۞ 7. кαρiτєℓ - gєƒαทgєท iท ∂υทкℓєr ทαcнτ

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Evelyn öffnete die Augen, jedoch hätte sie sie auch genauso gut geschlossen halten können, da sie ebenfalls nur Schwärze sah. Sie registrierte einen dumpfen Schmerz in ihrem Kopf, in ihrem Bauch und um ihre Handgelenke. Letztere Schmerzen führten daher, dass sie in einer sehr ungemütlichen Position an eine Wand gekettet wurde.

"Welche Rolle hast du?" Eine Stimme kam aus der Schwärze. Sie war kalt und mörderisch, bereit, sie sofort ohne zu zögern zu töten.

"Wer sind Sie?" Evelyn versuchte krampfhaft, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Langsam, aber sicher erkannte sie eine vermummte Gestalt.

"Ich stelle die Fragen", er griff den Pullover unter ihrem Hals und zog sie brutal zu sich. "Ist das klar?", fauchte er.

"Ja", sagte Evelyn und bewahrte ihre Fassung.

"Dann antworte."

"Wenn ich das tue, sterbe ich."

"Du tust jetzt sofort was ich sage." 

Die Gestalt zog eine eiserne Waffe. Blitzschnell war das Schwert an Evelyns Kehle gelandet und schnitt sich einige Millimeter in ihr Fleisch.

Sie zögerte. Offensichtlich hatte der Gefängniswärter sich in dieser Nacht ihre Person ausgesucht, um sie zu verhören. Eventuell lagen die Spielregeln hier anders. Eventuell durfte sie ihre Rolle nennen. Und selbst wenn sie es nicht tat, starb sie. Nur auf eine andere Weise. Ein schönes Dilemma.

"Ich bin Dorfbewohnerin", sagte sie und versuchte, der Gestalt mitten in die Augen zu sehen.

"Wer's glaubt!" Der Wärter stand auf und warf die Hände über den Kopf. "Warum sagt mir das nur jeder? In jeder einzelnen Nacht das Selbe?"

"Weil jeder natürlich unschuldig wirken will", meinte Evelyn achselzuckend. Dem Wärter schien ihre Unerschrockenheit ganz und gar nicht zu gefallen. Er drehte sich spielend langsam in ihre Richtung, sodass man ein einziges, gefährliches Blitzen in seinen Augen sehen konnte.

"Ist das so? Wieso sollte ich dann ausgerechnet deiner Behauptung Glauben schenken?" Er fauchte die zwei Sätze regelrecht.

Evelyn überlegte einen Moment, ehe sie ruhig ihre Antwort zum Besten gab. "Ich bin vertrauenswürdig. Ich kämpfe für das Dorf. Sonst hätte ich sicher die Ereignisse von letzter Nacht nicht für alle zusammengefasst."

Der Wärter pfiff. "Ganz schön schwache Argumente."

"Außerdem habe ich die Diskussionen davor ebenfalls etwas verlauten lassen und habe mich demzufolge ins Licht gerückt. Würde eine böse Rolle nicht genau das vermeiden?", fragte Evelyn.

"Halt mich nicht für blöd!", zischte er.

"Das ist die Wahrheit." Diesen Satz brachte den Kessel wohl zum überlaufen. Hasserfüllt ging er auf die am Boden sitzende Evelyn zu, die sich nicht einmal wehren konnte. Das Schwert schwang er hinter sich her, als es schließlich über ihr zum Stehen kam. Er holte großzügig zum vernichtenden Schlag aus. Evelyn sah nach oben, das eiserne Metall über ihr würde sie in wenigen Sekunden töten. Sie schloss die Augen. Erwartete ihren Tod.

Doch der tödliche Hieb blieb aus. Ganz zögerlich öffnete sie erst ein Auge. Vor ihr stand eine zweite vermummte Gestalt mit einem stählernen Schwert. Er hatte den Hieb des Wärters abgefangen und schlug das Schwert nun zurück.

"Tritt zurück. Sie befindet sich heute Nacht unter meinem Schutz", sagte die Gestalt mit fester Stimme.

"Sie mal an, der Beschützer eilt ihr zur Rettung!" Der Wärter machte sich mit spottendem Ton über ihn lustig.

"Ganz recht, das tue ich. Nun tritt zurück."

"Du liegst falsch", meinte der Wärter, "Sie ist böse."

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