28 || Der Teufel trägt Basketball-Shorts

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Gives You Hell - The All-American Rejects

Die ganze letzte Woche war Noah nicht zur Schule erschienen, weshalb ich auch, ehrlich gesagt, nicht damit rechnete, ihn heute dort anzutreffen. Als Nate mit seinem Auto auf den Parkplatz einbog, atmete ich erleichtert aus, denn Noahs Auto war weit und breit nicht zu sehen.

So dumm das auch klang, ich fühlte mich immer noch nicht dazu bereit, Noah wieder zu begegnen. Ich wollte nicht nochmal die Verachtung und die Abscheu in seinem Blick mir gegenüber sehen, das würde ich nicht aushalten. Ich klammerte mich immer noch an die schönen Momente, die wir mit einander hatten und versuchte zu verdrängen, dass all dies eine Lüge gewesen war.

Auch wenn Noahs Freunde mir alle gesagt hatten, dass Noah mich wirklich liebte, konnte ich einfach nicht mehr daran glauben. Sie hatten nicht mitbekommen, was Noah mir an dem Kopf geworfen hatte. So etwas sagte man zu keiner Person, die man liebte, egal wie aufgebracht man war…

Ich würde nicht sagen, dass der Schmerz in der vergangenen Woche abgenommen hatte, aber ich hatte mich zumindest daran gewöhnt und fing an, mit dem Gedanken leben zu können, dass Noah und ich nie wieder ein Paar werden würden.

"Wir sehen uns dann nachher in Sport", verabschiedete ich mich von Nate, nachdem wir aus dem Auto ausgestiegen waren.

"Ich kann es kaum erwarten", antwortete Nate sarkastisch. Er war absolut keine Sportskanone und während ich mich immer auf den Sportunterricht freute, waren das für ihn die beiden schlimmsten Stunden der Woche.

"Ach komm, Basketball ist doch bestimmt dein Thema", versuchte ich ihn aufzumuntern. "Du bist doch so groß, da kannst du fast ohne zu springen einen Dunk-in machen."

Nate lachte nur trocken. "Wenn ich überhaupt mal an den Ball komme. Also, wir sehen uns später, Sportskanone", meinte er dann und bog in einen anderen Trakt als ich ab.

Ich blickte ihm kurz nach und dachte daran, wie froh ich sein konnte, dass sich nach unserem Kuss nichts zwischen uns geändert hatte. Zwischen Nate und mir war alles wieder normal und ich war ihm so unfassbar dankbar dafür. Er war einfach der beste Freund, den man sich wünschen konnte.

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Nachdem ich die ersten beiden totlangweiligen Mathestunden zusammen mit Logan überstanden hatte, zog ich mich jetzt zum Sportunterricht um. Ich freute mich schon auf unser neues Thema: Basketball. Ballsportarten waren schon immer mein Ding gewesen und ich war einfach froh, dass wir jetzt nicht mehr ätzende Akrobatikübungen machen mussten.

Deshalb war ich erstaunlich energiegeladen, als ich nach draußen auf den Platz trat, was Nate nur mit einem genervten Augenrollen quittierte.

"Zieh nicht so ein Gesicht, so schlimm wird es bestimmt nicht", sprach ich meinem besten Freund Mut zu, als wir uns zu den anderen Schülern gesellten, die bereits in einem Halbkreis auf unseren Sportlehrer warteten.

Dieser kam auch kurz darauf aus seiner Umkleidekabine und begrüßte uns enthusiastisch. "Hallo und Willkommen zu eurem Lieblingsunterricht bei eurem Lieblingslehrer!"

Nate verdrehte daraufhin ein weiteres Mal die Augen, weshalb ich leicht kichern musste. Er und Sport waren einfach zwei getrennte Welten.

"Leider kann ich euch heute und auch in den Wochen aufgrund eines Kreuzbandrisses nicht selber unterrichten, so leid mir das auch tut. Ich weiß ja, dass sich einige von euch bereits auf Basketball als Thema gefreut haben, deshalb habe ich nach einer würdigen Vertretung für mich gesucht. Und die habe ich glaube ich gefunden, denn wer könnte euch besser Basketball beibringen, als der Captain unseres Schulbasketballteams höchstpersönlich?"

Three MonthsWhere stories live. Discover now