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"Tief ein- und ausatmen, Alex, du machst das ganz super. Du hast es bald geschafft", beruhigt Dr. Ketz sie.

"Wo bleibt Joel nur", fragt sie leicht erschöpft, während im nächsten Moment auch schon die nächste Wehe kommt.

"Er ist bestimmt gleich da", meint Dr. Ketz nur und schaut auf den Wehenschreiber. "Die Wehen kommen in immer kürzeren Abständen, bald kannst du dein Baby im Arm halten", redet die Ärztin auf Alex ein. Doch kurz darauf bricht Alex' Kreislauf zusammen und Dr. Ketz springt auf. "Verständigen Sie sofort den OP. Wir müssen das Baby per Kaiserschnitt holen.", weist sie eine Schwester an.

Gerade als Joel die Tür öffnen möchte wird ihm die Klinke aus der Hand gerissen und ein Bett kommt ihm entgegen, darauf liegt Alex.

"Was ist passiert?", sorgt er sich und schaut panisch zu Dr. Ketz.

"Ziehen Sie sich um, wir werden sie aufschneiden", antwortet die Ärztin ihm.

Mit rasendem Herzen folgt er den Geburtshelferinnen.

Während sie in den OP gebracht wird,murmelt Alex immer wieder Joels Namen und will wissen wo er ist.

"Schatz ich bin hier", beruhigt er sie und läuft neben ihr her.                                            "Was ist mit Lucia?", fragt sie sichtlich geschwächt und kann kaum ihre Augen aufhalten.

"Wir holen sie jetzt raus, okay", tröstet Joel sie und küsst ihre Hand.                             
"Ich kann nicht mehr", flüstert sie noch und schließt ihre Augen.

"Wir müssen uns beeilen", meint Dr. Ketz zu Joel und schon wird Alex in den OP geschoben.

"Sie warten hier.", befiehlt sie ihm.                                                                                                "Garantiert nicht! Ich lasse Alex nicht alleine!"

Genervt reicht sie ihm einen Mundschutz und eine Haube. "Wehe Sie stehen mir im Weg", knurrt sie nur.

Er setzt sich neben Alex' Kopfende und streicht ihr mit geschlossenen Augen über den Kopf. Nach etwa 45 Minuten wird Joel durch Babygeschrei aus seinen Gedanken gerissen.

"Herzlichen Glückwunsch Dr. Goran zu Ihrer kleinen gesunden Tochter.", lächelt sie ihm entgegen und gibt ihm seine Tochter in die Arme.

Mit offenem Mund schaut er auf das kleine Wesen in seinen Händen. Wortlos schaut er zu Alex.

"Sie hat viel Blut verloren, wir werden sie noch hier versorgen und dann in ihr Zimmer bringen", teilt ihm die Schwester mit.

Mitfühlend streicht er über Alex' Wange und schaut dann auf Lucia. Er kann es nicht fassen, nach all den Monaten hält er nun sein Kind in den Armen.

"Alex wird noch einige Zeit brauchen bis sie wieder halbwegs bei Kräften ist", teilt ihm Dr. Ketz mit, "Für das Baby ist es jetzt wichtig so viel Nähe zu spüren wie nur möglich, am besten Haut an Haut, damit es Ihren Geruch kennenlernt"

Verständnisvoll nickt Joel, das alles überfordert ihn maßlos, weshalb er auch nicht mehr als ein 'Danke' rausbringt. Ein letztes Mal schaut er zu Alex, ehe er mit seiner Tochter nach draußen geht und in dem Zimmer wartet, in das Alex kommen wird.

"Hallo Lucia", spricht er leise und legt sich mit ihr in das leere Bett, "Ich bin dein Papa"

Alex wird wenig später in das Zimmer gebracht. "Mrs. Reid, Dr. Goran wartet schon mit Ihrer Tochter auf sie", lächelt die Schwester. Sichtlich erschöpft und noch etwas geschwächt blinzelt sie mit den Augen und sieht schemenhaft Joel im Bett neben ihr liegen. Sie streckt ihre Hand nach ihm aus.

"Zeig sie mir", befiehlt sie mit geschlossenen Augen und bemüht sich zu blinzeln.

Er steht auf und setzt sich an Alex' Bettkante.                                                                             
"Lucia, darf ich vorstellen, diese total erschöpfte, aber trotzdem wunderschöne Frau ist deine Mama", flüstert er und dreht das schlafende Baby so, dass Alex sie sehen kann.

"Sie ist wunderschön", lächelt Alex, "Ich möchte sie bitte halten, Joel"

"Warte", meint er und legt sich umständlich zu ihr ins Bett. Vorsichtig legt er Lucia auf Alex' Brust, mit einem Arm stützt er die Mutter, da sie noch kaum Kraft hat das Baby alleine zu halten.

"Joel?", haucht sie müde aber zufrieden, "Wieso hast du kein Shirt an?"

Er lacht kurz, "Zum einen weil Ketz gesagt hat es wäre gut fürs Baby und zum Anderen, weil mich die kleine Prinzessin vollgepinkelt hat"

"Sie weiß eben wer zukünftig ihre Windeln wechselt", grinst sie ihn an.                      "Vielen Dank auch", lächelt er und küsst Alex Schläfe.

"Endlich sind wir komplett", lächelt Alex müde und kuschelt sich noch näher an Joel, "Ich liebe dich mein kleiner Schatz und dich auch mein großer Schatz"

~Saving Hope - Hard To Trust~ *WATTYS 2019*Where stories live. Discover now