24.

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„Das was ich gesagt habe über dein Dad...", er kratzte sich am Nacken.

„Ich hab's nicht so gemeint.", sagte er.

In dem Moment war er so süß, aber der Gedanken das ich ihn süß finde ist verstörend.

„Schon gut.", sagte ich.

Schon gut...

„Es ist nur, ich mag es nicht wenn man über mich redet. Ich mag es nicht das die ganze Schule über meine Mom Bescheid weiß. Ich will diese Aufmerksamkeit von anderen nicht. Ich kann es nicht leiden. Ich hasse es wenn Menschen versuchen mir zu helfen.", sagte er.

Er holte eine weitere Zigarette und zündete sie.

„Ich will nicht das irgendjemand um mich sorgen macht.", sagte er kalt.

„Warum nicht?", fragte ich.

„Es ist doch gut wenn ein Mensch sich sorgen um dich macht, um dich denkt, ob es dir gut geht oder schlecht geht. Es ist gut wenn du jemanden etwas bedeutest.", sagte ich. Ich spürte diesen Schmerz auf meiner Brust.

Er horchte zu. Er konzentrierte sich auf mich. Nur auf mich. Er schaute nicht woanders hin, ich war sein Fokus.

„Man kann nicht alleine sein, dieses Gefühl...ist..."

„Nicht schön.", setzte er fort.

„Aber..", ich stoppte mich selbst. Ich wollte nicht das jemand mir zuhört, auch wenn es um Ryder geht.

„Ich mag es nicht, wenn ich...", ich konnte die Wörter in meinem Kopf nicht einordnen.

„Du bist durcheinander.", sagte er.

Und egal was er sagt, er hat recht. Als wäre alles auf meiner Stirn geschrieben.

„Du magst es nicht zu reden. Du stoppst dich selbst und denkst dir dann wer sich deine Probleme anhören würde, weil du denkst das du nicht so wichtig für die Menschen bist, das sie dich nicht wahrnehmen und dich einfach wie Luft behandeln. Hab ich recht?", er kam näher.

Ich schaute ihn verletzt an. Mein Herz pochte zugleich und zerbrach gleichzeitig. Es fühlte sich gut an mit Ryder zu reden aber es tat mir auch nicht gut. Denn wenn ich mit Ryder rede, werden Gedanken zu Wörter. Und die Wörter die wir aussprechen ist immer die Wahrheit. Und die Wahrheit tut weh. Zumindest für mich.

„Du denkst du bist unerwünscht. Du hättest kein Platz für die Welt. Du weißt nicht mehr wer du bist. Du hasst dich selbst und denkst das es andere auch tun. Weil du dieses Bild von dir hast.", sagte er.

„Dieses Mädchen was du im Spiegel siehst.", sagte er.

Ich schluckte schwer.

„Es geht heute um dich, nicht um mich.", sagte ich.

Er schaute weg und schaute hoch in den Himmel. Er legte sein Kopf in sein Nacken und zog an der Zigarette.

„Dann nicht.", sagte er leise. Er drehte sein Kopf zu mir.

„Du brauchst dich nicht irgendwie schuldig zu fühlen weil du mich heute beleidigt und geschlagen hast, du hattest Schuldgefühle und deswegen reden wir grad. Aber mir gehts gut. Du brauchst dir keine Mühe machen.", sagte ich.

„Gute Nacht Ryder.", sagte ich zuletzt.

Ich hab seine Aufmerksamkeit nicht verdient. Nicht im geringsten. Ich war einfach nur ein Mädchen, das hoffnungslos durch die Stadt rumläuft.

„Renn nicht davor weg.", sagte er als ich mich umdrehte.

Er ging zu mir und stellte sich vor mich hin.

ᴏᴄᴇᴀɴ ᴇʏᴇsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt