Doch anscheinend waren die zwei sich ihrer, zumindest für mich, wirklich offensichtlichen Gefühle nicht bewusst, oder sie sahen nicht, dass der andere das selbe empfand, und verbargen es. Ich hatte keine Ahnung, doch es war auf jeden Fall meine Aufgabe, die zwei zusammen zu bringen.

Mein Grinsen in meinen Schah wurde breiter, als ich anfing die Umrisse von Plänen auszuhecken.

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Namjoon PoV:

Müde rieb ich mir erneut über die Augen und befahl mir, mich auf den Schulstoff vor meiner Nase zu konzentrieren und nicht einzuschlafen, was ich eigentlich lieber wollte.

Ich hatte die letzten Nächte kaum geschlafen, Albträume plagten mich und ließen mich nur noch müder aufstehen, als ich eigentlich ins Bett gegangen bin.

Es war einfach nur furchtbar.

"Joon, kommst du? Es gibt essen.", sagte meine Schwester Kyungmin, die den Kopf ins Zimmer hinein streckte und mich erwartungsvoll ansah.

"Ja.", seufzte ich, "Ja, ich komm gleich."

Sie nickte und verschwand wider aus dem Türrahmen, man konnte sie ins Wohnzimmer laufen hören.

Mit einem finsteren Blick auf meine Chemiehausaufgaben stand ich auf und folgte ihr in das größte Zimmer unserer Wohnung, welches auch das mit Abstand schönste war. Ein großer Holztisch stand in der Mitte des Raumes, Lampen hingen von der Decke hinunter und tauchten alles in ein warmes Licht. An den Wänden hingen Bilder von uns allen, manche die alljährlich stattfindenden Familienfotos, manche Schnappschüsse von unseren Ausflügen, die in letzter Zeit immer weniger geworden sind.

Meine Eltern und Kyungmin saßen schon und beobachteten, wie ich mich hinsetzte und aufblickte, um einen Guten Appetit zu wünschen. Sie erwiderten und wir begannen, schweigend zu essen.

Es war in letzter Zeit oft so, dass wir uns nicht wirklich unterhielten. Jeder schien sein eigenes Leben zu leben, wir schienen nur zufällig alle unter einem Dach zu wohnen. Es war merkwürdig, doch ich konnte nichts daran ändern.

"Stell dir vor,", begann nach fünf Minuten mein Vater dann doch ein Gespräch, indem er, wie sonst auch, wenn er den Versuch wagte, Konversation zu führen, von seiner Arbeit erzählte, "Park Soo-Ri wurde heute entlassen."

"Echt?", fragte meine Mutter und sah erstaunt von ihrem Teller auf. Nein, unecht, wollte ich schon dazwischen werfen, doch da sowieso niemand das lustig finden würde, ließ ich es bleiben. "Warum er denn, er war doch immer so höflich und zuvorkommend?"

"Tja, das war wohl eine Fassade.", sagte mein Vater, "Heute durfte er seine Sachen packen und auf nimmer Wiedersehen verschwinden!"

"Aber warum denn?", hakte Mama nach und beugte sich etwas vor. Wenn's um Klatsch und Tratsch ging, war sie immer an erster Stelle.

"Man hat ihn mit einem Kunden erwischt.", fuhr mein Vater fort und seine Miene verdüsterte sich, "Und du weißt ja, dass der sexuelle Umgang mit Kunden strickt verboten ist, um eine gewisse Neutralität zu wahren, aber er musste natürlich dagegen verstoßen! Die sind doch alle gleich, diese Schwulen Nichtsnutze!"

Er schlug mit der Faust auf den Tisch und starrte wütend durch die Gegend, wie immer, wenn er zu seinem Lieblingsthema kam: Homosexuelle und wie schlimm sie für die Welt sind.

"Aber vielleicht hat er ja wirklich etwas für ihn empfunden?", warf meine Mutter leise ein, die noch nie so strickt gegen das gegenseitige Lieben unter den selben Geschlechtern gewesen war. Doch verteidigen tat sie sie auch nicht, was ich nachvollziehen konnte, da ich die Meinung meines Vaters teilte.

Ich verstand einfach nicht, wie man das eigene Geschlecht anziehend finden konnte. Ich meine, okay, ich kann sagen, dass der oder der gut aussieht und vielleicht auch heiß ist, aber das kann ja auch jeder, der nicht blind ist.

"Ach, bestimmt nicht.", winkte Papa ab, "Die sind doch wie wilde Tiere, die einfach ein Bedürfnis stillen müssen-"

"Aber Wölfe bleiben ein Leben lang zusammen! Da sind die sogar besser, als so manche Menschen!", warf Kyungmin erbost ein und starrte meinen Vater mit blitzenden Augen an.

Sie war die einzige von uns, die Homosexualität verteidigte und regelmäßig gab es Zoff deswegen, da Papa meinte, sie wisse nicht, was richtig und falsch ist und hätte überhaupt nicht aufgepasst bei dem, was er ihr beigebracht hatte.

Mein Vater sah sie heute jedoch mit einem so starren und strengen Blick an, dass sie schluckte und den Mund wieder schloss. Anscheinend war ich nicht der einzige, der heute erschöpft war.

Das Thema schien abgeschlossen zu sein, da sich wieder Stille über den Tisch senkte und wir schweigend weiter aßen, bis dieses Schweigen von meiner jüngeren Schwester unterbrochen wurde, die als sie aufstand sagte:

"Homosexualität ist nicht falsch, es ist auch nicht besonders. Es ist einfach normal und absolut natürlich, da es sich um Liebe handelt. Es ist falsch, das zu leugnen und zeugt einfach nur von Intoleranz und mangelnder Menschlichkeit. Stellt euch vor, wie's wäre, wenn Heterosexualität 'nicht normal' wäre! Wo würdet ihr dann sein, hm? Es ist manchmal einfach nur peinlich und furchtbar in dieser Familie mit so voreingenommenen, intoleranten und homophoben Menschen zu leben, die man eigentlich gar nicht als Menschen bezeichnen kann, da sie einfach nur herzlos sind! Außerdem habt ihr keine Ahnung, wie es ist, sich das jeden Tag anhören zu müssen, wenn man selber Homosexuell ist!!!"

Mit diesen fast schon geschrienen Worten stürmte sie aus dem Zimmer und ließ uns drei mit verblüfften, ungläubigen und entsetzten Mienen zurück. Man konnte noch hören, wie sie die Tür ihres Zimmers zu schlug, dann war alles Still.

Ich spürte ein Ziehen im Magen. Es tat weh, meine jüngere Schwester, den Menschen, den ich mehr als alles andere auf der Welt liebte, verletzt zu sehen und zu wissen, dass man selber daran Schuld war.

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Wer hat damit gerechnet?

Ja, ich weiß, ich hab mich für meine Verhältnisse lange nicht mehr gemeldet, sorryyyyy.😬

Ich hab aber viel weitergeschrieben!

Ich glaube ich schicke gleicht noch ein zweites Kapitel nach....🤔

Tschauuuuu👋👋👋

Schaut eigentlich einer von euch Let's Dance?

Before That DayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt