13 || Falsche Entscheidungen

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In diesem Moment erreichte Noah mich auch schon. Er fuhr sich mit seiner Hand durch die Haare, um diese nach seinem kleinen Lauf wieder zu richten und schenkte mir eines seiner atemberaubenden Lächeln.

"Flüchtest du etwa vor mir?", scherzte er, dabei hatte er damit genau ins Schwarze getroffen.

"Ja, du siehst heute auch wieder zum Davonrennen aus", antwortete ich ihm. Oh Gott, was machte ich hier?! Warum ging ich auf sein Geplänkel ein?! Ich musste damit aufhören und zwar sofort!

"Sorry, aber ich habe gerade wirklich keine Zeit zu reden", sagte ich deshalb knapp und wandte mich zum Gehen um, doch Noah hielt mit mir Schritt.

"Ist alles okay?" Er sah mich besorgt an und auch seine Stimme klang plötzlich ganz ernst.

"Ja, ich habe es nur eilig." Warum kapierte Noah nicht, dass ich gerade nicht mit ihm sprechen wollte?

"Ist es wegen gestern, weil dein Date dich versetzt hat?", hakte er nun nach.

Toll, Ashton hatte ihm offensichtlich von unserer Begegnung erzählt und jetzt dachte Noah auch, dass ich einfach sitzengelassen wurde. Wenn es meiner Laune möglich war in diesem Moment noch tiefer zu sinken, dann tat sie es.

"Was verstehst du nicht daran, dass ich keine Zeit und Lust habe, mich mit dir zu unterhalten?", fauchte ich ihn an und funkelte ihn wütend an. "Lass mich einfach in Ruhe!"

Und so kam es, dass ich einen völlig perplexen Noah, der sich keiner Schuld bewusst war, einfach stehen ließ und davonrannte.

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Den ganzen Unterricht saß ich wie auf heißen Kohlen. Einerseits wollte ich, dass der heutige Tag so schnell wie möglich vorbeiging, anderseits hoffte ich, dass sich die Zeit bis zur nächsten Pause sich so lang wie möglich hinzog.

Ich musste mich sammeln und mich für meine nächste Begegnung mit Noah wappnen, damit ich ihm dieses Mal etwas sachlicher gegenübertreten konnte, denn ich war mir sicher, dass Noah unser Gespräch nicht so einfach auf sich beruhen lassen würde.

Als es schließlich zur Pause klingelte, packte ich meine Sachen so langsam wie möglich zusammen und verließ als Letzte den Raum.

"Was sollte der Scheiß von eben?!" Noah, der bis vor einer Sekunde an der Wand neben der Tür gelehnt hatte, stieß sich von ihr ab und baute sich vor mir auf. In seinem Blick lag eine Mischung aus Wut, Verwirrung und Besorgnis und er sah mich abwartend an.

"Können wir vielleicht woanders darüber sprechen?", bat ich ihn. Ich legte keinen großen Wert darauf, dass die ganze Schule Zeuge unserer Auseinandersetzung werden würde.

"Nein", antworte Noah bestimmt und verschränkte seine muskulösen Arme vor der Brust, was mich etwas aus dem Konzept warf. "Was auch immer du mir zu sagen hast, tue es jetzt und hier!"

Ich ließ meinen Blick über die umstehenden Schüler schweifen, die uns gespannt beobachteten. Okay, dann musste ich da wohl durch. Ich atmete noch einmal tief ein und aus, dann sagte ich: "Ich kann nicht länger bei dir Nachhilfe nehmen, das geht einfach nicht. Es tut mir leid." Ich wollte Noah dabei in die Augen sehen, ich wollte stark wirken, wirklich, aber ich schaffte es einfach nicht.

"Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Was ist denn plötzlich mit dir los?" Noah stand die Verwirrung wortwörtlich ins Gesicht geschrieben, er konnte sich keinen Reim darauf machen, was gerade in mir vorging.

Und wenn ich ehrlich war, konnte ich das auch nicht. Zur Zeit war einfach alles so verwirrend und chaotisch. Aber genau darum ging es mir ja, dieses Chaos, diese Unwissenheit, diese Zweifel zu beseitigen. Ich musste Noah aus meinem Leben verdrängen.

Three MonthsDonde viven las historias. Descúbrelo ahora