Kapitel 12 - Abschied

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Am nächsten Morgen wurde ich von meinem nervtötenden Wecker geweckt. Müde schaltete ich das viel zu laute Geräusch meines Weckers ab, rieb mir die Augen und richtete mich auf. "Vieeeeel zu früh..", murmelte ich vor mich hin, ehe ich aufstand, mir Kleidung aus meinem Schrank aussuchte und ins Bad schlurfte. Ich ging duschen und als das warme Wasser mein Gesicht berührte, schwand langsam die Müdigkeit.

Fertig angezogen ging ich zu Emma ins Zimmer und weckte sie, woraufhin sie sofort ins Bad ging und sich fertig machte. Derweil bereitete ich Müsli für uns beide vor.

Wir beide aßen und radelten dann zur Schule. Ich verabschiedete mich von Emma und ging dann zu Nele, die nach dem Wochenende in Berlin ziemlich erschöpft aussah. Ich nahm sie in meinen Arm. "Na, wie waren die Wohnungen?", fragte ich sie, während wir schon mal durch die Fluren gingen, weil es in den nächsten Minuten klingeln würde.

"Okay, die Wohnungen sind ganz schön.. Aber ich will nicht wegziehen, Lina." Sie dreht sich zu mir um. "Das will ich doch auch nicht.. Aber noch bist du hier!", ich lächelte sie leicht an und sie erwiderte das Lächeln. Arm in Arm gingen wir nach dem Klingeln in unseren Klassenraum und widmeten unsere Aufmerksamkeit dem Unterricht.

...

Als ich nach der Schule nach Hause kam, begrüßte mich meine Mum. Sie hatte sich erkältet und ihr Chef hatte sie nach Hause geschickt. Ich machte uns beiden einen Tee und setzte mich zu ihr auf die Couch.

"Erzähl mal, hast du immer noch Kontakt mit Leo?", fragte meine Mum, nachdem wir uns noch über ein paar Sachen unterhalten hatten. "Ja, habe ich. Ich würde ihn mittlerweile sogar als meinen besten Freund bezeichnen, mit Nele natürlich!" Aber ich habe sonst ja auch nicht viele Freunde, dachte ich. Aber das war okay.. Die beiden als Freunde zu haben bedeutete mir schon die Welt!

Sie nickte und lächelte. "Wieso lächelst du jetzt?", fragte ich sie und lachte leicht. "Ach, ich weiß auch nicht. Du scheinst immer so glücklich, wenn du über ihn redest!"

Ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Meine Mum lachte daraufhin nur. "Kein Grund rot zu werden, Lina", lachte sie. Ich fing an zu grinsen. "Sie werden bald nach Deutschland kommen und geben in Köln ein Konzert", berichtete ich. "Möchtest du dahin?", fragte meine Mum, ohne, dass ich es erwartet hatte.

"Was? Nein.. Ich möchte unser Geld nicht dafür ausgeben. Es wird sich bestimmt noch eine andere Gelegenheit bieten, ihn zu treffen", erwiderte ich und guckte auf den Boden. Meine Mum wusste, dass sie schlecht gegen mich ankam, was Geld belang. Sie seufzte und legte eine Hand auf meine Schulter. "Das tut mir leid, Lina. Ich wünschte, ich könnte dir ein schöneres Leben bieten.."

Ich schaute sie mit großen Augen an. "Nein Mum, mein Leben ist schön, wirklich. Ich hab tolle Freunde, eine tolle Schwester und vor allem eine wundervolle Mum!" Ich lächelte und sie erwiderte mein Lächeln. Sie zog mich in eine Umarmung und ich genoss es.

Nach einiger Zeit, in der ich mich mit meiner Mum über alles mögliche unterhalten habe, ließ ich sie in Ruhe, damit sie sich ausruhen konnte.

...

Die restlichen Wochen vor den Ferien waren nicht gerade spannend. Mein Kontakt mit Leo blieb weiterhin und ich verbrachte weiterhin jeden Tag so gut ich konnte mit Nele.

Doch heute war es so weit. Es war grade mal der zweite Tag der Ferien. Nele und ich hatten vor den schrecklichen Nachrichten so viel für die Ferien geplant. Doch das alles würde jetzt nicht mehr klappen.

Ich stand gerade bei Nele vor dem Haus. Ihr Auto war voll gepackt mit Kartons, der Rest war schon in Berlin. Neles Eltern packten die letzten  Kartons ein, während ich und Nele uns die ganze Zeit umarmten. Bisher konnten wir beide noch unsere Tränen zurück halten, doch als Neles Mutter "In zehn Minuten geht's los!" rief, konnten wir uns nicht mehr beherrschen. Tränen flossen meine Wangen hinab und fielen auf Neles Schulter. Das gleiche sah man bei Nele. "Ich hab dich ganz doll lieb, Lina", schniefte sie und sah mich mit roten Augen an. "Ich dich auch", antwortete ich nur und nahm sie nochmal in den Arm.

Wir lösten uns und sie musste sich ins Auto setzen. Sie winkte mir durch die Scheibe und ich konnte sehen, wie einige Tränen ihre Wangen runter kullerten. Das Auto fuhr weg, mit ihm meine beste Freundin, die ich lange nicht sehen werde.


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Cut!

Sooo, wie gesagt noch ein Teil heute! Ich hoffe, er hat euch gefallen! :3

Love, Hanna <3

Nur Freunde..? (Leondre Devries FF [Bars and Melody]) ~german~Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin