Kapitel 9

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Wenige Minuten später erreichten sie die Bakerstreet. Zusammen liefen die beiden die Treppenstufen hinauf in die Wohnung. Mit geschlossenen Augen sog John die Luft genießerisch ein. Dieser Duft nach Sherlock zauberte ihm ein vielsagendes Lächeln auf die Lippen. Es war beinahe wie eine Sucht. Wie eine Art Droge. Es roch nach traumhafter Vergangenheit, überraschender Gegenwart und hoffnungsvoller Zukunft zugleich. Er schlug die Augen wieder auf und ließ seinen Blick in die Küche gleiten, um anschließend tief zu seufzen. Es war bereits ein Uhr nachmittags und das Frühstück breitete sich noch immer auf dem Tisch aus. Wie nicht anders zu erwarten hatte der Lockenkopf es gekonnt ignoriert und ließ sich stattdessen in einem Stöhnen auf die Couch fallen. John versuchte sich nicht darüber aufzuregen und machte sich lieber daran die Frühstückssachen vom Tisch zu räumen. Als er schließlich fertig war ließ er sich in einen Sessel vor Sherlock fallen. Langsam atmete der Dunkelhaarige ein und wieder aus. Seine Atmung war so ruhig, als würde er schlafen. Seine Arme hatte er um ein kleines Kissen geschlungen und seine dunklen Haare fielen ihm leicht in die Stirn. John konnte sehen, wie er sich nach und nach entspannte. Der Detective unterdrückte ein erleichtertes Seufzen. Nur seine Schultern waren noch angespannt, damit seine Verspannung nicht schmerzte. Er spürte wie sich sein Hemd in Falten legte und einen Teil von Sherlocks Rücken freigab. John hielt seinen eigenen Atem so geräuschlos wie er konnte. Es war das erste Mal, dass sie allein waren, seit.... John errötete. Die Erinnerungen waren zu frisch, zu neuartig und, wenn er sich anstrengte und die Augen schloss konnte er noch immer die Leidenschaft und den Drang spüren mit dem sich die anderen Lippen auf seine gedrückt hatten. Verzaubert beobachtete er Sherlock. Er glaubte nicht, dass der andere schlief, doch solange er die Augen geschlossen hielt war es John wenigstens möglich seine sagenhafte Schönheit zu bewundern. Die Locken und die entspannten Züge ließen sein Gesicht weicher und sanfer aussehen. Wie unglaublich schutzlos er doch wirkte, wenn er mal nicht nachdachte, ganz ungewohnt. Zierlich und ruhig, nahezu ein bisschen kindlich. Auf Johns Lippen stahl sich ein kleines Lächeln. Sein Blick glitt genussvoll weiter über den Körper seines Gegenübers. Das Hemd war ein wenig hochgerutscht und entblößte ein Stück der blassen Haut.

„Sag Bescheid, wenn du bereit bist..." Ein kleines Lächeln stahl sich auf Sherlocks Lippen, als er Johns Worte vernahm. Nichteinmal so konnte er John noch reinlegen. Er öffnete seine Augen, um einen kleinen Spalt und sah den Blonden vor sich fast schelmisch an, sein Lächeln wurde noch ein wenig breiter. Er nickte leicht und setzte sich auf. Schon wanderten seine Hände zu den kleinen Knöpfen des schwarzen Hemdes. Gebannt sah John Sherlock dabei zu wie er quälend langsam nacheinander all die Knöpfe öffnete und sich schließlich im Schneidersitz hinsetzte, ehe er das Hemd ordentlich auf seinen Schoß legte. Sein Lächeln war laziv und es kam John so vor, als wäre jede seiner aufreizenden Bewegungen volle Absicht. Die Kehle des Blonden fühlte sich komplett ausgetrocknet an, als er schluckte, doch jetzt war es zu spät. Einen Moment zweifelte John daran ob das hier wirklich eine gute Idee gewesen war, schließlich wollte Sherlock die Massage anscheinend ja nicht mal. Ohne noch ein Wort zu sagen erhob sich der Arzt und holte ein kleines Fläschen Massageöl, es war nicht mehr sonderlich viel drin, aber hierfür würde es allemal reichen. Es hörte sich wesentlich rauer an als es sollte, als John leise raunte:

„Leg dich hin..." Sherlock unterwarf sich seiner Aufforderung und legte sich mit dem Bauch auf das Sofa. Seinen Kopf stützte er auf ein Kissen, welches er sich kurzerhand gegriffen hatte. Die raue Stimme des Blonden bereitete ihm einen heißkalten Schauer. Warum war seine Stimme nicht immer so? Sherlock schloss entspannt seine Augen.

„Könnte jetzt etwas kalt werden, erschreck dich nicht..." John verteilte etwas von dem Öl auf dem Rücken des anderen, während dieser kurz zusammenzuckte. Der Blonde leckte sich kurz über die Lippen, ehe sich seine Hände in einer sanften, geschmeidigen, doch etwas umständlichen Bewegung über den fremden Rücken bewegten und das bereits erwärmte Öl verteilten, woraufhin der Dunkelhaarige genießerisch seufzte.

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