Kapitel 38.

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Nachdem Mason mir von seiner Idee erzählt hatte, hatten wir direkt mit den Vorbereitungen begonnen. Ich hatte mir mehrere Zeitschriften bestellt, die nun alle ausgebreitet auf dem Bett lagen. Mona war genauso begeistert wie ich von der Idee und half mir natürlich, wo sie nur konnte. Und versuchte, etwas Einfluss auf meine Entscheidung der Brautjungfernkleider auszuüben.
Doch da hatte ich mich schon längst entschieden. Sie und Liz würden weinrote Off-Shoulder-Kleider tragen, die etwa knielang waren. Schuhe durften sie selbst wählen, ebenso Frisuren, Schminke und Schmuck. Der Blumenstrauß würde aus Wildblumen bestehen und die Mädels dürften natürlich auch passende Blumen für ihre Frisuren nutzen.

 Der Blumenstrauß würde aus Wildblumen bestehen und die Mädels dürften natürlich auch passende Blumen für ihre Frisuren nutzen

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Jetzt wartete ich auf die Schneiderin, die mir meine Kleiderauswahl bringen würde. Ich war nervös und freute mich dennoch auf all die wundervollen Kleider, bei denen mir niemand reinreden würde.
Ich war einfach so überrascht gewesen, dass Mason und sein Vater mir vorgeschlagen hatten, zwei Hochzeiten zu feiern. Eine nur mit Familie und Freunden und eine für die Öffentlichkeit. Daher konnte ich irgendein Kleid anziehen, ohne das man mir reinredete, weil es gegen Traditionen verstieß. Und ich hatte mich bereits für drei Kleider entschieden und musste jetzt schauen, wie sie aussahen, wenn ich sie trug. Mona würde mir helfen. Und wenn Liz rechtzeitig hier war, sie auch.
Mason war bereits wieder weg. Er hatte noch einiges zu tun und wir hatten die Hochzeit für Sonntag geplant. Also war noch eine Woche zum Planen und Vorbereiten. Meine Eltern wussten noch nicht Bescheid, doch das würde ich nachher oder morgen machen.
Wir würden hier auf dem Gelände heiraten. Es war schön und ich konnte mich perfekt vorbereiten und entspannen. Und irgendwie war ich schon nervös. Aber das war wohl normal vor einer Hochzeit.


Ich stand also im seidenen Morgenmantel im Zimmer und schaute aus dem Fenster. Die Schneiderin sollte bald hier sein. Sowohl mit meinen Kleidern als auch mit den Kleidern für Liz und Mona. Und eine Stylistin würde ebenfalls kommen, da wir heute auch direkt Schminke und Frisuren ausprobieren wollten.
Nach dem Styling würde ich mich um das Essen kümmern und dann ein paar Details für die große Hochzeit planen. Z.B. wollte ich aufschreiben, wen ich einladen würde, was ich vorbereiten müsste, bei welchen Details ich auf jeden Fall etwas zu sagen haben wollte, und so weiter...
Doch so, wie ich Mason's Mom einschätzte, dürfte ich eh nicht mitreden. Bei nichts...
Es klopfte und dann kam Mona mit der Schneiderin herein. Ich drehte mich zu den beiden um, lächelte und schüttelte Mrs. Johnson die Hand.
"Vielen Dank, dass es so kurzfristig geklappt hat!", bedankte ich mich und lächelte Mona an, als die mir eine Hand auf die Schulter legte, um mir zu zeigen, dass sie mir beistand; Sie musste mir angesehen haben, dass ich nervös war.
"Nichts zu danken," erwiderte die Schneiderin freundlich und hängte die Kleider an die Tür zum Badezimmer, "Josephine sollte auch gleich kommen. Es ist besser, wenn Sie die Kleider anprobieren und gleich das passende Make-Up und die passende Frisur haben. Besser, als alles einzeln zu sehen."
Bevor ich antworten konnte, klopfte es erneut. Mona öffnete sofort und ließ die Stylistin mit Helferin und Arthur mit Champagner und Erdbeeren herein. Meine beste Freundin hob fragend eine Augenbraue, doch einen Moment später schwebte Liz herein und grinste verschwörerisch.
"Keine Anprobe ohne Champagner für meine zukünftige Schwester!", zwitscherte sie fröhlich wie immer und stellte ihre Handtasche neben dem Bett ab, "ich konnte dich noch gar nicht wirklich in den Arm nehmen! Komm her!"
Sie umarmte mich fest und gab mir einen Kuss auf die Wange. Dann lächelte sie Mona an und stellte sich vor. Ich dagegen setzte mich an den Schminktisch und nahm dankbar die Champagner-Flöte entgegen, die Arthur mir reichte.
Die Stylistin und ihre Helferin traten zu mir und begannen, mir die Haare zu machen. Mona und Liz öffneten gemeinsam mit Mrs. Johnson - Sarah, wie sie sich uns vorstellte, als wir entschieden, dass wir uns alle duzen würden - die Kleiderhüllen ihrer Kleider und zogen sich um.
Ich ließ den Stylistinnen freihand und beobachtete meine Brautjungfern im Spiegel. Die beiden waren aufgeregt und zappelten die meiste Zeit herum, während Sarah versuchte, einige Sicherheitsnadeln aus den Kleidern zu entfernen oder neue hinzuzufügen.
Liz trat zu mir und hielt mir ihr Glas hin. Mona trat mit Sarah am Rocksaum zu uns und wir stießen an: "Auf die Braut!"
Wir tranken den Champagner und ich steckte mir eine Erdbeere in den Mund.
"Mit welchem Kleid willst du anfangen?", fragte Sarah mich und deutete auf die Hüllen, "A-Linie, Meerjungfrau oder das Sommerliche?"
Josephine antwortete für mich: "Die Frisur ist für das Sommerliche."
Also war es entschieden. Ich blickte in den Spiegel und strich kurz über meine offenen, gleicht gelockten Haare.
"Wir haben jetzt leider keine Blumen," sagte Tatjana, Jo's Helferin, und deutete mit ihrer Hand an, wo Blumen sitzen würden, "aber es würde eine Art Diadem aus Blumen werden."
Ich zog das Off-Shoulder-Kleid aus Seide an und trat vor den Spiegel. Es hatte keine richtige Schleppe aber der Rock war sehr lang und lag wie ein kleiner Teich um meine Füße herum. Die Farbe gefiel mir auch, da es kein reines Weiß war, sondern mehr so ein helles Sandfarben.

 Die Farbe gefiel mir auch, da es kein reines Weiß war, sondern mehr so ein helles Sandfarben

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"Kein Schleier?", fragte Mona und trat hinter mich.
"Kein Schleier," bestätigten alle anderen im Raum.
"Die Blumen sind genug in den Haaren," fügte Jo hinzu, "außerdem wird sie Hängeohrringe und eine passende Kette tragen."
Liz und Mona musterten mich genau, doch irgendwie fühlte ich mich in diesem Kleid, auch wenn es wunderschön war, nicht wohl. Und das war doch das Wichtigste bei der Kleiderwahl oder nicht? Dass ich mich darin wohl fühlte...
"Das Nächste bitte," sagte ich daher und blickte Sarah an, "es ist wunderschön, aber nichts für mich. Das ist eher ein Kleid für eine Strandhochzeit..."
"Ich wollte auch sagen: Das Kleid bist nicht du," nickte Mona und trank noch etwas Champagner, als es klopfte, "ich geh schon."
Wer würde das wohl sein? Noch mehr Kleider? Nein, ich hatte nur drei bestellt... Oder noch mehr Champagner? Die Flasche war eigentlich noch voll genug...
Sarah trat hinter mich und öffnete den Reißverschluss. Ich blickte einfach nur in den Spiegel und dachte nach. Was, wenn keins der Kleider zu mir passte? Wenn ich mich in keinem wohl fühlte? War das dann ein Zeichen dafür, dass ich noch nicht bereit zum Heiraten war?
"Schau mal, wer sich verlaufen hat, Rose," grinste meine beste Freundin, als sie wiederkam, und deutete mit dem Daumen hinter sich.
Ich warf einen Blick über die Schulter und begann, übers ganze Gesicht zu strahlen. Denn hinter Mona kam Victor ins Zimmer.
"Du siehst wunderschön aus," sagte er und grinste schief, "aber das tust du immer."
Rasch schlüpfte ich aus dem Kleid, zog meinen Morgenmantel über und schlang die Arme um ihn. Er erwiderte die Umarmung und wirbelte mich durch die Luft.
Erschrocken quietschte ich auf und begann dann, zu lachen. Die anderen Damen im Raum lachten eh schon. Wir mussten sehr ulkig aussehen...
Victor ließ mich runter und gab mir einen Kuss auf die Wange.
"Du heiratest ihn also wirklich?", fragte er ernst und hob eine Augenbraue, "trotz all der Gefahren, die es mit sich bringt?"
Stumm nickte ich. Ich wusste, dass er sich Sorgen machte. Ich wusste, dass er nicht wollte, dass mir so etwas wie die Entführung nochmal passierte. Doch er wusste, dass ich Mason über alles liebte und daher bereit war, meine Sicherheit für ihn aufzugeben.
Victor nickte nachdenklich und trank dann einen Schluck Champagner.
"Na los! Ich will die andern Kleider sehen! Immerhin bin ich nicht nur zum Arbeiten hier!", neckte er mich und setzte sich neben Mona aufs Bett.
Grinsend ließ ich mich wieder am Schminktisch nieder und beobachtete alles durch den Spiegel. Liz hatte, wie es mir schien, ein Auge auf Vic geworfen. Jedenfalls war sie auf einmal total still und kaute auf ihrer Unterlippe herum.
Grinsend stellte ich die beiden einander vor, während die Stylistinnen mir die Haare hochsteckten: "Liz, das ist mein bester Freund Victor. Vic, das ist Prinzessin Elizabeth, Masons kleine Schwester."
Victor blickte sie an und kratzte sich am Nacken, ehe er sich erhob und eine Verbeugung andeutete. Kichernd wechselte ich einen Blick mit Mona.
Dann ließ ich mir ins nächste Kleid helfen. Das Vic mich dabei nur in Unterwäsche sah war mir egal. War doch genauso als würde ich einen Bikini tragen...

 War doch genauso als würde ich einen Bikini tragen

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Ich musterte das schneeweiße Kleid. Auf dem Bild hatte es schöner ausgesehen. Jetzt gefiel mir der Rock nicht mehr so gut. Nachdenklich tippte ich mir mit dem Finger an die Lippen und hatte noch nicht mal etwas gesagt, da öffnete Sarah das Kleid schon wieder.
"Wenn du solange brauchst, etwas zu sagen, und auch so schaust, ist es das Falsche," erklärte sie und hängte das Kleid zurück in die Kleiderhülle.
"Wie wäre es mit einer Pause?", fragte ich, da ich mich plötzlich nicht mehr so wohl fühlte, "ich würde gerne etwas rausgehen. Ihr könnt gerne Mittagessen bestellen!"
Ich hab Vic ein Zeichen, dass er mitkommen sollte, ehe ich in eine einfache Jeans und einen Pulli schlüpfte. Dann rasch noch Schuhe angezogen und schon hatten wir das Zimmer verlassen.

Fortsetzung folgt...

Royal LoveWhere stories live. Discover now