4. Kapitel

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★Reece★

„Reece?" Unglauben aber auch Freude spiegeln sich in Simons Stimme wieder, als er mich so anstarrt.

Ich kann das Spiel nicht mehr aufrechterhalten, denn obwohl er mit meinem Schatz zusammen ist, habe ich ihn ziemlich vermisst.
Unterbewusst waren wir wohl doch Freunde.

„Mach sie los, Levi", sage ich zu meinem Mitarbeiter, der daraufhin ein Messer zieht und Simon befreit.

Als die Fesseln an seinen Händen weg sind, reibt er sieh die Handgelenke und als die an den Füßen weg sind, steht er auf.

Danach macht Levi dasselbe bei Jax, aber ich sehe erst hin, als Jax ein „Au", ausstößt.

Er sieht ungläubig von Levi zu seiner blutenden Hand.
Auch Simon erkennt das, geht schnell zu Jax und mustert die Hand besorgt, ehe er sich an Levi wendet. „Bist du nicht nur zu dumm, um deine Haare richtig zu färben, sondern auch noch ein scheiß Seil durchzuschneiden?!", faucht er. Er drückt mit dem Saum seines Shirts auf Jax blutende Wunde.

Levi verderht die Augen. „Kann mal passieren", doch ich weiß genau, dass er es mit Absicht gemacht hat.
Er hat Jax schon gehasst, bevor er ihn überhaupt zum ersten Mal gesehen hat, nur weil ich ihm schon so viel erzählt habe.

Normalerweise plaudere ich nicht viel aus, doch irgendwelche Freunde brauch ich ja.
Ben und Marco glauben schließlich noch immer ich sei tot.

„Was soll das alles hier?"
Zum ersten Mal seit zwei Jahren sieht Jax mich wieder an.

In seinem Blick erkenne ich, dass er mir Vorwurfe macht, dass er Schmerzen hat, aber nicht, weil seine Hand noch immer blutet.

„Ihr wart in Gefahr, wir wollten euch beschützen, aber es war zu spät und wir mussten euch mitnehmen und euch alles erklären, damit ihr nicht redet.", teile ich ihm die Kurzfassung mit.
Weitere Erklärungen müssen warten.

„Kommt mit" Ohne auf sie zu warten gehe ich aus dem Raum.
Ich bin ohnehin ein langsamer Läufer, seit mein Bein seit dem Sturz von der Brücke gelähmt ist.

Ich weiß, ich sollte froh sein, dass nicht noch mehr kaputt gegangen ist, doch es nervt mich einfach, ein Krüppel zu sein.

Glücklicherweise konnte ich mir den Prototypen einer neuen Erfindung klauen, die erst in zehn Jahren auf den Markt kommen soll.
Das war einer der Gründe, weshalb ich wieder eine Gang wollte. Sonst müsste ich jetzt auf Krücken laufen und das wäre echt nicht mein Style.

Die Stützprothese, die ich jetzt trage, sieht zwar auch nicht grade sexy aus, doch wenigens kann ich damit laufen.

Ich führe Jax und Simon unter den kritischen Blicken ein paar anderer ins Badezimmer, wo Jax sich sofort Wasser über die Wunde laufen lässt.

In der Zwischenzeit drücke ich Simon einen Verbandskasten in die Hand.

Er soll sich um seinen Freund kümmern, denn ich denke, beide wären nicht sehr davon begeistert, wenn ich das mache.

Während Jax sich dann seine Hand von Simon verbinden lässt, herrscht eine drückende Stille im Raum.
Ich denke, Levis böse Blicke haben erheblichen Anteil daran.

„Levi, geh mal rüber und schau nach Caroline"
Er sieht mich mit einem Blick an, der mich anschreit, dass er nicht gehen will, doch ich mache ihm durch meinen Blick deutlich, dass er sonst auf Streicheleinheiten von mir verzichten kann.

Er könnte sie sich zwar auch woanders holen, aber ich wie, dass er das nicht will, also habe ich ihn in der Hand.

Er geht mit einem genervten Seufzen wieder und schlägt die Tür extra laut hinter sich zu.

Grinsend schüttele ich den Kopf. Er ist manchmal so eine Diva. Deshalb mag ich den Umgang mit ihm so sehr. Er erinnert mich an einen Mischung aus Marco, Ben und Jax.
Ich denke, hätten die drei ein Kind, würde Levi dabei herauskommen, so pervers das jetzt auch klingen mag.
Doch alle Personen, die ich liebe, sind in seiner Art miteinander vereint, also muss ich ihn ja mögen oder?

„Wer bist du in diesem Spiel?", fragt Simon mich neben dem einbinden.

„Ich bin der König"

Jax schnaubt. „Und der Schlumpf ist deine Dame oder was?"

Simon sieht ihn aus hochgezogenen Augenbrauen an, sagt aber nichts dazu und bindet fester weiter.
Da ist wohl jemand eifersüchtig.

„Hin und wieder", gebe ich zu.
Obwohl Jax mir das Gemisch nicht zudreht, weiß ich, dass er mich mit seinem Blick töten würde, könnte er es.

Als die beiden dann mit dem Verarzten fertig sind, sehen sie zu mir, scheinen etwas zu erwarten.

„Sind wir deine Gefangenen?", fragt Jax gerade heraus.
Ich schüttele den Kopf. „Es steht euch frei zu gehen"

Sie gehen auf mich zu, das ich den Weg zur Tür blockeire, doch mein. „Allerdings..." Hält sie auf.
„...solltet ihr es nicht tun, solange wir nicht wissen, welche Familie euch angreifen wollte. Irgendjemand weiß jetzt, dass zumindest du noch am Leben bist und ich hoffe dir ist klar, dass dich das zum Ziel deiner und meiner Familie macht."

Jax schüttelt den Kopf. „Was interessiert es dich? Ist doch mein Leben"

Manchmal will ich ihm einfach ins Gesicht schlagen.

Nur weil mir nicht mehr zusammen sind heißt das nicht, dass ich aufgehört habe, ihn zu lieben, aber er denkt es wohl.

Nur will ich ihm das hier vor Simon nicht sagen. Und es würde ja auch nichts bringen.

„Ganz einfach", erkläre ich. „Wenn sie dich zu fassen bekommen und dich foltern, wirst du ihnen sagen, dass ich auch noch am Leben bin und all meine Vorteile sind futsch."

Er lacht auf, doch es klingt bitter. „Als ob du ernsthaft denkst, ich würde jemandem verraten"
„Mich schon."

Danach ist er ruhig.

Er würde es nicht tun, weil er den Schmerz nicht aushält, gefoltert zu werden, sondern weil er eine kleine Zicke ist, die mir vor seinem Tod nochmal eins reindrücken wollen würde.

„Also was schlägst du vor?", Simon will wohl das Klima etwas abschwächen und es bringt sogar was, denn sofort als seine Stimme erklingt, sehe ich in Jax' Blick, dass er ruhiger wird.

Das tut mir zwar noch mehr weh, aber zeitgleich bin ich einfach froh, dass mein Baby jemanden hat, den er liebt und der ihn nicht enttäuschen wird. Nicht so wie ich.

Auch wenn ich finde, dass der Altersunterschied von 7 Jahren zwischen den beiden schon etwas groß ist.
Aber Simons unreife Art gleicht das irgendwie aus.

„Naja, ihr bleibt hier, steht unter meinem Schutz und ich versuche herauszufinden, von dem die Leute kommen, die euch heute angreifen wollten.", erkläre ich den Plan.

Simon nickt verstehend. „Sollen wir also hierbleiben?"

Daraufhin schleicht sich ein Grinsen in mein Gesicht und ich muss Jaxsen ansehen.
Er wirkt daraufhin nur verwirrt.

„Kommt, ich zeige euch, wo ihr die nächsten Wochen wohnen werdet" Ich drehe mich wiederum und gehe aus dem Haus.

Simon und Jax folgen mit in Stille, bis wir vor das Haus treten.
Ich höre Jax die Luft einziehen, während ich auf eines der noch wenigen noch leeren Häuser zugehe.

Mit einem Schlüssel sperre ich auf und halte ihn danach Simon hin, da ich nicht gerade scharf darauf bin, meinem Ex beim überreichen des Schlüssels für das Haus mit seinem Neuen zu berühren.

Simon nimmt ihn überrascht und auch dankbar an und sieht sich die gestohlene Einrichtung an.

Ich weiß, dass es unnötig war, aber wir haben mal eine ganze Lagerhalle eines Möbelhauses leer geräumt und haben jetzt hier super coole Einrichtung.

Ist zwar nicht das Hauptziel meiner Orga, aber wenn ich schon illegale Aktivitäten durchführe, dann mit Style.

Die Liebe und das neue Leben (boyxboy)Where stories live. Discover now