Beauty [j.jh]

p r o l o g

Herzlich Willkommen zu der ersten Geschichte, in der es nicht standardmäßig um das hässliche Entlein geht, dass komischerweise den berühmtesten Jungen der High School auf sich aufmerksam machte. Nein, dass hier ist genau das Gegenteil....

Herzlich Willkommen zu meiner Geschichte, die vor langer langer Zeit begann, an einem der mysteriösesten Orte der Welt.
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Salem, 1923 Im Hause Chealsea

"Grandma, jetzt leg endlich mal diesen alten Schmöker zur Seite, es gibt Essen.", lachte ich leicht und deckte fertig auf. Meine Großmutter Lilly saß in meinem Blickfeld am Wohnzimmertisch und durchstöberte das große, alte Buch vor sich.

"Ja warte doch... Gleich.", bat sie mich und es fühlte sich an, als würde man einem 10 Jährigen Kind sagen, dass es aufhören soll zu spielen, um zum Essen zu kommen.

"Mutter, du kannst auch danach weiter lesen. Madelaine hat extra für uns gekocht.", meldete sich meine Mutter zu Wort, die den großen Topf auf unseren Esstisch stellte. "Na gut, Na gut!", beschwichtigte Grandma und erhob sich, um uns am Esstisch Gesellschaft zu leisten.

"Oh wow Madelaine, das sieht toll aus.", grinste sie und ich nahm ihren Teller um ihr aufzufüllen. "Danke.", lächelte ich leicht und füllte daraufhin ebenso meiner Mutter auf.

Still schweigend aßen wir daraufhin alle... Für uns gab es kein Warten auf den Herren des Hauses, wir hatten sie beide im Weltkrieg verloren.... Grandpa und Dad.... Ein leises Seufzen entfuhr mir, was die Aufmerksamkeit der beiden Frauen auf mich lenkte. "Über was Denkst du nach Liebes?", wollte meine Mutter wissen und ich überlegte mir kurzerhand eine Ausrede.

"Grandma, was liest du eigentlich in deinem Buch da immer?", wollte ich wissen und sie grinste mich an.
"Alte, alte Geschichten über Salem meine Kleine... So alt und so kurios, du würdest sie mir wahrscheinlich nicht glauben."
Ihr geheimnisvolles Lächeln wand sich wieder ihrem Teller zu und ich verzog leicht verwirrt die Augenbrauen.

Sie hatte definitiv mein Interesse geweckt... Redete sie über die Hexen von Salem?...

"Was genau meinst du? Die Hexen? Mutter ich dachte darüber haben wir oft genug geredet. Die gibt es nicht.", seufzte Mum und aß weiter.

"Jetzt nicht mehr mein Kind aber du hast keinen Beweis dafür, dass sie nicht mal existiert haben oder?" Ein schelmisches Grinsen verzierte das Gesicht meiner Großmutter und meine Mum blieb still. Das war dann wohl auch ihre verneinende Antwort.

"Siehst du... Madelaine komm doch heute Nacht auf mein Zimmer oben, dann lese ich dir aus meinem Buch vor. Ich denke du bist nun alt genug für ein paar Gruselgeschichten.", sagte sie und das Lächeln in ihrem Gesicht wich nicht.

Meine Mutter und ich räumten nach dem Abendessen auf, wobei sie mir mehrmals sagte, von was für einem großen Unsinn Grandma sprach. Sie hätte zu viel Fantasie, vor allem seit dem Tod von Grandpa...
Ich äußerte mich dazu recht wenig und befolgte einfach den Wunsch meiner Großmutter, sie auf ihrem Zimmer zu besuchen.

Als ich an ihre Tür klopfte und herein gebeten wurde, stieg mir der Geruch von Kerzen mit ätherischen Ölen in die Nase, das Zimmer schien gedimmt, durch die Vorhänge und nur ein paar Kerzen, etwa um die 5 waren an. Sie standen in einer Art Kreis...

"Hey Grandma...", begrüßte ich sie leicht skeptisch und betrachtete alles was sie aufgebaut hatte.
"Setz dich zu mir mein Kind.", lächelte sie leicht und ich setzte mich ihr gegenüber an den kleinen Tisch am Boden, auf dem sie das Buch ausgebreitet hatte.

Grandma nahm meine Hand ohne ein weiteres Wort und ließ Kerzenwachs darauf tröpfeln. Ich zischte auf und zog ihr erschrocken meine Hand weg. "Das Tat weh Grandma-", jammerte ich und sie kicherte leicht. "Tut mir leid, nur ein kleiner Test."

Test für was denn bitte?  Seufzend betrachtete ich die Stelle mit dem bereits härtenden Wachs.

"Bist du bereit?", fragte sie und ihr Blick wurde dunkel... Ihre eigentlich hellbraunen, vor Freude funkelnden Augen wurden kalt und schwarz...
Doch enttäuschen wollte ich sie trotzdem nicht, also antwortete ich.

"Ja..."

Und damit gingen plötzlich alle Kerzen aus und Dunkelheit umhüllte mich.
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*Düstere Schönheit*