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10. Kapitel

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  "All I do is win win win no matter what
Got money on my mind I can never get enough
And every time I step up in the buildin'
Everybody hands go up"  

All I Do Is Win – DJ Khaled

- Luke -

Der Rest der Woche schlich so dahin. Maxi verbrachte in dieser Woche ziemlich viel Zeit in unserer Wohnung, brachte aber leider nie Summer mit. Allerdings schrieben wir regelmäßig miteinander. Sie hatte ziemlich viel um die Ohren, da auch Coach Lopez ein ziemlich straffes Trainingsprogramm durchzog. Vielleicht sollte man die beiden Coaches mal verkuppeln, dann wären sie vielleicht nicht immer so grimmig. Obwohl, unwahrscheinlich.

Schließlich war es endlich Wochenende und Summer und ich hatten uns zum Kaffee verabredet, den ich ihr ja schließlich nach meiner peinlichen Niederlage bei NBA schuldete. Allerdings kam mir das ganz recht, denn so hatte ich einen Grund, mich mit ihr zu treffen.

Inzwischen fühlte ich mich, als hätte ich die Rollen gewechselt. Nicht das Mädchen lief mir hinterher, sondern ich wollte sie von meiner Seite aus wieder sehen. Keine Ahnung was mit mir los war, aber mit Summer konnte ich über all das reden, was ich liebte und wir hatten meistens die gleichen Ansichten. Oh man, ich musste echt aufhören, so viel über Summer nachzudenken, in meinem Kopf klang ich schon wie ein Creep. Aber eigentlich störte es mich auch nicht sonderlich, dass das blonde Mädchen stets in meinem Kopf herumspukte.

Wir hatten uns in einem kleinen Café auf dem Campus verabredet, davon gab es hier mehrere. Als ich mich auf den Weg dorthin machte bemerkte ich, dass die Blätter an den Bäumen langsam bunter wurden. Der Herbst stand vor der Tür. Ich atmete tief ein und genoss die frische Herbstluft, die sich so komplett von der schwülen Sommerhitze unterschied und vergrub meine Hände in den Taschen meines Hoodies.

Beim Café angekommen sah ich Summer schon an einem der Tische sitzen und ein Buch lesen. Sie sah so entspannt aus, dass mir gleich wärmer ums Herz wurde. "Hey, was liest du?", fragte ich neugierig und lies mich auf dem Stuhl neben Summer nieder. "Wehe du lachst." Sie zeigte mir das Buchcover. "Harry Potter? Warum denn das?", lachte ich erstaunt.

Sie zuckte schuldbewusst mit den Schultern. "Ich hab die Bücher noch nie gelesen. Ich weiß, ich bin ein schrecklicher Mensch, sag jetzt nichts." "Gut, dass du es selber einsiehst, dann muss ich dir ja jetzt keine Predigt halten." Tatsächlich hatte mein Vater mich damals gezwungen, die Bücher zu lesen, aber ich fand sie nach dem ersten Buch so toll, dass es mir gar nichts ausmachte.

Wenige Sekunden später trat eine Kellnerin an unseren Tisch und wir bestellten. "Und was kann ich dem Star des Basketballteams bringen?", wandte sie sich dann an mich, nachdem sie Summers Bestellung aufgenommen hatte. Ich seufzte leise. Musste das wirklich sein?

Ich sah, wie Summer mir gegenüber versuchte ihr Lachen zu unterdrücken. "Einen Cappuccino, danke", entgegnete ich freundlich, drehte mich dann aber bestimmt von ihr weg. Glücklicherweise schien sie den Wink verstanden zu haben und verschwand. "Die war aber sauer, dass du sie so hast abblitzen lassen." Ich zuckte mit den Schultern. "Wer mich so anspricht, muss sich nicht wundern."

"Okay, ich notiere: Luke García niemals Komplimente zu irgendwas machen", zog sie mich lachend auf. "Du könntest zur Abwechslung gerne mal ein nettes Wort über mich verlieren, das würde mir gar nichts ausmachen." "Okay, gib mir ein paar Wochen Bedenkzeit." Ich fasste mir dramatisch ans Herz. "Blondie, fies wie eh und je." Dabei verkniff ich mir ein Grinsen. Sich mit Summer zu unterhalten war wie Urlaub.

Dann erzählte mir Summer eine Weile von ihrer Woche. Normalerweise interessierte ich mich nicht sonderlich für die Tagesabläufe anderer Menschen, aber bei Summer war das was anderes. Oh man, ich hörte mich echt an wie das größte Arschloch. Oder war ich vielleicht sogar eins? Nein, ausgeschlossen.

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