Kapitel 26

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Deine Sicht:
Schweigend stehen wir vor dem Hotel. Den ganzen Weg schon haben wir kein Wort gesagt...
-Flashback-
Wir lösen uns aus dem Kuss und regulieren unsere Atmung langsam wieder. Nach einigen Minuten nimmt Roman seine Hände weg und geht zwei Schritte zurück. Das kommt so plötzlich, dass ich ein wenig enttäuscht reagiere.
,,E-es tut mir leid...", murmelt er nervös, ,,D/N, das hätte ich nicht tun dürfen."
,,Roman, alles gut...", versuche ich ihn zu beruhigen.
,,Nein! Nichts ist gut. Ich hab dich gerade geküsst, dir quasi Hoffnung gemacht und das obwohl ich eine andere liebe", unterbricht er mich von sich selbst entsetzt.
Ich merke die Wut, die er gerade in sich verspürt und gegen sich selbst wendet.
Ich schüttel verletzt den Kopf.
,,Aber du verstehst nicht. Roman, ich... Ich bin...", beginne ich zu stottern.
Doch ich werde von einem Handyklingeln unterbrochen. Roman bedeutet mir leise zu sein und nimmt den Anruf an.
,,Ja, ich komme gleich. Heiko beruhig dich", nuschelt er in den Hörer und legt auf.
,,Wir müssen los", sagt er nur noch und läuft vor.
-Flashback Ende-
,,Danke für die Jacke", ich ziehe Romans Jacke aus.
Ich gebe sie ihm und lächel noch einmal schwach. Dann drehe ich mich um und gehe ins Hotel, es ist wirklich kalt geworden. Sobald ich im Fahrstuhl bin, atme ich tief durch und lasse meinen Tränen freie Bahn. Ich hatte gerade die Chance, alles aufzuklären. Vielleicht wäre ich mit Roman glücklich geworden. Aber ich hab es einfach nicht geschafft. Ich hab dem Jungen, den ich von ganzen Herzen liebe, nicht gesagt, dass ich die bin, die er sucht. Und das kann ich nicht darauf schieben, dass ich Angst hatte, er würde die wahre Aschenputtel nicht mögen. Wenn er mich nicht mögen würde, dann hätte er mich nicht geküsst... Der Fahrstuhl hält in unserem Stock und ich mache mich auf den Weg ins Hotelzimmer. Ich ziehe mich um und lege mich ins Bett, Papa schläft schon drüben. Mein Blick gilt dem Fenster, von dem aus man den botanischen Garten sehen kann, in dem ich gerade meinen ersten Kuss bekommen habe. Meinen ersten Kuss. Von dem Jungen, den ich liebe. Und ich hab meine Chance vertan! So viele Chancen hab ich schon vertan, weil ich von Lisa und Lena wie Dreck behandelt werde. Weil ihre Mutter mich unterdrückt. Weil ich denke, ich sei es eh nicht wert... Aber jetzt ist Schluss damit! Ich muss mein Leben wieder in den Griff kriegen. Es ist mein Leben und ich allein entscheide, was ich in diesem tue. Es wird Zeit, dass ich wieder frei bin und auf mein Herz höre!

Eine typisch untypische Cinderella Story Where stories live. Discover now