Kapitel 24

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Cleo pov.

Als die 3 Jungs gegangen sind, sitzen Zayn und ich alleine am Frühstückstisch.
Nach einem langen Schweigen sagt er endlich etwas. "Ich werde jetzt nach oben gehen. Die Tür hier unten werde ich nicht verschließen, aber falls du abhauen solltest, kannst du auch gleich zu Jackson zurückgehen.
Ich renne dir nicht hinterher. "
Damit verschwindet er nach oben.

Ich seufze kurz und räume dann den Tisch ab.
Die Spülmaschine ist voll und ich beschließe den rest von Hand zu waschen.

War im nachhinein keine soooo gute Idee.

Bevor ich das Brötchenmesser schon aus dem Wasser holte erkannte ich es an seinem geschmeidigen Griff der so perfekt in meiner Hand lag ,als wäre er für mich geschaffen.

Zitternd holte ich es aus dem Waschbecken.

Es war ein wenig kürzer als das von ihm, aber es sah genauso scharf aus.
Wie schwer würde es wohl sein Menschliches Fleisch zu durchschneiden.
Ohne drüber nachzudenken setzte ich das Messer kurz unter dem Ellenbogen an und übte etwas Druck aus.
Wie ich vermutete hatte, schnitt das Messer ohne Probleme in mein Arm.

Wie leicht würde es dann sein eine menschliche Kehle zu durchtrennen.
Ein so ungeschützter Ort des Körpers.

Würde ich ihn damit umbringen wenn ich die Chance dazu hätte?
Ich dachte daran, wie er mich vergewaltigte. Wie er mich Schlug und erniedrigte.
Aber war ich nicht selbst Schuld?
Er hat mich nur geschlagen wenn ich was falsch gemacht habe.
Und eigentlich hatte er mich nicht vor mich beim letzten mal zu vergewaltigen. Nur weil ich kurz davor war ihn umzubringen.

Ist er ein so schlechter Mensch? Am Anfang schon, aber er hat mich aus dem Keller geholt als es mir schlecht ging. Er war die einzige Person die mir zugehört hat und sich nicht über meine Träume lustig gemacht hat.

Damit war meine Frage beantwortet.
Nein ich könnte ihn nicht umbringen.
Schaden zufügen, ja. Umbringen, Nein.
Könnte ich jemals einen Menschen umbringen.
Ich dachte an Harry und kam zum Schluss,  ja , könnte ich.

Mich berührt eine Hand an der Schulter und ich schrecke zusammen.
Blitzschnell lasse ich das Messer fallen und drehe mich um.
"Bitte Jackson, es ist nicht so wie es aussieht. " bringe ich schnell und stotternd über die Lippen.
Klar denken ist momentan nicht meine Stärke.
Mein ganzer Körper verkrampft und zittert, meine Augen sind panisch geschlossen in der Erwartung geschlagen zu werden.

"Cleo?" Fragt eine Stimme die nicht zu Jackson gehört.

Ich öffne die Augen und sehe nicht Jackson sondern Zayn.
"Ist alles gut?" Er schaut auf meinen Arm. "Blutest du?" Er macht einen Schritt auf mich zu und will meinen Arm berühren , aber ich brachte schnell wieder etwas Abstand zwischen uns.

"A-alles gut. Tut nicht weh." Damit sagte ich die Wahrheit. Es zog zwar ein wenig, aber ich war schlimmeres gewohnt.

"Cleo, der Schnitt ist ziemlich lang, sollten wir das nicht vielleicht nähen?" Er sprach mit mir wie mit einem kleinen Kind. Wärend er sprach kam er wieder etwas näher, aber ich machte wieder schnell ein paar Schritte zurück.

"Alles Gut. K-komm einfach nicht näher." Ich sah für ihn bestimmt aus wie ein verschrecktes Reh.

"Komm schon Cleo, du kennst mich, ich würde dir nicht weh tun. Das weißt du doch oder?" Seine Stimme beruhigt mich etwas.

"Das hatte ich von Harry auch gedacht und dann wurde ich auf der Feier von Jackson auf seinen Schoß gedrückt. " das saß.

Zayns Miene verhärtet sich wieder.
Harry ist hier ein Tabu Thema.

Er schaut an mir vorbei durch das Fenster.
Dann dreht er sich abrupt um und geht zu einem anderen Fenster.

"Alles ok?" Frage ich, jetzt doch ein wenig von schuldgefühlen erfüllt.

"Nein, wir fahren jetzt. " sagt er monoton

"Was, warum? Und wohin denn bitte?" Wollte er mich jetzt zurück zu Jackson bringen?

"Wir werden beobachtet. Die Kameras, die eigentlich den Hof bewachen sollten ,verfolgen jede unserer Bewegungen.
Wir wurden gehackt." Sagt er als wäre es nichts besonderes.

Er ging an mir vorbei zur Tür und wartete da.
"Willst du nun mit oder wieder zu Jackson?" Ich fühlte mich schlecht weil ich kurz zögerte bevor ich Zayn folgte.
Da machen sie schon so einen Aufwand und ich bin trotzdem nicht dankbar sondern misstraue ihnen.

Die ersten Minuten im Auto vergingen schweigend.
"Wohin fahren wir?" Unterbreche ich als erstes die Stille.

"Dahin wo momentan die meisten Mitglieder sind. Zum Hauptquartier können wir nicht, damit rechnet Jackson. Also fahren wir zur Schule. "
Oh nein,  bitte nicht das.

"Das geht nicht, da ist doch Brad. Er wird Jackson Bescheid geben das ich da bin." Ich wurde leicht panisch.

"Beruhige dich Cleo. Brad ist Tod, er hat mich zu sehr gestört,  die Schule gehört nun zu meinem Revier der Stadt. " ohne ein Funken von Mitgefühl hat er mir gerade erzählt,  dass er ein Jungen aus unserem Jahrgang umgebracht hat.

Wir kamen an der Schule an.
Es war gerade Pause und die meisten Leute standen auf dem Schulhof verteilt.

Kurz bevor wir den Schulhof betreten konnten fuhr ein schwarzes sportauto auf den Parkplatz.

Kian stieg aus der Beifahrer Seite aus und ich hatte kurz Angst wer der Fahrer ist.
Als Justin Ausstieg fiel mir ein Stein vom Herzen und ich lief auf Kian zu.

Hinter mir hörte ich Zayn irgendwas brüllen wie "bleib stehen " aber ich ignorierte ihn.

Ich blieb vor Kian stehen und nahm ihn in den Arm.
Eine Umarmung die dringend überfällig war.
Seit langem fühlte ich mich nicht mehr so geborgen wie bei ihm.
Er war neben Theo die einzige Person die mir gerade wirklich was bedeutete und die um mein befinden besorgt ist.

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Hoffe es hat euch gefallen.

Danke für's Lesen. 😘


Badgirl is huntedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt