Kapitel 78

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Jimin war mittlerweile länger bei mir und er war auch schon fast wieder trocken, von seinen Klamotten und Haaren her. Ich hatte ihm ein Handtuch gegeben, welches auf seinen Schultern lag, während er einen Tee trank.

„Und das hat sie wirklich getan?", wollte ich noch einmal von ihm hören und er nickte nur, wobei ich stark auspustete.

Kira hatte Jimin gezwungen das Kind bei ihr zu lassen. Schließlich waren Sie nicht verheiratet und das Kind konnte nicht sprechen, weswegen Kira auch höchstwahrscheinlich das Sorgerecht gewinnen würde. Sie drohte ihm damit das Kind wegzunehmen, weswegen Jimin erst einmal alleine ging und bei mir blieb. 

„Sie ist wirklich eine Bitch", meinte er traurig grinsend und ich nickte dieses Mal. Vorsichtig grub ich eine Hand in sein viel zu weiches Haar und fuhr mit dieser einmal dadurch, woraufhin ich dann wieder meinen Tee weiter trank.

„Sie ist auf jeden Fall nicht nett", grinste ich und sah, wie er das Handtuch neben sich ablegte und seinen Tee austrank. „Ich rede noch mit ihr... du wirst deine Tochter nicht verlieren, keine Sorge"

„Danke", bedankte sich Jimin und schaute plötzlich etwas verwirrt hin und her. Belustigt sah ich ihn nur an, bis sein Kopf immer stärker hin und her wirrte. Er wirkte fast wie ein Irrer.

„Was machst du da?"

„Wo kommt das Geräusch her?", fragte er und ging zum Geräusch. Ohne etwas zu sagen lief ich dem Dunkelhaarigen hinterher, bis wir in meinem Zimmer waren und unser Blick auf den Wecker fiel. „Ich behalte den"

„Nein! Bitte", schmollte ich und nahm meinen Wecker in die Hand, während die gute Musik lief und ich grinsend meinen Kopf hin und her wackelte.

„Doch!", entgegnete Jimin und nahm meinen großen Wecker aus meiner Hand, wobei er mit den Hüften rumwackelte und ich noch mehr grinsen musste.

„Das ist meiner!", verteidigte ich mich und wollte ihn wieder aus seiner Hand nehmen, aber sein Griff war viel zu stark für mich.

„Eigentlich ist das ja meiner, weil dein Geld ist irgendwo meins gewesen.. also ja", meinte Jimin fies und ich fuhr meine Unterlippe etwas traurig raus, sodass ich noch mehr schmollte und er noch mehr tanzte, bis ich irgendwann mittanzte und wir nur herumhüpften. „Eigentlich..", stoppte Jimin plötzlich und ging zu unserer alten Musikbox und stellte mit seinem Handy, über Bluetooth, eine Verbindung da, woraufhin wirklich sehr gute Musik lief. „Sollten wir feiern!", beendete er seinen Satz.

Daraufhin sah ich ihn nur verwirrt an und bemerkte wie er anfing seinen Hintern zu wackeln und ich lachen musste, bis er wirklich unglaublich schön tanzte. Es war eine Mischung aus Hip Hop und  Contemporary. Geschmeidig und zum Teil starke, harte Bewegung. Jimin tanzte die perfekte Mischung.

Irgendwann setzte ich mich auf den Boden  und beobachtete ihn, bis die Musik aufhörte und er mich etwas schwer atmend ansah.

„Du hast nie verlernt so gut zu tanzen", sagte ich leise und er grinste nur.

„Und du hast nie verlernt so eine unglaubliche Frau zu sein..", sagte er noch leiser und ich schaute ihn länger an.

Seine großen Augen wirkten oft so klein mit so einer niedlichen Nase, betont mit  so vollen, schön geformten Lippen.

Jimin ähnelte einem Engel.

Irgendwann stand ich dann auf und nahm meinen Wecker in die Hand, den ich wirklich nicht hergeben wollte, denn chließlich war er auch in Pink und nicht für Jimin gedacht, sondern für mich, eine extreme Schlafmütze.

„Wollen wir vielleicht ein Spiel spielen wie Monopoly?", fragte ich und sofort stand er vor mir, kerzengerade, mit vollem Anlauf.

„Nein!", antwortete er nur und ich sah ihn fragwürdig und auch schockiert an.

„Wieso?"

„Weil du immer schummelst!", meinte er schon fast genervt, aber man erkannte das kleine Grinsen auf seinen Lippen, wobei ich auch Grinsen musste.

„Du kannst ja die Bank sein", schlug ich vor und er schaute solange prüfend, bis er zum Entschluss kam Monopoly zu spielen und nickte.

„Aber nur kurz", sagte er und ich sprang glücklich wie ein Kind auf und ab.

Wir bauten alles auf dem Couchtisch auf und fingen an zu spielen, doch wie erwartet dauerte es Stunden und keine Minuten und ich bemerkte, dass ich am verlieren war, was mich ganz und gar nicht glücklich machte.

„Jimin..?", fragte ich unschuldig und kam ihm näher, wobei ich meine Hand neben ihm abstützte und ihm tief in die Augen sah. Jimin spannte sich sofort an und schaute zurück in meine Augen. Er betrachtete kurz mein Gesicht, woraufhin er stark schluckte, was ich an seinem Kehlkopf erkannte.

Grinsend versteckte ich das Geld der Bank, die neben ihm lag, in meiner Hand, sodass er nichts bemerkte und setzte mich wieder gerade hin und würfelte.

„T-Tiana?", fragte er etwas nervös und ich sah ihn an, bis ich bemerkte, dass er noch angespannter als zuvor war und seine Hände auf seinen Schoß hatte, um die Stelle zu verbergen, die es ihm gerade alles unangenehm machte.

Affectionate Friends (Jimin FF)Where stories live. Discover now