Kapitel 14

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Der Dunkelhaarige sah zu Boden, wusste nicht genau was er noch sagen sollte. War es nötig noch mehr Worte zu verlieren? Nein, das war es eindeutig nicht. Der Blonde schwieg und ebenso der Schwarzhaarige, während er den Blick langsam wieder hob.
Plötzlich öffnete sich die Tür und Lestrade kam herein. Der Blick des DI glitt sofort zu den ineinander verschränkten Händen der beiden Männer. Nervös räusperte sich Lestrade und zwang sich, den Blick auf Sherlock zu richten.
„Wir... ich ähh... würde John gerne... ehh.. befragen, zu dem... Vorfall", stotterte er. Sherlock sah zahm zu John, ließ seine Hand los, erhob sich und bekam den flehenden Blick von John nicht mit, während er mit einem breiten Grinsen den Raum verließ. Dass Lestrade immer zu solchen Momenten auftauchen musste. Er erinnerte sich genau an die brennend roten Wangen, als Lestrade sie bei ihrem ersten Kuss gestört hatte und die Situationen hatten sich gehäuft. John würde eine Menge Spaß mit dem Inspector haben. Mit einem leisen Klicken schloss sich die Tür hinter ihm.

John sah peinlich berührt zur Seite. Es musste auffällig sein, wie sehr er versuchte den Blicken Gregs auszuweichen. Doch seine Scharm ließ es einfach nicht zu den ID anzusehen. Oh Gott, wieso musste jede Situation mit dem Polizeibeamten, Sherlock und ihm nur immer so peinlich enden!? Doch trotzdem war er noch immer ein Militärarzt und ein erwachsener Mann und nun erinnerte er sich auch daran, weshalb sein flüchtiger Freund hier war. John atmete kurz durch, ehe er ernst seine Stimme hob.
„Ich..." John versuchte sich ein wenig aufzusetzen.
„Ich kann mich erinnern. Nicht vollständig." nervös bei der Erinnerung an das Geschehene, von dem nur schleierhafte Bruchstücke in seinem Bewusstsein umherzogen, zogen sich seine Augenbrauen zusammen. Der Polizist seufzte ein bisschen enttäuscht. Scheinbar hatte er das schon erwartet. Kein Wunder, er war schließlich auch kein optimistischer, auf seine Hoffnung bauender Anfänger mehr. Lestrade setzte sich auf den Stuhl, auf welchem bis vor kurzem noch der Consulting Detective gesessen hatte. Er räusperte sich und erwiderte den eindringlichen Blick des Kleineren. Er zog das Aufnahmegerät aus seiner Jackentasche und schaltete es ein.

„Ich werde Ihnen nun einige Fragen stellen. Beantworten Sie sie einfach soweit sie können. Wenn sie sich nicht erinnern, dann ist das auch kein Problem.“ Auf den Mundwinkeln des Arztes entfaltete sich ein düsteres, bitteres Lächeln, während sich sein Blick auf die Bettdecke senkte. 'Kein Problem'? Und ob das ein Problem war. Für die Polizei, für die Überführung dieses Psychopathen und letztendlich für ihn selber. Doch er wusste auch, dass solche Erinnerungen oft auch zurückkamen und würde für den Anfang auf diese Hoffnung bauen. Erneut räusperte sich der Inspector.
„Also... Kennen Sie Ihren 'Entführer'? Und den Grund für die Tat?", fragte er.

„Sebastian Moran" John legte eine kurze Pause ein, sein Kiefer spannte sich an und er schluckte, schaute angespannt auf das Diktiergerät und seine Finger begannen nervös miteinander zu spielen.
„Ich kenne ihn noch von damals. Aus der Zeit aus Afghanistan. Er war ein Soldat aus meiner Truppe. So ganz direkt hat der den Grund für seine Tat nicht gesagt.... Also naja... ich ehm.... er hat mir damals das Leben gerettet. Sie wissen, wenn ich mich nicht irre, von der Schusswunde an meiner Schulter. Zumindest war er der Mann der mir damals das Leben rettete und diese Entführung war, laut ihm ein Verfahren sich sein 'Eigentum' wiederzuholen“ John hatte eine verdeutlichende Handbewegung gemacht, bemerkte jetzt jedoch, dass man das später nicht würde hören können.
„Also er meinte Herr über mein Leben zu sein, da er es damals rettete..." erläuterte er eilig.
„Was genau hat Moran getan? Schildern Sie den Vorfall bitte so genau wie möglich, lassen Sie nichts aus, an das sie sich noch erinnern können",erklärte er und sah kurz auf das Diktiergerät, welches in bestimmten Abständen grün aufblinkte, um seinem Benutzer zu zeigen, dass es immer noch aufnahm.
John schaute konzentriert auf seine Finger, welche leicht zu zittern begonnen hatten und sein Schweigen hielt länger an, als die kurze Pause zuvor.

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