Epilog

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Die Zeit nach der Krönung war sehr ereignisreich gewesen. Mason und ich waren von einem Land zum nächsten gereist, hatten andere Königsfamilien besucht und die Staatsoberhäupter der wichtigsten Länder. Auf die Verkündung der Schwangerschaft hatten alle sehr freudig reagiert und wann immer es möglich war, klebten mir Kameras an den Fersen. Es wurde beurteilt wie ich während der Schwangerschaft aussah, was für Kleidung ich trug, es wurde spekuliert welches Geschlecht der Baby haben würde, welche Namen es bekommen würde und so weiter und so weiter. Es war verrückt. Aber soll ich was sagen? So langsam gewöhnte es ich mich dran und ich hatte nicht immer erneut einen halben Nervenzusammenbruch, wenn ich die Massen sah, die mich anstarrten. Fehler machte ich auch immer weniger. Aber wie Mason schon so schön gesagt hatte. Wir würden unsere eigenen Regeln schreiben.
Mona war auch die meiste Zeit mit von der Partie. Zwischen ihr und James hatte sich etwas entwickelt und die beiden konnten kaum die Finger voneinander lassen. Sie war vor Freude ausgeflippt, als Mason ihr irgendwann angeboten hatte, dass sie gerne im Palast einziehen durfte, um immer an meiner Seite sein zu können. Natürlich hatte sie offiziell auch einen Job bekommen, aber den erledigte sie nicht unbedingt, was uns aber nicht störte. Das Wichtigste war, dass ich meine beste Freundin immer an meiner Seite hatte, egal was passierte. James war weiterhin mein Bodyguard und wurde zu etwas wie meinem besten Freund. Victor würde er zwar nie ersetzen können, aber dennoch waren wir eng miteinander verbunden.
Mein lieber Victor lebte weiterhin in New York. Er hatte sich wieder einen Job als Tanzlehrer gesucht und unterrichtete. Immer in seiner Nähe, auch wenn sie behauptete, es war reiner Zufall: Liz. Ich wartete nur darauf, dass die beiden zugaben, dass sie ein Paar waren. Wer weiß, vielleicht würde ich Victor ja irgendwann offiziell als Familienmitglied begrüßen dürfen? Mich würde es jedenfalls freuen. Er fehlte mir sehr.
Und Mason? Mason trug mich wann immer er konnte auf Händen, las mir jeden Wunsch von den Augen ab und war zärtlich und liebevoll. Ich merkte oft, dass er sich Sorgen machte, vor allem wenn ich nachts nicht schlafen konnte. Meistens lag das an Alpträumen, doch die wurden mit der Zeit besser. Die Gespräche über die Entführung und die Vergewaltigung halfen mir. Die Therapie half mir.

Ich ging recht spät in Mutterschutz. Die offiziellen Termine wurden weniger, aber im Hintergrund arbeitete ich weiter. Organisierte Wohltätigkeitsveranstaltungen, koordinierte ein paar Dinge im Palast, war einfach nie 100% weg vom Fenster. Doch das störte mich nicht. Je mehr ich es tat desto mehr blühte ich auf. Wahrscheinlich war das mein Schicksal gewesen. Wenn man an so was glaubt.
Pünktlich zum errechneten Datum kam dann eine kleine Prinzessin auf die Welt. Wegen der ganzen Traditionen und allem drum und dran benannten wir sie nach Mason's Großmutter. Prinzessin Caroline Victoria Elisabeth Anne, nächste Königin von England. Sie war Masons kleiner Schatz. Anfangs wollte er sie nie aus den Armen geben und hatte sogar den Vorschlag gemacht, dass er sie doch halten könnte, während ich sie stillte. Doch mit der Zeit hatte er eingesehen, dass sie ihm nicht gehörte. Und so bekam ich auch die Chance, mein Kind öfters zu halten als nur in den Momenten, wo ich sie stillte. Zwei Jahre nach ihrer Geburt erblickte dann noch ihr kleiner Bruder Theodor Edward Mason James das Licht der Welt. Mason war erneut hin und weg von diesem kleinen Geschöpf, doch an ihm hing er nicht so wie an Caroline, die er nach Strich und Faden verwöhnte. Theo war eher fixierter auf mich, aber das war ja okay. Jedes Kind hatte eben ein Elternteil, zu dem er eine bessere Bindung hatte.

Die Jahre sind ohne große Zwischenfälle vergangen. Wir haben viele Reisen unternommen, viel für wohltätige Zwecke getan und unsere Kinder aufwachsen sehen. Manchmal fragte ich mich zwar noch immer, ob das alles nur ein Traum war, aber wenn Care und Theo dann lachend um mich herum rannten oder mich abends mit Kissen abwarfen, weil sie nicht schlafen wollten, wusste ich, dass das alles kein Traum war. Es war Realität und es war mein Leben. Ich hatte keine perfekte Familie, aber ich hatte eine, die mich über alles liebte, und die ich bedingungslos liebte. Und was soll ich sagen? Caroline ist mittlerweile achtzehn und hat sich nach ihrem Schulabschluss erst mal aufgemacht, die Welt zu erkunden. Mason uns ich haben ihr erlaubt, ein Jahr zu leben, wie sie will. Vorausgesetzt sie handelt sich keine Skandale ein, aber da sie bisher immer wie ein kleiner Engel war, wird das auch nicht passieren.
Lächelnd blickte ich von der Postkarte, die sie uns geschickt hatte, auf und hinüber zu Mason, der, wo auch sonst, mal wieder an seinem Schreibtisch saß. "Und, wo ist unsere Kleine gerade?", erkundigte er sich und lächelte mich warm an. "In Texas. Sie hat jemanden kennengelernt," erwiderte ich wissend schmunzelnd und trat hinter ihn, um die Arme um ihn zu legen und ihm den Text der Karte zu Zeigen.

Mom, Dad! Die Reisen sind wundervoll. Ich habe schon so viel gesehen und erlebt! Gerade bin ich in Texas. Und was soll ich sagen? Ich habe mich in diese Gegend verliebt! Es ist so wunderbar! Peinlicher Weise ist mir vor einer Woche mein Wagen mitten im Nichts stehen geblieben und mein Handy hatte keinen Empfang. Aber dem Himmel sei Dank kam zufällig jemand vorbei. Wie ein Ritter in glänzender Rüstung! Dad, hör auf so eifersüchtig und skeptisch zu schauen! Er ist ein total netter Kerl und hat mich sogar bei sich auf der Ranch übernachten lassen, ohne zu wissen wer ich bin, als ein riesiger Sturm aufkam. Und ich durfte seine Pferde reiten. Heute will er mir zeigen, was es heißt, Western zu reiten! Ich bin schon so gespannt! Ich werd euch die nächsten Tage mal anrufen! Hab euch lieb, eure Care!

Caroline in Texas bei einem Cowboy, bei ihrer Leidenschaft, dem Reiten. Was hatte ich bloß anderes erwartet? Aber wie genau es bei ihr weitergeht ist eine andere Geschichte...


Ende



Hui, damit sind wir am Ende. Erst mal tut mir schrecklich Leid dass der Epilog so ewig gedauert hat. Ich hatte einiges im Real Life zu tun. Daher danke ich allen, die geduldig waren! Und vielen Dank für die lieben Kommentare und das Voten! Es hat mich sehr gefreut. Und jetzt zu etwas, was euch vermutlich freuen wird: Zu der lieben Caroline wird es eine eigene Geschichte geben. Ich glaube sogar, ein paar von euch haben sogar angefragt, ob es über die Kinder eine Story geben wird. Ich hoffe, ich werde euch nicht enttäuschen. Wer also neugierig ist, schaut mal bei "Royal Love - Next Generation" rein!

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