6.

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„Warum denkst du, dass ich alleine bin?", fragte ich leise und richtete meine Haare.

Er blickte zum Meer und lächelte. „Deine Augen verraten alles, und wegen der Aktion von heute.", sagte er.

Ich schaute ihn nur an. Meine Augen also...

„Hast du sie gefunden? Deine Kette?", er blickte zu mir. Seine hellen Grünen Augen sahen mich an.

„Nein.", ich schüttelte den Kopf. „Leider nicht.", beendete ich.

„Du hast deine Kette verloren, weil du mit Ryder geredet hast?", fragte er. „Nicht ganz. Davor hab ich Bryan in der Schule eine Frage gestellt, deswegen wurde sie weggeworfen.", sagte ich. „Größter Fehler. Bryan ist der, den alle lieben. Mädchen möchten ihn nur für sich alleine. Und wenn sie sehen, das eine andere versucht ihn zu schnappen, zeigen sie ihre Krallen und greifen zu.", sagte er.

„Ich wollte ja nur wissen wo ein Raum war, mein Orientierungsinn ist nicht das beste, außerdem hatte ich nicht die Absicht, ihn anzubaggern oder dergleichen.", sagte ich und verschränkte meine Arme.

Edon schmunzelte. „Das erste Mädchen, das nichts von Bryan will, hätte nie gedacht, dass ich das mal erlebe.", sagte er.

„Du bist anders nicht wahr?", fragte er mich. Ich dachte nach.

„Glaube schon. Ich bin nicht wie die anderen.", sagte ich. Ich bin nicht wie anderen. Ich bin verloren und zweifle an mir selbst.

„Wie bist du dann?", fragte er mich.

Diese Frage hab ich schon mal gehört und sie wurde mir schon mal gestellt. Natürlich, Ryder war es. Als ich Betty nach Hause brachte, und ich Ryder am Meer sah. Und schon wieder wusste ich darauf keine Antwort.

Ich zucke mit den Schultern.

„Ist deine Freundin zum Konzert gegangen?", fragte er und fuhr durch seine Haare.

„Ja, mit ihrer Freundin.", sagte ich.

„Sie ist draußen und genießt ihren Geburtstag, und du bist hier, warum bist du nicht mitgegangen?", fragte er.

„Ich war wütend und hab die Tickets die ich gekauft habe, weggeschmissen. Ich könnte sowieso nicht mitgehen.", sagte ich.

Ich schaute nachdenklich das Meer an. Ich schweifte mein Blick zum Boden.

„Ich sehe Betty fast jeden Tag im Kaffeeladen dort wo ich arbeite, zum ersten Mal nahm sie jemanden mit, du musst für sie was besonderes sein.", sagte er. Seine Stimme war so beruhigend und tief. Ich könnte ihn stundenlang anhören.

„Glaube nicht.", gab ich von mir. „Sie hat eine Menge von Freunden, sei es im Privatleben oder in der Schule. Ich denke nicht, dass ich eine von ihren wichtigen Freunden bin. Ich bin nicht besonders, oder auffallend.", sagte ich eher zu mir selbst.

„Eine Menge von Freunden zu haben ist nicht das was zählt, du kannst auch tausende Freunde haben, das wichtigste ist, wer am Ende bei dir bleibt und dir nicht den Rücken zukehrt.", sagte er ehrlich.

Ich schaute ihn an, er blickte zum Meer. Er hatte recht.

„Ich hab Ryder als mein bester Freund, und er war immer bei mir, auch wenn es schwer war, sein Freund zu sein, habe ich es dennoch geschafft. Ein Freund von dem hübschesten Junge aus der Schule zu sein, ist aber auch nicht einfach. Ständig befragen dich Mädchen über ihn und wollen so viel wie möglich Information über ihn haben.", sagte er gelangweilt.

„Fragen sie immer über ihn?", fragte ich. „Nicht immer, auch über mich aber...ich ignoriere sie immer, manchmal könnt ihr echt nerven.", sagte er und schaute mich an und zog die Augenbrauen hoch.

ᴏᴄᴇᴀɴ ᴇʏᴇsWhere stories live. Discover now