53. JooKyun (Monsta X)

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Changkyun PoV

Es ist mitten in der Nacht.
Der Himmel ist sternenklar.
Ein leichter Wind weht und bringt die Bäume zum rascheln.
In der Ferne hört man das Heulen eines Wolfes.
Sonst ist alles still.

Alleine sitze ich hier auf dem Balkon.
In meiner rechten Hand eine Zigarette, von der ich ab und zu einen Zug nehme.
Stumm sehe ich dem Rauch nach, der durch dir Luft schwebt, wenn ich ausatme.
So unbeschwert und leicht.
Keiner kann dem Rauch etwas antun.
Er schwebt einfach durch die Luft, bis er verschwindet.
Ich beneide den Rauch irgendwie.

Der Rauch entsteht und ist sofort frei, steigt einfach nach oben auf und verblasst irgendwann.
Ich wünschte ich könnte das auch.

Aber leider ist meine Seele in diesem Körper gefangen, auf diesem Planeten und kann dem allen hier erst entkommen, wenn ich sterbe.

Da ich aber nicht weiß wann der Tag kommt, an dem ich sterben werde, muss meine Seele noch solange warten, da ich nicht vorhabe es vorher zu beenden.
Immerhin gibt es einige Leute, die mir wichtig sind und die ich nicht verlassen möchte.
Auch will ich nicht, dass die dann traurig sind und leiden.

Abgesehen davon habe ich eigentlich auch gar keinen Grund mehr mein Leben zu beenden.
Ich habe eine Familie, tolle Freunde, lebe meinen Traum.
Wozu das alles einfach aufgeben?

Ich meine natürlich habe auch ich mal diese Momente, in denen mir alles zu viel wird und ich gerne aufgeben würde, aber dazu bin ich einfach schon zu weit gekommen.
Natürlich überlege ich auch oft, wie es wäre, wenn ich manche Dinge anders gemacht hätte, aber nur, weil man mal über sowas nachdenkt, ist man doch nicht auch gleich unzufrieden mit seinem Leben, oder?

Ich denke Menschen, die wirklich mit allem unzufrieden sind, denken viel öfter über sowas nach. Und das wahrscheinlich auch solange, bis es ihnen zu viel wird.
Bis sie dann doch alles beenden.

Ein leichtes Lächeln legt sich auf meine Lippen und ich fange an vorsichtig über meinen Arm zu streichen.
Ich gebe es zu ich habe es einmal versucht, aber danach nie wieder.
Denn nach meinem Versuch hat sich halt alles geändert, zum Positiven!

Vertieft in diese Gedanken starre ich stumm in den Himmel.

Plötzlich höre ich, wie sich die Tür zum Balkon öffnet.
"Denkst du wieder darüber nach?", spricht dann eine Stimme hinter mir.
Ich muss breit lächeln.
"Ja.."

Seufzend setzt Jooheon sich neben mich und legt einen Arm um mich.
"Du sollst doch damit aufhören."
"Aber warum denn?", frage ich leise. "Eigentlich ist es doch das Beste was ich machen konnte.", meine ich weiter. "Hätte ich diesen Versuch nicht gewagt, hätte ich euch wahrscheinlich niemals kennengelernt."
"Hm.. mag sein."

Man sollte dazu wissen, dass ich zu dem Zeitpunkt Schüler war und mir einfach alles zu viel geworden ist.
Meine Familie hat mich in Stich gelassen und ich hatte keine Freunde.

Später bin ich dann in eine andere Stadt gezogen und dementsprechend auch auf eine neue Schule, besser gesagt auf ein Internat, gegangen.
Dort war mir dann irgendwann alles zu viel und ich habe einfach versucht das zu beenden.
Allerdings ist dieser Versuch ja gescheitert.
Das auch nur, weil die Leiterin dort mich, in genau diesem Moment, etwas fragen wollte und mich dann gefunden hat.

Seit dem ich dann wieder aus dem Krankenhaus raus war, durfte ich nicht mehr alleine in ein Zimmer und habe Jooheon als Mitbewohner bekommen. 

Er hat dann immer versucht sich mit mir anzufreunden und all sowas.
Trotz, dass ich immer so abweisend zu ihm war, hat er nicht aufgegeben und hat es dann auch irgendwann geschafft mich seinen Freunden vorzustellen.

Im Endeffekt habe ich mich dann ganz gut mit ihnen angefreundet und die sind mir auch sehr ans Herz gewachsen.
Ganz besonders allerdings Jooheon, denn irgendwie hat er es geschafft, dass ich mehr für ihn empfinde, als nur Freundschaft.

Jedes Mal, wenn er bei mir ist, schlägt mein Herz ein wenig schneller, meine Wangen werden oft rot und meine Augen fangen an zu funkeln.
Das Letze meinen jedenfalls die Anderen.
Aber anscheinend muss es ja stimmen, wenn die es alle sagen.

"Wie lange sitzt du eigentlich schon wieder hier? Du bist voll kalt!", flüstert Jooheon in die angenehme Stimme.
"Eine Stunde? Oder doch länger? Keine Ahnung..", meine ich überlegend. "Du weißt, dass mein Zeitgefühl schlecht ist."
Er lacht leicht. "Ja, das weiß ich. Aber trotzdem hättest du dir eine Decke oder so mitnehmen können!"
"Hätte ich, wollte ich aber nicht."
Seufzend steht er auf und geht wieder rein.

Verwundert sehe ich ihm hinterher.
Warum geht er denn jetzt?
Sonst bleibt er doch auch immer die ganze Nacht mit mir hier sitzen.
Komisch...

Ich wende meinen Blick von der Tür wieder zum Himmel und sehe stumm weiter die Sterne an.

Bloß ist dies nur für einen kurzen Augenblick, denn als ich etwas Weiches um mich spüre, sehe ich wieder zur Tür.
Jooheon hat mir eine Decke über die Schultern gelegt.
Deshalb ist er reingegangen..

Breit lächelt er mich an.
"Damit du mir hier nicht erfrierst."
Dankend erwidere ich sein Lächeln.
Irgendwie ist das süß von ihm.
Jooheon setzt sich wieder neben mich und zwischen uns ist es wieder still.

Langsam rutsche ich ein Stück näher zu ihm.
Stumm hoffend, dass er es nicht für voll nimmt, aber das Gegenteil ist der Fall.
Er legt wieder einen Arm um mich und zieht mich zu sich.
"Wenn du kuscheln willst oder so, dann sag es einfach!"
Ich merke wie meine Wangen wieder warm werden. Dennoch lehne ich mich an ihn.
"Du bist schön warm..", nuschele ich vor mir hin, weswegen er nur wieder schmunzelt.

Kuschelnd sitzen wir hier jetzt gemeinsam auf dem Balkon, in angenehmer Stille und blicken in die Sterne.

"Weißt du was ich dir schon immer mal sagen wollte?", breche ich die Stille nach einigen Minuten wieder.
"Nein, was denn?"
"Danke..."
"Für was denn?"
"Für alles."
"Du brauchst mir nicht zu danken, denn ich würde für dich alles tun."
"Ich möchte mich aber bei dir bedanken, denn ohne dich wäre ich heute bestimmt nicht hier un-"
Er unterbricht mich einfach indem er seine Lippen leicht und auch nur ganz kurz auf meine drückt.
"Ich würde alles für dich tun, denn ich liebe dich!"

Leicht steigen mir die Tränen in die Augen.
"Bitte verlasse mich niemals..", flüstere ich leicht brüchig.
Er schließt mich in eine feste Umarmung.
"Ich verspreche ich werde dich niemals verlassen!"
Ich erwidere diese genauso fest.
"Ich liebe dich auch!"

K-Pop OS (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt