Kapitel 19

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Ich verdrehte die Augen, bei seiner letzten Nachricht.
Mason konnte es einfach nicht lassen.

Galantis - Peanut Butter Jelly

"Spread it like Peanut Butter Jelly", sang ich und hüpfte dabei auf und ab, wie ein Flummi.

Amüsiert beobachtete mich mein Bruder.

"Na komm! Sing mit!", forderte ich, mittlerweile völlig aus der Puste.

"Ich kenne das Lied doch gar nicht!"

"Der Text ist nicht schwer, also stell dich nicht so an."

Ash und ich befanden uns in meinem neuen Zimmer und strichen die Wände in Pastellgrün. Doch nicht nur die Wände waren farbig, sondern auch die gesamte Folie auf dem Boden und sogar wir selbst.

Eine Farbschlacht muss nun mal veranstaltet werden, wenn schon die Möglichkeit besteht.

Die Fußbodenverleger hatten übrigens ganze Arbeit geleistet.
Das Parkett sah besser aus, als ich es mir vorgestellt hatte.

Als das Lied endete, spielte ich es direkt noch einmal ab, weil es mir so gute Laune bereitete. Ich begann meinen Kopf, wie ein Rockstar zu schütteln und kurz darauf stimmte auch Ash mit ein.

Erst ein zaghaftes Nicken zur Musik, dann ein immer kräftiger werdendes Kopfschütteln, bis er beim Beatdrop richtig abging.

Ich kicherte laut los bei seiner anschließenden Tanzeinlage. Die Moves könnte man in etwa mit denen eines zappelnden Wurmes vergleichen.

Sobald die letzten Töne des Liedes verklungen waren, ertönte ein Räuspern hinter uns.

Beide drehten wir uns um und sahen am Türrahmen Blondchen mit skeptischem Blick und verschränkten Armen stehen.

"Hallo Schatz", Ash ging fröhlich auf seine Freundin zu und wollte sie gerade küssen, als sie ihn angeekelt von sich wegstieß.

"Igitt! Du bist überall voller Farbe!"

"Wir haben eine Farbschlacht gemacht", erzählte ihr Freund aufgeregt, wie ein kleines Kind.

"Ich habe es gesehen. Die Farbe gehört aber an die Wand und nicht auf eure Klamotten!"

Dieser vorwurfsvolle Blick zerstörte beinahe die gute Laune. Ich fragte mich, ob sie auch andere Gesichtsausdrücke zeigen konnte, als den einen mit diesen zusammengezogenen Augenbrauen und dem zum Schlitz gezogenen Mund.

"Willst du mitmachen?", fragte ich kurzerhand, da mich ihre Reaktion interessierte.

Geschockt sah sie mich an.

"Bloß nicht!"

"Ich hätte dich sowieso nicht gelassen!", gab ich achselzuckend zurück und widmete mich wieder der Wand.

"Wie dem auch sei...", begann Blondchen, "Ich würde mich wirklich freuen, wenn du heute mal wieder Zeit für mich hättest, Ashton. Wir wollen mit meinen Eltern Essen gehen."

Das klang mehr wie eine Drohung als wie eine Bitte.

"Tja Analein, Ash mag mich nun mal lieber als dich."

The Royal Family ~ Lasst das Chaos beginnen | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt