23 || Familiengeschichten

5.2K 237 130
                                    


Good For You - Selena Gomez

"Wir haben uns einander immer noch nicht richtig vorgestellt, ich bin Elijah", stellte sich mit der große, dunkelhaarige Mann noch einmal persönlich vor und hielt mir seine Hand entgegen. Ich ergriff sie aus Höflichkeit und schüttelte sie kurz.

"Ich bin, wie du wahrscheinlich schon weißt, Luna, Noahs Freundin", antwortete ich ihm, wobei ich den letzten Teil besonders betonte. Ich wollte ihm von Anfang an klar machen, dass ich auf keinen seiner Flirtversuche eingehen würde.
Die blauen Augen von Elijah musterten mich erneut, blieben dieses Mal jedoch an meinen Augen hängen.

"Du bist anders als die Mädchen, die Noah sonst mit nach Hause schleppt", sagte er ruhig und sah mir dabei fest in die Augen. Seine Feststellung irritierte mich, ich hatte keine Ahnung, worauf er damit hinauswollte.

Ich sollte es jedoch gleich erfahren, denn Elijah sprach weiter: "Wenn ich mir dich so ansehe, kann ich sagen, dass du bestimmt zu diesen Mädchen gehörst, die sich eine glückliche feste Beziehung wünschen und den Partner im besten Falle heiraten wollen, um dann Kinder zu kriegen. All das wird mit Noah nichts, er wird dich nur unglücklich machen, glaube mir. Gegen seine ganzen Komplexe und psychischen Probleme wirst du niemals ankommen."

Nachdem Elijah seine psychologische Diagnose beendet hatte, schnappte ich fassungslos nach Luft. Wie konnte er seinen Bruder nur hinter seinem Rücken so schlecht reden?! Nahm er an, ich würde nicht wissen, worauf ich mich mit unserer Beziehung eingelassen hatte? Dachte er, er könnte Noah und mich so auseinander bringen?

"Ich weiß, dass du Noah nur schlecht machen willst! Vielleicht ist er nicht die einfachste Person, aber ich liebe ihn und daran wirst du nichts ändern. Ich weiß, dass du ihn nur verletzten willst, sonst wäre auch ich dir scheißegal. Und ganz ehrlich, als würdest du Mädchen besser behandeln", fauchte ich Elijah wütend an. Langsam konnte ich Noahs Abneigung gegenüber seinem Bruder verstehen.

"Du hast Biss, das gefällt mir. Und wahrscheinlich hast du Recht, ich behandle Mädchen auch nicht immer gut, aber wenigstens wissen sie bei mir immer woran sind sind. Ich machen ihnen von Anfang an klar, dass ich nicht date und keine Beziehungen führe, dass für mich alles also eine einmalige Sache ist, im Gegensatz zu Noah, der dir eine Beziehung vorgaukelt."

Elijah verzog bei seinen Worten keine Miene und blickte mir weiterhin fest in die Augen. Bei mir hingegen zog sich mein Magen schmerzhaft zusammen. Wieso mussten immer alle behaupten, dass Noah es nicht ernst mit mir meinen würde? Erst Ryan und jetzt Elijah.

Ich kämpfte wie jedes Mal aufs Neue gegen die aufkeimenden Zweifel an, doch mit jedem Mal wurde es anstrengender, denn tief in meinem Inneren hatte ich immer noch Angst, wieder ausgenutzt und verletzt zu werden.

Ich vertraute Noah, wirklich, aber irgendwie schienen viele andere es nicht zu tun und dies verunsicherte mich, auch wenn es das eigentlich nicht tun sollte. Wahrscheinlich, weil es mir immer noch schwerfiel zu realisieren, dass der bestaussehenste und beliebteste Junge unserer Schule sich tatsächlich in mich verliebt haben sollte. Aber das hatte er und deshalb musste ich jetzt für ihn einstehen.

"Hör auf damit, das stimmt nicht!", erwiderte ich deshalb mit Nachdruck. "Noah ist nicht so."

"Oh doch, es stimmt und du wirst es selbst erfahren", behauptete Elijah selbstgefällig grinsend. "Wie wäre es, wenn ich dir jetzt einen Drink besorge? Du siehst so aus, als hättest du einen nötig."

"Deinen Drink kannst du dir sonstwo hinstecken!", zischte ich und funkelte ihn wütend an. Dann drehte ich mich auf dem Absatz um und stolzierte hoch erhobenen Hauptes davon. Ich wollte Elijah nur nicht zeigen, dass mich seine Worte doch mehr getroffen hatten, als ich zugab.

Three MonthsWhere stories live. Discover now