13.

23K 825 693
                                    

„Edon...geh zu Betty. Sie würde eine gute Freundin für dich sein.", sagte ich und nahm die leeren Gläser.

„Wieso versuchst du immer Betty etwas gutes zu tun? Sie hat dich mehrere Male verletzt, wieso versucht du mich mit ihr zusammen zubringen?", fragte er verwirrt.

„Weil ich nicht das bin, was du erwartest. Ich kann dir nichts geben Edon. Ich kann das nicht.", sagte ich.

„Und ja, Betty hat mich verletzt. Aber ich würde nie mit einem zusammen sein, auf den meine Freundin Gefühle hat. Ich würde so und so mit keinem zusammensein.", versuchte ich ihm zu erklären.

„Du bist verwirrend.", sagte er. „Ich weiß.", sagte ich.

„Ich will dich nicht verletzen Edon.", sagte ich. „Hast du aber.", sagte er und ging hinter der Kassa. Es waren nicht viele Kunden hier, nur einpaar. Jugendliche.

Mein Dad war immer mit Mom in so einem Kaffeehaus. Ach ja,...diese Katy.

Ich hätte gerne mehr über Katy gewusst. Sie war die erste liebe von meinem Dad.

Es vergingen Stunden. Ich ignorierte Edon und er ignorierte mich, wie kleine Kinder.

Bis es endlich Schluss war. Mein erster Arbeitstag.

Edon schloss die Glastür. Alle Lichter gingen aus.

„Ryder müsste in wenigen Sekunden hier sein.", sagte Edon nachdenklich und blickte auf sein Handy. „Ryder?", fragte ich verwirrt. „Er holt mich immer ab." „Wieso? Hast du Angst alleine nach Hause zu gehen?", lachte ich. Er kniff die Augen. „Nein, aber Ryder ist wie mein großer Bruder.", sagte er. „Ahso.", sagte ich lachend.

Ein schwarzes, sehr teures Auto, blieb vor uns stehen. Ich sah Ryder.

„Muss die hier auch einsteigen?", fragte Ryder und schaute zu Edon.

Ich fasse es nicht. Wie gemein.

Mein Mund blieb offen.

„Mach dein Mund zu und sabbere nicht, steig ein.", sagte Ryder arrogant. Edon schaute mich unschuldig an.

Er machte mir die Tür auf. Wenigstens ist Edon noch nett.

„Kann ich ein Lied aufmachen?", fragte Edon glücklich. „Mach was du willst.", sagte Ryder. Edon saß vorne und ich war hinten alleine.

Ich konnte die Lieder sehen, die Ryder hörte. Und wir hatten tatsächlich den selben Musikgeschmack.

„Ooooh das ist gut.", sagte Edon und machte ein Lied auf.

Die ganze Fahrt, sang Edon mit und tanzte. Ryder fuhr gelangweilt die Straße entlang.

„Bis morgen.", sagte Edon als wir vor seinem Haus standen.

Nun waren wir alleine mit Ryder.

„Was hast du bei Edon gemacht?", fragte er mich.

„Ich arbeite ab heute dort bei ihm.", sagte ich. Mein Herz raste.

„Stimmt ja, willst du mit seinen Gefühlen spielen oder was ist das für ein Spiel?", fragte er mich und blieb bei meinem Haus stehen.

Er drehte sich zu mir.

„Ich muss dort arbeiten.", sagte ich.

„Musst du?", fragte er und guckte schief.

„Warum?", seine Stimme wurde leise. Seine Augen bohrten in meine.

„Ich brauch das Geld. John's Ex-Frau will Geld von ihm, und er braucht jede Hilfe die er nur bekommen kann.", sagte ich.

„Ich will mit Edon's Gefühle nicht spielen, so etwas mache ich nicht.", sagte ich ernst.

Er grinste.

„Was?", sagte ich genervt.

„Wie du dich immer mir aufklären musst, ich macht dich nervös nicht wahr?", fragte er leise.

Ja, du machst mich nervös. Weil deine Augen von Hass gefüllt sind.

Mein Herz explodiert gleich.

„Gute Nacht.", sagte ich und öffnete die Autotür.

Ich konnte die Blicke von ihm spüren. Er parkte sein Auto in seine Garage. Ich suchte meine verdammten Schlüsseln. Wo sind sie nur?!

Ryder stieg aus machte seine Haustür auf. Er schaute mich ein letztes Mal an.

Ich fand meine Schlüssel. Ich machte meine Tür auf und wollte einfach nur rein.

„Amalie!", grüßte mich Maggie. „Hey.", sagte ich lächelnd.

Mom und John schauten eine Serie an.

Ich ging auf mein Zimmer und schmiss mich ins Bett. Ich schlief ein.

Ich wachte auf, ich hörte Stimmen von draußen. Mein Fenster war offen.

Moment mal...das ist Edon's Stimme.

Und Ryder's.

Ich horchte zu.

„Ich versteh sie einfach nicht, wieso will sie nichts von mir?", hörte ich Edon sagen.

„Du hast keine Ahnung oder?", fragte Ryder.

„Was denn?", fragte Edon. „Sie ist müde. Müde vom Leben. Sie ist müde davon, immer verletzt zu werden oder im Stich gelassen zu werden. Sie hat sich selbst verloren, und sie weiß nicht mehr was sie will. Sie hat kein Bock mehr verstehst du das nicht? Sie muss diesen Schmerz ertragen, sie hat ihren Dad verloren. Wenn man es nicht selbst erlebt hat, kann man ihren Schmerz nicht verstehen und ich verstehe sie nur zu gut.", sagte Ryder.

„Aber das ändert nichts daran das..."

„Nein Edon. Ich hätte auf sowas auch keine Lust. Denkst du Amalie hat nur dich im Kopf? Sie hat ihren Dad im Kopf. Sie ist alleine. Einsam. Sie weiß nicht mehr wohin. Siehst du es denn nicht? Wie müde sie vom Leben ist? Schaust du wirklich nicht tief in ihren Augen und siehst wie verletzt sie ist? Und trotzdem lächelt sie, trotzdem wünscht sie sich das beste für alle. Edon, lass ihr Zeit.", sagte Ryder.

Höre ich da richtig?

Ryder...

Deine Worte...

„Du kennst sie nicht mehr als ein Jahr. Woher weißt du was sie gerade durchmachen muss?", fragte Edon.

„Weil ich gerade das selbe durchmache du Holzkopf.", hörte ich Ryder sagen.

Ryder...

Du...verstehst mich.

Fortsetzung folgt...

ᴏᴄᴇᴀɴ ᴇʏᴇsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt