Kapitel 27 - Mädchen

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Nach weiteren vielen Minuten, in denen wir so da saßen und redeten, gingen wir weiter den Weg an dem Fluss entlang. Es war schon spät, um uns herum war alles dunkel. Lediglich die Laternen erleuchteten den Weg vor uns. Außer Leo und mir war kaum jemand unterwegs. Doch schließlich kamen uns zwei Mädchen entgegen, die in meinem Alter waren und aufgeregt kicherten. Als sie näher kamen, konnte ich eine von ihnen erkennen. Sie hieß Karolina, sie war bei mir in der Grundschule und war eine meiner Mitschüler, mit denen ich mich nicht so gut verstanden hatte. Kichernd kamen sie vor uns zum Stehen. Ich bemerkte den abfälligen Blick, den Karolina mir zuwarf, ignorierte ihn jedoch gekonnt. Sofort galt ihre Aufmerksamkeit nur noch Leo.

Der Blick zu meiner Seite verriet mir, dass Leo sofort in seinem Element war. Gekonnt setzte er ein freundliches Lächeln auf. Auch wenn ich Karolina nicht mochte, ich wusste, dass Leo seine Fans liebte. Meine Hand ließ Leo jedoch noch nicht los. "Hey Leo, können wir ein Bild machen?", fragte Karolina in Englisch, während ihre Freundin still neben ihr stand, ein breites Grinsen im Gesicht.

Leo nickte, ließ meine Hand los, während er mir ein leichtes Lächeln schenkte, und stellte sich neben die beiden Mädchen hin. Karolina gab mir ihr Handy, damit ich Bilder machen konnte. Ich setzte ein Lächeln auf, fand es innerlich jedoch sehr unhöflich mich nicht einmal zu fragen, ob ich das Foto machen würde. Ich schoss ein paar Fotos von ihnen und gab Karolina wieder das Handy zurück.

Leo stellte sich sofort wieder zu mir und nahm meine Hand. Ich bemerkte den hasserfüllten Blick von Karolina und auch von ihrer Freundin, als sie sahen, dass Leo meine Hand hielt. Schnell setzten die beiden wieder ihr zuckersüßes Lächeln auf, mit dem sie Leo förmlich anhimmelten. "Danke Leo, war schön, dich zu treffen!", sagte Karolinas Freundin und nachdem Leo sagte: "Ich fand es auch sehr schön, euch zu treffen. Schönen Abend noch" waren die beiden Mädchen im Begriff an uns vorbei wieder weg zu gehen.

Doch Karolina blieb noch neben mir stehen und zischte mit spöttischem Ton: "Ich kann echt nicht verstehen, wieso er mit jemandem wie dir abhängt. Du hast ihn nicht verdient. Er kann viel mehr als du und ist viel besser." Mit einem Lachen ging sie weiter, warf noch ihre Haare über ihre Schultern. Ich guckte ihr nach und ließ automatisch Leos Hand los. Meine Hände ballten sich zu Fäusten, in meinen Augen bildeten sich Tränen. "Lina?", hörte ich Leo leise sagen. Doch ich reagierte nicht. Eine Träne rollte meine Wange herunter, tropfte auf mein T-Shirt. Wäre ich in den letzten Tagen nicht ganz so stark von Androhungen von Fans belagert gewesen, hätte ich bestimmt nicht so extrem reagiert.

Doch in diesem Moment kam alles zusammen. Sie alle hatten Recht. Leo war viel zu gut für mich. Immer mehr Tränen kullerten meine Wangen herunter. Plötzlich spürte ich zwei Hände an meinen Schultern, die mich dazu veranlassten, mich zu Leo zu wenden. Ich konnte ihm nicht in die Augen gucken. "Was haben sie gesagt, Lina?", fragte er vorsichtig. Da Karolina ihre Worte auf Deutsch gesagt hatte, hatte Leo kein Wort verstanden. Er wusste nicht, wieso ich weinte. Er wusste nicht, wieso ich sauer war. Er wusste nicht, wieso ich ihm jetzt nicht in die Augen gucken konnte.

"Lina.. Was hat sie gesagt? Bitte, erzähle es mir", hörte ich Leos sanfte Stimme. Als ich immer noch nicht reagierte, zog er mich vorsichtig in eine Umarmung. Seine Arme schlagen sich um meinen Körper, schenkten mir Wärme. Mein Kopf lag auf seiner Brust, die Arme um ihn geschlungen. Unaufhaltsam schluchzte ich, meine Tränen kullerten auf sein Oberteil. "Pssssst..", machte Leo und streichelte mir über den Rücken.





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Cut!

Das Kapitel hat Spaß gemacht zu schreiben hihi. Ich hoffe, es hat euch gefallen. :3

Love, Hanna <3

Nur Freunde..? (Leondre Devries FF [Bars and Melody]) ~german~Where stories live. Discover now