Aber... Ja, ich weiß das große Aber und ich verstehe sämtliche Einwände vollkommen.

Aber die Christen die anscheinend Christen sind und doch gar nicht so leben.

Aber die Christen, die sich in ihrer Erlösung durch Jesus ausruhen.

Aber jene Menschen die sich einmal für Jesus entscheiden und die Sache sich für sie damit dann auch erledigt hat.

Aber, aber, aber...

Aber du?!

Du und ich wir sind uns über eine Sache anscheinend so überhaupt nicht im Klaren. Wir halten gute Werke für ein Mittel um zu Jesus zu kommen, um ihm besser zu gefallen, anstatt für eine Auswirkung unseres Glaubenslebens.

Ich hatte bereits erwähnt, dass unsere Entscheidung für Christus und den Glauben an seinen Tod am Kreuz und die damit zusammenhängend Sündenvergebung der Schlüssel zu Allem ist. Auch zu einem Leben mit Jesus im Alltag. Damit haben gute Werke erst einmal gar nichts zu tun. Unabhängig vom Bibellesen, Zeugnis geben, beten oder was auch immer sind wir Kinder Gottes. Geliebt und anerkannt.

Nun zu den guten Werken.

Ich will dir versuchen an einem kleinen bildlichen Beispiel zu zeigen was der Unterschied zwischen guten Werken ist. Vor allem der Unterschied zwischen der Motivation die dahinter steckt.

Neulich war ich in der Bibliothek. Du weißt wie sehr ich Bücher liebe. Genauso weißt du auch wie unfähig ich bin sie zu lesen. Die folgende Prozedur kennst du als meine beste Freundin wohl ziemlich genau. Ich finde ein tolles Buch, der Klappentext hört sich absolut spannend an. Ich lese die ersten fünf Seiten. Es ist langweilig - logischerweise. Selbst wenn es bereits im ersten Wort um einen Mord geht, ist es langweilig. Ich habe da ein Buch in der Hand, kenne weder Hintergründe noch Charaktere. Eine Geschichte ist etwas was sich entwickeln muss, aufbauen muss, es muss einem gefangen nehmen, nicht durch einen einfachen Mord. Nein durch all die Gedanken die dahinter stecken, durch die verschiedensten Menschen die mehr oder weniger daran beteiligt sind, durch das Umfeld, die zeitliche Einordnung und so weiter. Damit macht es auch Sinn, dass ein solches Buch meist mehrere hundert Seiten hat und nicht schon nach zweien beendet ist. Wenn ich ehrlich bin, dann hätte ich das meist gerne. Ich habe nicht die Geduld Stunden in einer Fantasiewelt zu verbringen. Ich finde keine Motivation mich mit Menschen zu beschäftigen, die es nicht einmal gibt. Und sage mir jetzt nicht, dass einem sogar solche erfundenen Menschen inspirieren können und das hinter einer erfundenen Geschichte absolut viel Wahrheit stecken kann, das weiß ich, mir geht es trotzdem nicht so - vermutlich bin ich einfach komisch, anders, besonders. Ja, besonders finde ich ein passendes Wort.

Jedenfalls bin ich eher die Person Mensch, die ein Buch wie folgt liest. Die ersten beiden Seiten, dann das Ende. Wenn es wirklich interessant ist, versuche ich die wichtigsten Stellen zwischendurch zu finden. Letztendlich habe ich mit dem Lesen der letzten Seiten aber sowieso sämtliche Spannung verloren und kann das Buch wieder zurück ins Regal stellen und mich einem anderen widmen. Ist doch cool, ich meine so viele verschiedene Bücher hast du in deinem Leben ganz bestimmt noch nicht "gelesen".

Ooookay... ich schweife schon wieder dezent ab. Was hat denn jetzt das Lesen von Büchern mit meinem heutigen Thema zu tun? Gar nichts, das hast du sehr gut erkannt.

Eines Tages war ich jedenfalls wieder einmal in der Bibliothek. Habe Bücher durchgeblättert. Mich erfreut an den verschiedensten Formaten, Schriften, sogar die dicke der Seiten sind immer verschieden. Ich habe mir Cover angeschaut und Klappentexte durchgelesen und hin und wieder sogar einen Blick ins Buch geworfen.

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