Trotzdem ging er um die Mauer herum und half Tae, sich wieder aufzurichten und ihm die Grashalme aus den Haaren zu zupfen. Es sah aus, als wolle er ihn entlausen. Bei diesem Anblick musste ich schließlich doch lachen, obwohl ich es Jimin eigentlich übel nehmen wollte, dass er mich vom Einschlafen abgehalten hatte.

Tae sah mich zuerst überrascht an und fing dann an so breit zu grinsen, wie ich ihn nur selten hatte grinsen sehn. Es schien sein gesamtes Gesicht auszufüllen und strahlte so hell wie ein Stern. Auch Jimin lächelte und schlang dann die Arme von hinten um seinen besten Freund der mich immer noch anblickte, als hätte ich seinen Tag gerettet.

"Was ist denn?", fragte ich Tae um sicher zu gehen, dass er nicht irgendwelche Krämpfe oder so hatte. Bei ihm wusste man ja nie.

"Ach nichts.", winkte er jedoch ab, ohne auch nur ein bisschen an seiner Leuchtkraft zu verlieren und sprang dann kurzerhand von der Mauer. "Lust auf ein Eis? Geht auf mich."

"Jaaaa!", freute sich Jimin wie ein kleiner Junge und kletterte auf Taes Rücken um vom ihn getragen zu werden. Ich war nur froh, dass er nicht mich für diese Aufgabe auserwählt hatte und ich bloß mein Gewicht zu schleppen hatte.

"Warum nicht?", stimmte ich auch zu und kletterte ebenfalls vom grauen Beton, der eigentlich mein Platz für ein Nickerchen hätte sein sollen und folgte den zwei Freunden, die sich schon auf den Weg machten.

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"Yoongi! Warte Mal!", rief eine Stimme hinter mir und ich drehte mich erstaunt um.

Der Schultag war zu Ende und ich freute mich gerade darauf, nach Hause gehen und weiter arbeiten oder schlafen zu können. Außerdem wollte ich dem Studio noch einen kleinen Besuch abstatten...

Hoseok lief auf mich zu, wild mit den Armen in der Luft herumwedelnd und anscheinend ein Gespräch mit mir suchend.

"Geh schon, ich glaub, das dauert noch ne kleine Weile.", wandte ich mich an Tae, der nur die Augenbraue hochzog, sich dann aber von mir verabschiedete und sich umwandte um zur Metro zu laufen.

"Hoseok.", sagte ich, als der etwas größere angekommen war und leicht keuchend vor mir stehen geblieben war, um das Gespräch in Gang zu bringen.

"Yo.", entgegnete er und grinste, während er immer noch versuchte, seine Atmung unter Kontrolle zu bekommen.

Geduldig wartete ich mit verschränkten Armen, bis er in der Lage war, einen gescheiten Satz herauszubekommen und betrachtete sein heutiges Outfit. Er war schon immer einer derjenigen gewesen, bei denen selbst ich sehen konnte, dass sie sich um ihr Aussehen kümmerten. Und Hobi war eindeutig einer der wenigen, bei denen es ein gutes Ergebnis war.

Heute trug er einen cremefarbenen Odivelas Sonnenhut, der perfekt zu seinen Sandalen und der kurzen Hose passte. Anscheinend hatte er sich, was den Wetterbericht anbelangt ausführlich informiert, und war einiger Maßen kühle-Brise-beständig, da er eines dieser Oberteile mit tief ausgeschnittenen Ärmellöchern trug, bei denen ich mich nur nackt fühlen würde und nicht so aussah, als würde er bei der leichten Brise, die ging, frieren. Außerdem würde so ein Ding bei mir wie ein Kartoffelsack aussehen, weshalb ich mir noch nicht einmal die Mühe machte, mich an diese Teile zu gewöhnen.

"Also,", begann er dann endlich, und schien seine Lungen wieder mit ausreichend Luft füllen zu können, "ich wollte dich fragen, ob du vielleicht Bock hättest, mit mir zusammen aufzutreten."

"Wie meinst du das?"

"Na ja,", fuhr er fort und strich sich die Haarsträhnen, die unter dem Hut hervorlugten zur Seite, "Ich habe dich im Flow und beim Iron Mic gesehen und muss sagen, dass ich schwer beeindruckt bin. Deshalb habe ich mir überlegt, dass wir ja ein Team bilden könnten."

Ich runzelte die Stirn, doch so viel ich auch überlegte, ich verstand nicht, warum ich mit ihm zusammenarbeiten sollte. Ich mochte ihn zwar und war mir sicher, dass er mir noch viel in der Undergroundszene zeigen konnte, doch ich war ein Einzelgänger. Ich mochte es nicht so sehr, Kompromisse eingehen zu müssen. Lieber machte ich etwas alleine auf meine eigene Art und stand dann am Ende voll dahinter, als mit jemandem verhandeln zu müssen, und am Ende nicht wirklich das zu unterstützen, was herauskam.

Hoseok, der meine Zweifel zu bemerken schien, sprach schnell weiter. Anscheinend wollt er wirklich, dass ich zustimmte.

"Wir könnten voneinander lernen. Ich bin mir nämlich sicher, dass du keine Ahnung vom Tanzen hast.", er lachte und fuhr dann fort, als er meinen Blick bemerkte, der nur all zu deutlich sagte, das mir diese Tatsache mehr als nur bewusst war, ich aber nichts daran ändern wollte, "Du könntest mir etwas über das Entwickeln von Musik beibringen, das würde mich nämlich echt interessieren. Außerdem wärst du auf der Bühne nicht so alleine und hättest jemanden neben dir.", er grinste, als er merkte, dass mir das schon viel mehr gefiel und zog dann sein Ass aus dem Ärmel: "Übrigens könnten wir dann an Gruppenwettbewerben teilnehmen, die nicht nur aufregender als die Solobattles sind, nein, man kann von den anderen lernen, sich regelmäßig mit ihnen treffen und so ein ganzes Netz aus Kontakten erschaffen, das mehr als nur nützlich ist, um weit zu kommen. Man kann sogar Geld gewinnen, wenn man an den größeren Wettbewerben antritt. Und ich glaube, dass wir zwei zusammen eine echt gute Chance hätten."

Mit aufgeregtem und bettelndem Blick sah er mich an, doch ich wusste, dass meine Entscheidung schon bei den Worten 'Netz aus Kontakten' gefällt war. Er war zum Verrückt werden, da ich nun auch noch einem weiterem Teil meiner Freizeit adieu sagen konnte.

"Okay.", sagte ich und sah Hoseok fest ins Gesicht, "Ich mach's."

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Yo, Leude, was geht?🤟

Okay, das war komisch...😅

Ich wollte nur sagen, dass mir bewusst ist, dass Schüler in Korea Schuluniformen tragen und nicht rumrennen können, wie sie wollen, aber das ist eine Fanfiction und ich kann machen was ich will...😇

Ich hoffe, die Story zieht sich nicht in die Länge oder so, wenn was ist, sagt's!

Dann wünsche ich euch noch einen schönen Abend😇👋💜

Before That DayWhere stories live. Discover now