5. Kapitel

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★Ben★

„Marco, ich meins ernst", knurre ich genervt.

Jeden Morgen denselben Scheiß mit ihm.

Er kann mich einfach nicht ausschlafen lassen, sondern streicht solange über meine Haut, bis mein Herz viel zu schnell schlägt, um mich in einen Ruhezustand zurück zu versetzen und das macht er mit Absicht, weil er ohne mich nicht aufstehen will.

Manchmal benimmt er sich echt wie ein Kind, aber nach 8 Jahren Beziehung bin ich sein nervendes Verhalten schon gewohnt und irgendwie ist es ja auch süß.

Er liegt hinter mir und drückt mir einen Kuss auf die nackte Schulter.
Dabei interessiert es ihn nicht, dass ich mich von ihm weggedreht habe, weil ich meine Ruhe will.

„Komm schon, ich hab Hunger", murmelt er an meine Haut, ehe er sie wieder küsst und gleichzeitig meinen Sixpack streichelt.

„Dann geh was essen, keiner hält dich auf"

Ich spüre ihn regelrecht schmollen. „Der Tag ist aber nur halb so schön, wenn ich ihn ohne dich anfangen muss", beschwert er sich.

Ich will so gern genervt von ihm sein, aber ich kann einfach nicht, weil er so verdammt süß ist, drehe mich wieder zu ihm und sehe in seine grünen Augen. „Es ist Tagesanfang, wir sind zusammen mehr oder weniger freiwillig im Bett aufgewacht, das heißt, dein Tag beginnt mit mir. Jetzt kannst du in die Küche gehen, was essen und mich in Ruhe weiterschlafen lassen"

Er zieht beleidigt die Augenbrauen zusammen und zieht eine Schnute. „Du liebst mich gar nicht"

Ohne es verhindern zu können, verdrehe ich genervt die Augen.

Er weiß doch, wie sehr ich ihn liebe, doch er genießt es, sich das immer wieder anzuhören.
Aber nicht mit mir. Nicht um acht Uhr morgens.

„Nein, Marco, ich liebe dich nicht, bis diese Uhr zehn anzeigt"

Ihm klappt der Mund auf, dann steigt er aus dem Bett.

Zufrieden kuschle ich mich weder in die Kissen.

Er ist jetzt vielleicht beleidigt, doch später kuschle ich einfach mit ihm, dann gibt er das Schmollen ganz schnell wieder auf.
Und solange kann ich schlafen.

Aber nein, denn ich werde an der Schulter gerüttelt.

„Was ist denn jetzt noch?"

Marco steht vor mir und hält mir die Uhr vors Gesicht.
Sie zeigt zehn.

Dieser Arsch hat doch eiskalt den Zeiger umgestellt.

Er grinst mich schelmisch an und ich kann nicht anders als zu lächeln.

Er ist so ein Idiot.

Ich rutschte im Bett zuerst in die Mitte, weil ich gerade an der Kante liege und hebe dann die Decke. „Okay, komm her"

Mit einem freudigen „Yesss" legt er sich zu mir, legt sofort die Arme um mich und grinst mich triumphierend an.

Ich küsse seine Nasenspitze. „Ich liebe dich", murmele ich ihm zu.

Sein Lächeln ist einfach nur glücklich.

Es ist schon irgendwie krass, dass wir nach acht verdammten Jahren immer noch so sind wie am Anfang unserer Beziehung, obwohl wir damals 20 waren und jetzt auf die 30 zugehen.
Aber Liebe ist nun mal zeitlos.

„Ich liebe dich auch", lächelt Marco, ehe er sich an mich kuschelt und sein Gesicht in meiner Halsbeuge vergräbt.

Lächelnd streiche ich über seinen Hinterkopf und zupfte an seinen Haarsträhnen.

Ich bin so froh, ihn zu haben, obwohl er echt ein Meister darin ist, mich in den Wahnsinn zu treiben.

Nach Reece' Tod war eine schlimme Zeit für mich, aber obwohl es Marco genauso schlecht ging und er zusätzlich dazu auch noch gesundheitliche Probleme aufgrund seiner Schussverletzung hatte, hat er mir die Kraft gegeben, das durchzustehen.

Ich denke, das bedeutet es zu lieben. Dass man seinem Partner noch Kraft geben kann, wenn man selbst keine mehr hat.

Marco beginnt meinen Hals leicht zu küssten und streichelt über meine Taille, weshalb sich mein Herzschlag automatisch beschleunigt.

Unser Sexleben hat auch neue Höhepunkte erreicht.
Zwar schlafen wir immenroch nicht miteinander, aber Marco hat rausgefunden, wie er es schafft, mich scharf zu machen und genießt es seitdem, das zu tun, selbst wenn wir uns nur mit der Hand oder dem Mund befriedigen.

Mir gefällt das Petting am besten, aber Marco genießt es mehr, wenn ich mich mündlich um sein Problem kümmere.

Erstmal muss er es aber schaffen, mich hart zu machen und als Belohnung bekommt er dann alles, was er will.

Und dank der vielen Übung geht es auch relativ schnell, dass er mit der Hand weiter runter und durch den Stoff meiner Boxer hindurch über mein Glied streicheln kann, das sich langsam aufstellt.

Doch es ist nicht seine Berührung, auch nicht seine Küsse auf meinem Hals, die das verursachen.
Ich weiß nach all den Jahren immer noch nicht, was mit mir falsch ist, doch es ist einfach Marcos Nähe, die mich scharf macht, in Kombination mit der Tatsache, dass er sich alle Mühe gibt, mir Befriedigung verschaffen zu wollen, die ich eigentlich gar nicht brauche.

Wir haben mal eine Zeitlang vermutet, dass ich einfach asexuell bin, aber das hat sich dann wiederlegt, als wir uns daran erinnert haben, dass ich ja schon vor unserer Beziehung mal Petting mit ihm hatte, also schon sexuelles Verlangen spüren kann, nur halt eben ausschließlich in bestimmen Situation und nur bei Marco.

Er erpresst mich manchmal und meint, wenn er mich verlässt, würde ich nie wieder einen Orgasmus haben können und ich sollte mir deshalb mehr Mühe geben, nett zu ihm zu sein, doch wir beide wissen, dass er so abhängig von mir ist, dass er mich niemals verlassen würde.

Er will einfach nur, dass ich ihm öfter zeige, wie sehr ich ihn liebe und das mache ich im Moment, in dem ich ziemlich hart werde.

Marco küsst mittlerweile meinen Nippel, doch ich spüre ihn deutlich grinsen, als er in meine Boxer fährt und mich zu massieren beginnt.

Ich spüre seine Latte schon in meinen Fuß stechen, aber er hat sich angewöhnt, sich zu gedulden.

In den kompletten 8 Jahren hat er mich kein einziges Mal betrogen, was ich schon ziemlich beachtlich finde, wenn man mal einen Blick auf seinen früheren Lebensstil wirft.

Und ich wäre sowieso niemals im Stande, ihn zu hintergehen.

Er ist mein Erster und er wird mein Letzter sein.

Die Liebe und das neue Leben (boyxboy)Where stories live. Discover now