Kapitel 18

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Deine Sicht:
Das Meeting hat vor zehn Minuten begonnen. Ich allerdings wurde direkt losgeschickt, Wasserflaschen zu holen. Also irre ich nun mit einem Berg Flaschen vor meinem Gesicht durch die Flure und suche den Raum, in dem Lisa und Lena gerade sitzen sollten. Ich höre laute Schritte, irgendwer rennt durch den Gang.
,,Heiko komm!", höre ich nur noch jemanden vor mir schreien.
Dann landen plötzlich alle Flaschen auf dem Boden und ich hab freie Sicht auf die Augen vor mir. Wie oft hab ich mich jetzt schon in diesem Blau verloren? Und wie viel Zeit vergeht, wenn ich in seine Augen blicke? Ich weiß es nicht, denn jegliches Zeitgefühl ist verschwunden, sobald Romans Augen mich in ihren Bann ziehen. Erst sein Räuspern holt mich aus meiner Trance und lenkt meinen Blick peinlich berührt auf den Boden.
,,Tut mir leid", beginnt der Lockenkopf und bückt sich, um die ersten Flaschen aufzuheben.
Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Also schweige ich und sammel die restlichen Flaschen auf. Als wir uns beide wieder gegenüberstehen, verändert sich etwas in Romans Augen.
,,Du schon wieder", bemerkt er.
Bevor ich etwas erwidern kann, kommt sein Zwillingsbruder um die Ecke.
,,Entschuldige wenn ich störe, aber wir haben ein Meeting", entschuldigt dieser sich und seinen Bruder, ehe er Roman mit sich weiter zieht...
-
Romans Sicht:
,,Heiko jetzt warte doch mal!", rufe ich.
,,Nein, du warst es, der die ganze Zeit gehetzt hat! Und wir haben einen Termin", Heiko scheint genervt zu sein.
,,Aber das Mädchen...", beginne ich wieder.
,,Roman jetzt nicht!", unterbricht mein Bruder mich jedoch sofort.
'...das Mädchen ist meine geheimnisvolle Tanzpartnerin', beende ich den Satz in meinen Gedanken. Und jetzt weiß ich auch, woher ich diese Augen kannte. Wir sind uns vor dem Ball schonmal begegnet, auch durch einen Zusammenstoß. Geistesabwesend laufe ich gegen Heiko. Dieser dreht sich zu mir um.
,,Jetzt konzentrier' dich mal für eine Stunde und denk nicht an Mädchen. Egal ob deine Aschenputtel, Lisa und Lena oder das Mädel von eben. Vergiss sie und kümmer dich um unseren Job", ermahnt er mich.
Ich nicke lediglich, nicht sicher, ob ich mein Wort halten kann, und wir klopfen an der Tür, vor der wir mittlerweile stehen.

Eine typisch untypische Cinderella Story Onde histórias criam vida. Descubra agora