𝑀𝑌 𝐵𝑂𝑆𝑆 ♛

Kapitel 19

Es vergingen die letzten Tage und heute war mein Hochzeitstag. Ich lernte in den letzten Tagen, viele von Demir's Verwandten kennen. Seine zwei Cousinen. Ela und Gül. Beide waren richtig nett und 20 Jahre alt. Sie sprachen darüber dass ich mir keine Sorgen machen müsse, da ihr Couseng Demir der beste Ehemann werden würde.
Ich saß gerade auf einem Drehstuhl im Friseur. Ela und Gül meinten dass mir glatte Haare viel besser stehen würden als ein großer Dutt. Die beiden waren so lieb und hatten mir eine Krone gekauft für die Hochzeit.
Es war mein Tag. Der Tag meiner Träume. Der Tag an dem sich mein Leben verändern würde.
Als meine Haare endlich fertig waren, kam Demir mit seinem geschmückten Auto. Ich stieg mit dem Kleid ein und die Mädels halfen mir rein. Als ich dann endlich drinne saß, fuhr Demir los und ich setzte mir dann meine Krone auf.
,,Du siehst wunderschön aus"kam es von Demir. Ich ignorierte seine Aussage.
,,Ehrlich...wie eine Prinzessin!"sagte er.
Okey, diesmal sagte ich danke.
Wir waren auf dem Weg zum Fotografen, der uns fotografieren würde. Danach würden wir zum Saal gehen.
Afet's Mutter
Ich liebte Afet. Sie war meine einzige Tochter, aber ich konnte nichts gegen ihren Vater sagen. Ich war gerade im Saaleingang mit Demir's Mutter, um jeden zu begrüßen. Die ersten Gäste kamen schon. Es waren 677 Leute eingeladen.
Schauen wir, wie viele kommen würden.
Es wurden immer mehr Leute und sie setzten sich zu den großen Tischen.
Afet's POV
Demir musste sich setzten und ich musste meine Arme um ihn legen.
Der Fotograf schoss über 10 Bilder und danach änderten wir die Posen.
Ich musste mich hinstellen und Demir legte seine Hände von hinten auf meine Taille.
Nach 1-2 Stunden
Als wir fertig waren, gingen wir zurück zum Auto. Ich setzte mich rein und Demir half mir bei meinem Kleid. Als er auch einstieg, fuhr er los. Er fuhr zum Saal und in der Fahrt fingen wir an zu reden.
,,Ich bin voll aufgeregt"sagte Demir.
,,Ich auch"lachte ich. ,,Es werden bestimmt sehr viele da sein"sagte Demir.
,,Ja, es werden uns einige sehen wollen"sagte ich. Als wir irgendwann ankamen, parkte Demir ein und half mir beim Aussteigen.
Danach gingen wir in Hand in Hand durch die Türen. Es wurde leise und ein langsamer Song wurde abgespielt. Wir gingen gerade langsam durch die Eingangstür und alle fingen an zu klatschen als sie uns sahen. Es waren unglaublich viele Leute da. Die Tische waren alle gefüllt. Demir und ich liefen den roten Teppich gerade aus.
Es war ein unbeschreibliches Gefühl, aber der Gedanke dass ich gerade Demir heiratete, veränderte wieder meine Stimmung. Ich zwang mich alles zu mögen, aber ich wollte es nicht.
Als wir vorne ankamen, wurde ein neuer langsamer Song abgespielt und Demir legte seine Hände auf meine Taille und wir fingen den langsamen Tanz an zu tanzen. Wir waren uns wirklich sehr nah und ich konnte schon seinen Geruch in mich einziehen. Er roch wirklich sehr gut.
Nach 7 Stunden
Ich hatte die ganze Zeit getanzt. Ich war nicht wirklich ein Tanztyp, aber es war meine Hochzeit, also war ich gezwungen zu tanzen. Bald war es zu Ende.
Ich setzte mich zum Brauttisch, um eine Pause zu machen und was zu trinken. Demir setzte sich sofort zu mir. ,,Gefällt's dir??"fragte er und sprach in mein Ohr, da die Tanzmusik sehr laut war. Ich nickte kalt und Ela kam dann zu uns hoch. ,,Können wir ein Bild machen?"fragte sie laut und Demir und ich nickten. Sie machte ein Selfie und wir lächelten alle in die Kamera. Es kam mir alles so Fake rüber. Auf ein mal sah ich Gül hinten, die mich zu sich rief. Ich wollte zu ihr, aber Demir wollte mitkommen. Ela lenkte ihn sofort ab, damit ich bisschen Freiraum haben konnte. ,,Abi lass uns tanzen!"sagte sie und zog ihn in die Tanzfläche. Er sah mir hinterher, aber ich ging schnell zu Gül. ,,Hey"sagte sie und zog mich mit zur Toilette. In der Toilette gab es eine Tür raus und sie zog mich mit raus. Es war ein komischer Ausgang, aber hier wäre ich ein wenig befreit von Demir.
,,Also wie ist es an deinem Hochzeitstag?"fragte Gül lächelnd und trank aus ihrer Cola. ,,Schön, aber noch schöner wäre es wenn man nicht verkauft werden würde"
Gül sah mich bemitleidet an. ,,Aber Hey, Demir sieht doch echt gut aus und er hat ein reines Herz! Lass ihn dich lieben!"sagte sie. ,,Es fällt mir schwer. Ich meine, ich hatte für ihn gearbeitet"
Ela kam raus und lächelte mich an.
,,Hey, wie gehts"sagte sie. ,,Gut gut"lächelte ich zurück. ,,Demir kann seine Augen nicht von dir lassen!"fing Ela an zu lachen. ,,Ja lass uns rein gehen"sagte Gül. Als ich grad rein wollte, hielt mich Gül zurück.
Plötzlich hatten die beiden Augenkontakt und schauten mich danach bemitleidet an.
,,Es tut uns so Leid, aber wir müssen das hier machen!"sagte Gül und beide schlossen die Tür schnell zu, sodass ich in draußen blieb. Ich konnte nicht wieder rein. Hinter mir war eine Sackgasse.
,,Eyy!!! Was macht ihr!!?? Öffnet sofort die Türe!!"rief ich wütend. Aber keiner hörte mich. Sie waren schon weg.
,,Halloooo!!!"rief ich lauthals. Es war keiner zu sehen und die Lichter waren schon aus. Wütend setzte ich mich auf einen großen Stein. In meinem Hochzeitskleid fing ich an zu weinen.
Warum musste mir so etwas passieren?
Ich dachte wir Mädels verstanden uns!?
Hier würde mich keiner finden, auch wenn ich lauthals schreien würde.
Als ich kurz aufstand, um nochmal an der Tür klopfen zu können, rutschte ich auf dem Boden aus und fiel in den ganzen Schlamm und auch in paar kleine Pfützen....
Jetzt weinte ich los.
An meinem besonderen Tag wurde ich ausgeschlossen und dazu fiel ich in ganz viel Schlamm. Mein Hochzeitskleid war komplett verdreckt, sogar in meinem Gesicht hatte ich paar Schlammflecken. Meine Haare waren in den Pfützen und jetzt waren sie klebrig und dreckig. Ich war verdreckt, eklig und ich stank unerträglich.
Wer würde nicht weinen?
Es war richtig kalt draußen und ich hatte keine Jacke, nichts!!
Ich war richtig müde vom Tanzen und kalt war es auch noch.
Ich würde hier verrecken, wenn mich keiner heute finden würde.
Wieso musste das mir passieren??
Gül's POV
,,Sollen wir es jetzt Demir sagen?"fragte mich Ela. ,,Nein, noch nicht! Erst in so 20 Minuten sagen wir ihm dass wir sie draußen gefunden haben"erklärte ich ihr.
Wir hatten keine schlechte Absichten, aber wenn Afet für kurze Zeit verschwunden war, würde sich Demir Abi Sorgen machen. Und das könnte auch die einzige Lösung sein, Afet zeigen zu können, wie sehr er sie liebte.
Ela und ich werden sehr viele Konsequenzen haben, aber es war es Wert.
,,Ey wo ist Afet??!"kam ein wütender Demir. ,,Weis ich nicht"log ich.
,,Ihr hattet sie mir vorhin mitgenommen! Wo ist sie jetzt?!"fragte er sauer. Ich wusste dass ich mit seiner Geduld spielte, aber es war erstmal eine Stunde vergangen. ,,Okey, lass uns sie suchen, weil ich habe sie nicht gesehen!"log ich wieder und Ela sah mich kritisch an.
,,Ela und du sucht in den Toiletten und draußen. Ich suche sie mal auf der Tanzfläche und im Saal"sagte Demir.
Ich nickte und wir beide gingen schnell zur Toilette. Dort blieben wir für 5 Minuten, danach ließ ich Ela schnell Demir holen, dass wir Afet hinter der Toilette draußen gefunden hatten.
Demir's POV
Ich suchte sie überall auf der Tanzfläche, aber ich fand sie nicht. Wie kann ein Mädchen mit einem Brautkleid so schnell verschwinden??!
,,Abi, wir haben sie gefunden!!"kam Ela angerannt zu mir.
,,Wo ist sie??"fragte ich besorgt. Ela zog mich schnell mit in die Frauentoilette und Gül öffnete gerade die Tür, die raus führte.
Ich sah eine weinende Afet, die auf dem Boden saß und komplett verdreckt war.
Überall im Gesicht und auf ihrem Kleid.
,,Afet??"sagt ich schockiert und ging schnell zu ihr raus. Sie versuchte aufzustehen, was sie nicht konnte. Ich half ihr hoch und sie fiel mir weinend in die Arme. Plötzlich waren Gül und Ela verschwunden und ich und Afet waren alleine. Sie weinte sich auf meiner Schulter aus und hielt sich an mir fest. ,,Was ist passiert??!"fragte ich sie besorgt. Sie ließ mich aber nicht los. Ich bekam keine Antwort. Sie legte ihre Arme um meinen Nacken und ließ mich kaum los. Ich nahm sie an der Taille und zog sie mit rein und schloss die Toilette. Ich wollte wissen was passiert war, aber ich spürte ihre Gänsehaut. Ihr war kalt.