darauf ansah, zeigte mir, wie unpassend die gesamte Situation war und das versetzte mir einen Stich im Herzen...

Throwback Ende

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Und was sagt ihr zu dem Throwback? Fandet ihr es gut, dass er aus der Sicht der Königin war?

Euch allen ein schönes Wochenende😊

Bis bald ❤

_summergirl_2001🌹

The Royal Family ~ Lasst das Chaos beginnen | ✓Donde viven las historias. Descúbrelo ahora