Our Famous Brothers ( One Direction FF)

"Du siehst ziemlich scheiße aus."

Louis P.O.V:

Ich saß zuhause mit Harry und wiedermal war er außer sich, wie eigentlich nach jedem Gespräch mit der Polizei. Sein Gesicht war vor Wut schon ganz rot geworden und in seinen Augen, die von tiefen Tränensäcken untermalt waren, bildeten sich Tränen, wie immer die letzten Tage. Harry und ich hatten schon mehrfach nachts die Umgebung abgefahren aber es kam einfach nichts dabei rum, nicht das geringste. Selbst die Polizei sagte dass es uns nichts weiterhelfen würde, weil wir es hier offenbar entweder mit einem Profi oder einem Psychopathen zu tun hatten, welches von beidem zutraf musste allerdings niemand von uns aussprechen.

"Fünf Tage. Fünf Tage Lou, das kann doch nicht wahr sein! Das ist jetzt fast eine Woche, wie kann es sein dass die den Wixxer nicht gefasst kriegen. Wir müssen was tun, er wird wahrscheinlich sonst was mit ihr gemacht haben." Harry ballte seine Hände zu Fäusten, sodass seine Knöchel direkt weiß wurden. Frustriert fuhr er sich durch seine Locken und sah durch seine schimmernden Augen zu mir. 

Doch ich konnte nichts sagen. Denn er hatte Recht. Fünf Tage war eine unglaublich und außergewöhnlich lange Zeit, und dass es in der Zeit kein Zeichen von einem von ihnen gab war kaum zu glauben. Johannes wurde bereits International gesucht, auch in den Nachrichten waren schon Bilder von ihm und Gina gesendet worden. Die Band machte momentan eine Pause, wir gingen in den letzten fünf Tagen nur ein einziges Mal ins Studio um mit Simon alles abzuklären. Zayn und Harry waren komplett frei gestellt, wir anderen mussten ab und an trotz allem zum Aufnehmen kommen, da Simon wohl die Fans im Nacken saßen.

Auch sie gingen nicht gerade gnädig mit Zayn um. Da niemand wusste dass Gina seine Schwester war gingen alle davon aus, sie wäre seine Freundin, die Mädchen gönnten es ihr dass sie weg war. Das alles setzte Harry natürlich nur noch stärker zu. Ich nahm den Lockenkopf in meinen Arm und drückte ihn fest an mich, als es an der Tür klingelte.

Dort erwartete mich, wie ich es bereits wusste, Laura in Begleitung von Niall und Liam. Die beiden mussten ins Studio und wollten sie nicht allein lassen. Ich hatte sie die letzten Tage nur zwei Mal gesehen, sie wollte keinen Besuch und sie wollte wohl auch viel allein sein.

Liam hatte sie zwar im Arm, jedoch lehnte sie sich nicht wie gewohnt an ihn, sondern sie hielt etwas Abstand. Sie sah beinahe so schlimm aus wie Harry. Tiefe dunkele Ringe schmückten ihre Augen und ihr Gesicht war etwas eingefallen, ich hatte sie selten so Emotionslos gesehen. Niall blickte auf sie und man konnte ihm ansehen wie sehr ihn die Situation schmerzte. Liam nickte mir nur begrüßend zu, als ich Laura in meine Arme schloss, die sich aber relativ schnell aus meinen Armen wand und bis zum Wohnzimmer durchging.

"Es ist schlimmer geworden. Sie redet kaum noch, mit keinem von uns." Liam sah ihr traurig hinterher, dann viel sein Blick etwas mitleidig auf Niall, der auf den Boden sah. "Sie soll nur nicht allein zuhause sein, wir holen sie wieder ab sobald wir da fertig sind, danke Lou." fuhr er fort und umarmte mich kurz, genau wie Niall, bevor sie auf dem Absatz kehrt machten und sich umdrehten.

Als ich mich mit schweren Schritten wieder dem Wohnzimmer näherte hörte ich Harry schluchzen, Laura saß nur dort und sah ihn an. " Mäuschen, komm mal her." sagte ich leise und breitete meine Arme aus, jedoch lehnte sie sich etwas zurück. "Schon okay." murmelte sie und wand den Blick von mir ab.  Auch Harry sah sie jetzt durchdringlich an und schaute dann zu mir. "Laura, du musst nicht stark sein, es ist okay zu weinen." flüsterte ich und drückte sie einfach mit aller Kraft gegen mich. Ich hörte sie zwar leise schluchzen, aber sie weinte nicht. Es war als würde sie in einer Gefühlskalten Blase leben.

Harry versuchte sie zwar ebenfalls in den Arm zu nehmen, aber nach ein paar Versuchen, sie auf andere Gedanken zu bringen, zückte ich mein Handy und wählte eine Nummer bei der ich mir bereits nach dem Wählen unsicher war, wie gut diese Idee war.