۞ 30. кαρiτєℓ - єiทє кℓєiทє gєscнicнτє

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Hektik. Schwärze. Ein Tisch in der Mitte des Chaos.

"Nein!", schrie ein Mann. Vor ihm ein weißes Fenster. "Ich will nicht-"

Seine Beine zitterten stark. Seine Hand fuhr über sein Gesicht, über seine schweißgebadete Stirn. Seine Gestalt sank zusammen, seine andere Hand auf dem Tisch vor ihm belassen.

"Nicht umbringen", wimmerte er, während perlige Tränen aus seinen schockierten Augen strömten.

Er sank weiter zusammen, bis er zu einer kleinen, zitternden Gestalt geworden war, die auf dem Boden klebte.

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Evelyn fuhr aus dem Schlaf. Ein Alptraum etwa?

Sie rieb sich die Augen und starrte aus dem Fenster. Der Mond schien in den nächtlichen Innenhof und färbte Boden, Pflanzen und Wasser zartblau. In Evelyns Augen spiegelte sich dieses Blau, während sie aufstand und zum Fenster ging.

Da diese unglaubliche Ruhe nur nachts herrschte, kamen ihr auch nur zu dieser Tageszeit wieder Dinge in den Kopf, über die sie während des Tages nicht hatte nachdenken können. Sie musste zugeben, darauf gewartet zu haben, dass Ed sie abholte. Wie in alten Zeiten.

Sie raffte ihren Kampfanzug und spannte die Muskeln an. Evelyn hatte ihn bereits vor dem Zubettgehen angezogen, sogar schon direkt nachdem sie Pixie verabschiedet hatte. Er gab ihr etwas von dem zurück, was sie des nachts sein wollte.

Zügigen Schrittes machte sie sich auf den Weg zur Tür. Auf dem Weg dorthin streifte sie sich ihren Kecher über und nahm den Bogen in die eine Hand. Mit der anderen schnallte sie sich die Seilapperatur um die Hüfte.

Evelyn stieß die Tür auf und trat ins helle Mondlicht. Sie stand nun auf offener Straße, schien sich darüber jedoch keinerlei Gedanken zu machen und sprang mithilfe der Seilhaken auf's Dach. Dort setzte sie die schwere Kapuze auf und blickte unter dieser hervor. Sie durfte die Wahl allein fällen. Das war ungewohnt.

Wenig später setzte sie sich in Bewegung und huschte über die Dächer hinweg. Komischerweise gelang es ihr leichter und freier als je zuvor. Auch als sie auf dem Vorsprung am Marktplatz landete, schaffte sie es, in einer gleitenden Bewegung einen Pfeil aus dem Kecher zu ziehen und in an ihrem erhobenen Bogen anzulegen.

Es war eine unwirkliche Fähigkeit, die sie da zeigte, ganz so als ob jemand einen Schalter umgelegt hätte und ihr nun langsam ein wenig Können zupumte.

"Ja, genau so ist es!"

Evelyn zuckte zusammen. Am Fuße des Hauses zu ihren Füßen drangen Stimmen hervor.

Ein Mädchen kicherte. Nicht besonders laut, jedoch war die Nacht so leise, dass es dann doch verhältnismäßig laut über den Platz schallte. Die zwei Jungen um sie herum lächelten ebenfalls, der eine mehr, der andere weniger.

"Wirklich gut gesagt", lachte das Mädchen und wischte sich eine Träne aus dem Auge.

"Aber diese Getränke waren echt gut", rief der eine Junge. Blond.

"Ich will noch ein Fest!", klagte das Mädchen und schaute in den sternenverhangenen Himmel.

"Bloß nicht", brummte der andere Junge mit dem braunen Haar.

"Wieso?", meinte der Blonde.

"Lass mich raten", huschte das Mädchen dazwischen, "Zu laut? Zu eintönig?" Sie zog die eine Augenbraue in die Höhe und betrachtete die Gesichtszüge des Jungen. "Ja, das letzte war's."

"Da ist nichts Falsches dran", nörgelte der Junge und zuckte mit den Achseln.

Das Mädchen lächelte für sich und legte einen Arm um den Hals des Jungens. Der erschreckte sich prompt, schüttelte sie allerdings nicht ab.

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