Kapitel 9 - Geschichtsstunde ✅

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Mit seinen flinken kleinen Füßen läuft er immer schneller durch das Gras. Im Wald ist er kaum mehr erkennbar. Gerade so sehe ich noch wie etwas kleines schnell durch das Gras rennt. Ich renne ihm hinterher und verliere den Pilz auf zwei Beinen aus den Augen. In dem Walbabschnitt wo ich jetzt bin war ich vorher noch nicht. Allerdings hatte mich der Wald noch nicht so gereizt. Hier ist es dunkler als in anderen Waldabschnitten. Von verschiedenen Richtungen kommt ein blaues leuchten. Hier sind verschiedene Bäume. Kleine und große. In einem großen entdecke ich den Schatten des Pilzes. Die Baumstümpfe sind alle fest im Boden verankert und miteinander verbunden. Schnell gehe ich dem Schatten hinterher. ,,Hey! Warte doch mal!" In den verbundenen Baumstümpfen sind lange Gänge. Der Schatten wird langsam größer. Überall leuchten blaue Kristalle auf gefolgt von kleinen Pilzen. Vorne kommt ein Abhang. Vorsichtig gehe ich hinunter. Und dann passiert es. Es ist zu steil, ich rutsche aus und rolle den ganzen Weg nach unten. Vor mir steht der kleine Pilz und tanzt mir auf der Nase herum. Seine weichen Füße tun aber nicht weh. Zum Glück hab ich keine Purzelbäume geschlagen als ich hinunter gerollt bin. So langsam sollte ich mal aufstehen. ,,Wieso hast du mich verfolgt?" , fragt mich der Flachpilz dessen Stimme hell, leise und kratzig ist. ,,Bei uns ist es nicht normal, dass Pilze Beine haben und sprechen können. Normalerweise essen wir Pilze." Er sieht mich mit großen Augen an. ,,Das ist ja furchtbar!" ,,Wie gesagt, normalerweise. Was machst du eigentlich hier kleiner?" ,,Ich hab mich verlaufen, jedoch hab ich den Weg wiedergefunden und geh jetzt nach Hause! Willst du mit kommen?"
,,Ja gerne." Ich stehe auf und folge dem kleinen Racker. Mit jedem Schritt den ich gehe habe ich das Gefühl zu schrumpfen. Am Ende des Baum Tunnels ist Licht zu erkennen. Der kleine Pilz sagt nichts mehr sondern läuft immer schneller zum Höhlenende. Als wir das Ende erreichen finden wir uns an einem tollen Ort wieder. Man könnte sagen es wäre das Paradies. Überall sind grüne Palmen. Auf dem Boden wachsen Pilze, In der Mitte ist ein See und es riecht gut. Eine Gruppe von Monster Pilzen kommt auf mich. ,,Da bist du ja!" , sagen sie und rennen zum Pilz. Der auf einmal auch ganz groß ist. ,,Oha! Warum seid ihr alle auf einmal so groß!?" Der große Pilz fängt an zu erzählen. ,,Weißt du, dieser Ort ist magisch. Alles was groß ist wird klein und alles was klein ist wird groß" , erklärt er. ,,Müsste ich dann nicht groß sein?"

,,Wieso hast du mich hier her geführt?" ,,Hab ich nicht. Du hast mich verfolgt und ich fand es lustig. Also hab ich eine Art Fangspiel daraus gemacht." ,,Das ist also dein Zuhause. Es ist wirklich schön. Was macht ihr hier um euch die Zeit zu vertreiben?" ,,Wir überlegen wie wir unser Zuahause zurück bekommen. Dort wütet ein großes böses Monster" , antwortet einer seiner Pilz Freunde. ,,Unsere Stadt heißt Atlantis!" ,,Willst du mir etwa sagen, dass unter dem See wirklich das legendäre Atlantis liegt!?" ,,Ja und wir möchten gerne dorthin zurück. Aber das magische Siegel kann nur von Menschenhand geöffnet werden. Wir wurden vor nicht allzu langer Zeit in Pilze verwandelt musst du wissen." ,,Ich denke ich kann euch helfen, aber ihr müsst ein bisschen warten, bis meine Freunde wieder da sind. Die können euch bestimmt helfen." ,,Danke. Wir können die Hilfe echt gut gebrauchen." ,,Was ist denn passiert?" ,,Es war vor ein paar Wochen. Es war ein normaler Tag in Atlantis. Die anderen spielten fröhlich. Ich hatte Aufgaben als Prinz zu erfüllen. Da kam eine schwarze Flüssigkeit, wie Tinte, aus dem nichts und überzog ganz Atlantis. Jetzt sehen wir so aus." ,,Habt ihr nicht versucht jemanden zu erreichen oder zu kontaktieren?" ,,Doch haben wir, aber alle hatten Angst...vor ein paar Pilzen." Er schaut bedrückt zu Boden. ,,Ich komme wieder. Ich gehe und erkundige mich, wann sie wieder da sind. Und dann werden wir euch sofort helfen." Die anderen haben ein Strahlen in den Augen. ,,Dankeschön. Wir werden hier auf euch warten." ,,Kein Problem!" Ich verlasse das Paradies, wie ich es nenne und gehe durch die hohlen Baumstämme zurück. Nur bei dem Abhang hoch zu kommen ist ein bisschen schwer. Ich mache mich erneut auf den Weg zur Mystery Shack. Als ich wieder dort ankomme, ist aber niemand da. Die Mystery Shack ist geschlossen.
Nachdenken Emma...vielleicht komme ich ja durch diesen Baum hinein indem ich auch heraus gekommen bin. Aber wie öffne ich den Zugang? Und welcher ist es überhaupt? Ich klopfe gegen jeden einzelnen Baum. Nichts. Nichts. Wieder nichts. Doch da! Ich klopfe nochmal. Bei diesem Baum macht es ein hohles Geräusch. Ich trete dagegen, boxe dagegen, drücke dagegen, doch es tut sich nichts. Was muss ich tun!? Alles vergebens. Ich hab keine Ahnung.

Ich gehe erneut nach Hause. Was für ein hin und her heute. Seltsam ist, dass Soos und Melody vorhin noch da waren. Wo sie wohl hingegangen sind? Zuhause angekommen gehe ich schnell nach oben, mir egal ob Dad da ist oder nicht! In mir kommen Gefühle hoch die ich am liebsten nicht hätte. Die Situation mit Dad, der Tot von Mum...Alles macht mich so wütend...Ich breche in Tränen aus. Meine Bettdecke ist schon ganz nass. ,,Warum muss mir sowas passieren!? Warum!?" Was soll ich bloß tun, wenn niemand da ist!? Ich wische mir die Tränen weg. Wenn Dipper und Mabel wieder da sind muss ich ihnen unbedingt meine Nummer geben. Hoffentlich haben sie ein Handy. In der Zwischenzeit kann ich mir ja überlegen wie ich den anderen das mit Atlantis, den sprechenden Riesenpilzen und mit Bill sagen soll. Die haben doch schon zusammen alles mögliche erlebt. Denke ich mal. So schwer kann das nicht sein. Hey Dipper und Mabel ich habe Bill wieder ins Leben zurückgeholt. Ist nicht so schlimm oder? Das wird schwer werden. Noch sind sie ja nicht da. Vielleicht sollte ich mal wieder eine alte Freundin anrufen. Schlafengehen! Schlafengehen ist eine gute Idee. Es ist zwar noch nicht spät, nicht einmal Nachmittag, aber egal.

Das Ende ist erst der Anfang (Gravity Falls FF)Where stories live. Discover now