Ich habe das noch nie zu jemandem gesagt und immer gedacht, dass es richtig romantisch und süß sein würde.

Nie hätte ich auch nur gedacht, dass diese drei, vier Worte so viel anrichten konnten.

Es hatte so ausgesehen, als würden ihm seine Gesichtszüge entgleiten, als hätte er sich nicht mehr im Griff, als wäre ein Vorhang hinunter gefallen.

Er hatte darauf nur sein zeug geschnappt und war mit den Worten er würde gehen und die Bibliothek würde mir gehören aus dem Raum gestürmt.Selbstverständlich war ich ihm hinterher gelaufen, hatte ihn am Arm gepackt und gesagt, er solle stehen bleiben und mit mir reden, da das alles ja totaler Schwachsinn war.

Ich sagte ihm, er solle bleiben und wir würden das ausdiskutieren, doch er entwand sich meinem Griff und rief, dass es da nichts zu besprechen gab, dass die Sache schon geklärt sei, und er die Bibliothek verlassen würde.

Das war der Moment gewesen, in dem unsere Stimmen lauter geworden sind und wir immer mehr Aufmerksamkeit auf uns gelenkt haben. es war der Moment gewesen, in dem ich bemerkt habe, was für einen großen Fehler ich eigentlich begangen hatte.

Was war ich nur für ein Dummkopf!

Leise stöhnte ich und schlug meinen Kopf immer und immer wieder gegen die Fensterscheibe, um die Gedanken zu vertreiben, die sich wieder einschlichen.

Ich hatte natürlich die Bibliothek weiter geführt, denn nie würde ich es zulassen, dass ein einfacher Streit, das alles, was wir so mühsam aufgebaut hatten, zerbrechen lässt.

Zwar es am Anfang oft vorgekommen, dass ich einsam in dem großen Raum saß, auf Namjoons Lieblingssessel, ein Buch fest an die Brust gedrückt und leer durch die Gegend starrend. Ich hatte auch oft geweint, in diesen halbwegs sicheren vier Wänden, hatte häufig Zuflucht in Geschichten gesucht, hatte mich in den Problemen von Buchcharakteren verloren um meine eigenen zu unterdrücken.

Ich hatte eine neue Liste an Romanen beim Schulleiter eingereicht, die er für die Bibliothek besorgen sollte. Meistens waren es traurige Liebesromane gewesen.

Irgendwie musste man ja seine Emotionen loswerden.

Ich konnte ja auch nicht vor der Schule Namjoon auflauern, ihn ein paar Mal schlagen, um keine Wut auf ihn los zu werden, danach anfangen zu weinen und seinen Hohn über mich ergehen lassen.

Das wäre unter meiner Würde.

Ich legte mein Kinn auf meinen angezogenen Knien ab und seufzte leise. Meine Füße, die barfuß aus meinen Schlafanzughosenbeinen lugten, waren schon ganz kalt und blass.

Ich erinnerte mich daran, wie ich früher immer mit meinen Zehen Geschichten erzählt habe. Jeder Zeh war eine Person, und die Charaktere haben sich unterhalten, Mist gemacht und Abenteuer erlebt.

Ich grinste bei der Vorstellung und flüsterte "Und wie geht es ihnen heute, Herr Metzger?", während ich den großen Zeh auf und ab bewegte. "Nicht so gut, ich habe verdammten Liebeskummer.", antwortete der große Zeh vom anderen Fuß darauf, während auch er sich auf und ab bewegte.

Ich seufzte erneut und blickte auf. Selbst Frau Bauer und Herr Metzger konnten mich nun nicht aufmuntern.

Ich hatte doch nur gehofft, dass es etwas anderes sein würde, wenn ich und nicht jemand anderes in Namjoon verliebt wäre. Er kannte mich, ich dachte das ändert etwas.

Ich dachte, ich wäre in seinen Augen nicht einer der jungen, die er fast schon als eine Gefahr ansah.

Und ich hatte mich so gründlich getäuscht wie noch nie.

Langsam ließ ich die Beine sinken, rutschte zum Rand des Fensterbrettes und hüpfte herunter auf den Boden meines Zimmers.

Leise ging ich zur Tür und in den Flur hinaus, den ich entlangging und dann in die Küche lief.

Ich hatte Hunger, da ich das Abendessen verweigert hatte, einfach, weil ich keine Lust gehabt hatte, und nun machte sich das Fehlen von einer dritten Mahlzeit bemerkbar.

Ich schlich zum Kühlschrank und lugte hinein, um herauszufinden, was ich denn aus ein paar Resten zaubern konnte, um eine große Frustessens-Aktion zu starten.

Ich hatte mir auch eine andere Angewohnheit angeeignet seitdem wir uns gestritten haben.

Frustessen hatte ich schon immer gerne gemacht, um mich besser zu fühlen, doch nun hatte ich auch begonnen, mir das Essen für diesen Zweck selber zuzubereiten, und hätte nie geglaubt, dass es so Spaß machen würde.

Manchmal hatte ich stundenlang in der Küche gestanden, in Töpfen gerührt und schon das Abendessen gekocht, was meine Mutter in den Wochenplan eingetragen hatte. Ich hatte alle möglichen Beilagen ausprobiert und meine Familie jeden Abend mit einem fertig gedecktem Tisch und dampfendem Essen erwartet.

Zwar war es manchmal brenzlig gewesen, ich hatte einmal fast ein Handtuch abgefackelt, doch es machte Spaß, ich vergaß, was mich beschäftigte, und konnte abschalten.

Außerdem schien es zu schmecken.

Ich hatte eine neue Leidenschaft entdeckt, und, egal, wie sehr mir das widerstrebte, in dieser Hinsicht dankte ich Namjoon dafür, so homophob zu sein. Denn ohne unseren Streit wäre ich nie darauf gekommen, einen Topf in die Hand zu nehmen.

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Ach, ja, Namjin...

Was wohl daraus noch wird?

Ja, die Ships lassen lange auf sich warten, ich weiß, und es wird noch länger dauern...😅😅😅

I'm sorryyyyyy...😬

Und ich muss mich entschuldigen, das war eher so eine Art Filler-Kapitel und ein bisschen unnötig, aber es ist doch auch wichtig zu wissen, was Seokjin so über die Sache denkt, nicht?

Dann verabschiede ich mich mal wieder...😅

Tschau😇👋

Before That DayWhere stories live. Discover now