13. Kapitel

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★Jax★

Simon unterhält sich total angeregt mit Marco und Ben und streicht beiläufig meinen Oberschenkel auf und ab.

Dass Reece uns die ganze Zeit anstarrt und es selbst nicht mal zu bemerken scheint, versuche ich mal zu ignorieren, doch sein Blick brennt auf meiner Haut wie Feuer.

Ich fühle mich unwohl, vor allem, als Simon seine Streicheleinheiten einstellt, um die Hand zu heben und wild herum zu gestikulieren.

Ben und Marco lachen über irgendwas, aber ich höre Simon schon lange nicht mehr zu und Reece hat es nie getan.

Ich merke erst, dass ich angefangen habe, sein Gestarre zu erwidern, als es an der Tür klopft und ich leicht aufstrecke.

Grinsend erhebt Reece sich und geht zur Tür.

Es ist echt krass, das man an seinem Gang nicht darauf schließen kann, dass er ein gelähmtes Bein hat. Diese Schiene, die er da geklaut hat, erfüllt ihre Arbeit echt gut.

Nach ein paar Minuten kommt Reece wieder zurück und hinter ihm Schlumpf.

Simon und Marco, die gerade über etwas diskutiert haben, werden leiser und sehen zu Schlumpf, genau wie Ben.

„Also Leute, das ist Levi, ein guter Freund von mir. Levi, das ist Marco, mein bester Freund und das ist Ben, mein Cousin."
Reece deutet auf die Benannten.

Ben steht als erster auf und hält Levi die Hand hin.
Er erwidert den Handschlag.

Marco lacht. „Du bist so ein Spießer"
Ben verdreht die Augen. „Nur weil du keinen Anstand hast"
Marco streckt ihm die Zunge raus. „Ich zeige dir gleich meinen Anstand"

Mit diesem Satz steht er auf, stellt sich vor Levi und macht einen weiblichen Knicks, wobei er so tut, als würde er ein Kleid in die Luft halten.

Levi sieht sich das Ganze verwirrt an und zieht die Augenbrauen zusammen.
Simon lacht und Ben wirft ein Kissen nach Marco, das dieser lachend auffängt und zurück schleudert.
Kurz danach wirft er sich selbst neben Ben auf das Sofa.

Levi sieht ein bisschen hilflos aus.
Reece merkt das und legt von hinten eine Hand auf seine Schulter. „Ganz ruhig Leute, ihr müsst ihn doch nicht gleich verscheuchen"

Levi wirft ihm einen dankbaren Blick zu.

Unterbewusst krallen sich meine Finger in Simons Oberschenkel. Ich merke das erst, als er seine Hand auf meine legt und darüber steichelt, bis ich mich wieder entspanne.

„Seit ihr zusammen?", fragt Levi Ben und Marco vorsichtig.
Ben und Marco sehen sich an, beginnen dann zu lachen, schütteln beide die Köpfe.

„Ich versuche es ja immer wieder bei dem guten Benny, aber der will mich irgendwie nicht", meint Marco gespielt schmollend.
Ben verdreht die Augen. „Überleg doch mal wieso, du Nervensäge"
Marco grinst nur.

„Und du und Recce, was geht da?"
Levi lacht. „Ich versuche es ja immer bei Reece, aber mehr als..." Er wackelt mit den Augenbrauen. „...wird nicht draus" Marco lacht. „Nicht mal das bekomme ich!", beschwert er sich.

Aus unerklärlichen Gründen sehen Ben und Simon ziemlich belustigt aus, während Reece verwirrt in die Runde blickt.
„Ich wusste gar nicht, dass du auch auf Männer stehst", meint er zu Marco.

Der zuckt mit den Schultern. „Wäre ja nicht so gut angekommen bei deinem Vater, deshalb wollte ich es nicht an die große Glocke hängen."
Dann muss Reece lachen. „Toll, wir können einen Homo-Club aufmachen, nur Ben muss draußen bleiben"

Ben zuckt mit den Schultern. „Ich denke nicht, dass ich da was verpassen würde."
Der Arme ist als hetero von uns umgeben. Und er fühlt sich nicht mal unwohl.

Ich mag Ben ja echt. Er hat mich schon immer etwas an Simon erinnert, doch in den letzten Jahren habe ich festgestellt, das Simi nur anfangs so zurückhaltend und ruhig ist, wie Ben es immer ist.
Wenn man ihm besser kennt, dann packt er all seine Verrücktheit aus, für die ich ihn so sehr liebe.

Reece war auch mal so.
Wir waren mal so unbeschwert und jetzt?
Es ist einfach nicht mehr dasselbe.
Und es fühlt sich auch nicht mehr gleich an.

Es tut weh. Sehr sogar.

Die Liebe und das neue Leben (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt