23.

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Logan's Sicht

"Schneller! SCHNELLER!" brüllt Jacob neben mir und hält den blauen Controller seiner Switch fest in seiner Hand, während er versucht mich mit Todd zu überholen und auf den zweiten Platz zu verdrängen.

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2

1

End

Erscheint auf dem Fernseher und ich grinse ihn an, da ich das Rennen gewonnen habe.
250ccm Gran Prix Team Rot gewinnt!

"Ach man, du bist endlich mal ein angemessener Gegner. Ich hab das ganze Spiel schon durch und alle meine Freunde verlieren immer." seufzt er und grinst jedoch.
"Noch eine Runde?" frage ich ihn, woraufhin er nickt und mit "Natürlich, aber diesmal gewinne ich." antwortet. "Das werden wir ja sehen." entgegne ich ihm und stoße ihn an der Schulter an und muss lachen als er fast vom Sofa in seinem Zimmer fliegt.

Jacob erinnert mich an mich selber. Wie ich damals mit meinem Bruder umgegangen bin. Wahrscheinlich hätten wir uns den Spaß von Spielekonsolen in der modernen Zeit auch nicht nehmen lassen und würden immer wieder gemeinsam vor ihnen sitzen, während Ellie von Mom die Haare geflochten bekommt.

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2

1

Start

Sofort drücke ich auf den Knopf, der Joshis Bike los düsen lässt, und tacle Jacobs Todd förmlich weg.
Genervt guckt er mich kurz an, bevor er mir dank einer der Würfel eine Bombe zuschicken lässt und mich auf den achten Platz zurück fallen lässt. Frech lachend fährt er nun vorne an der Spitze und beendet tatsächlich nach den drei Runden als erster das Rennen, während ich nur als Dritter ins Ziel komme.

Zum Glück hat ein Gran Prix drei Runden und ich habe somit noch zwei Chancen den Sieg zu holen.
Mitten in der zweiten Runde geht die Türe zu Jacobs Zimmer auf und Alison kommt rein.

"Kann ich mitspielen?" fragt sie uns beide, woraufhin wir fast zeitgleich nicken ohne sie anzusehen, da wir uns so auf das Rennen fokussieren. Kichernd geht sie wieder raus und kommt kurzerhand mit einer zweiten Switch und zwei weiteren Kontrollern zurück.
F

ast zeitgleich beenden Jacob und ich das Rennen, jedoch ist er wenige Millisekunden schneller und hat somit zwei von drei Rennen gewonnen.

"Ich glaub mein Bruder hat dich abgezogen Schatz." lacht Alison und setzt sich neben mich, legt ihre Hand dabei auf meinem Oberschenkel ab.
"Ja, zum ersten Mal." brumme ich und ziehe sie an mich.
"Wollen wir das Spiel neu starten, damit ich mit spielen kann?" fragt meine Frau nun ihren kleinen Bruder. "Ja, aber Logan nehm dich in acht! Sie ist gut!" Fast pralend sagt er dies an mich gerichtet, bevor er aufsteht um die Konsole neu zu starten und den dritten Controller hinzu zu fügen.

Nach wenigen Minuten starten wir eine neue Runde zu dritt, ich diesmal mit Mario, Alison mit Joshi und Jacob erneut mit Todd.
Grinsend beginnt sie das Rennen und zu meinem Erstaunen tue ich mich schwer meine Frau einzuholen und lande auf dem zweiten Platz. Verwundert schaue ich sie an. "Wann spielst du denn mal, dass du so gut bist?" frage ich sie. "Ich hab's doch gesagt! Sie ist mega! Aber sie hat ja auch von mir gelernt." Unschuldig zuckt Jacob mit den Schultern und Alison beginnt zu lachen.
"Tatsächlich ist dieses Spiel mein Lieblingsspiel neben Just Dance und wir hatten schon die alten Versionen für alte Konsolen." Sie grinst bevor sie mir zu zwinkert. "Was ist? Wollt ihr ne Revanche?"

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Später am Abend sitzen wir alle gemeinsam im Wohnzimmer. Meine Eltern sind genauso wie wir hier geblieben für zwei weitere Tage und wir schauen einen Film. Natürlich mussten die Frauen ein volles Heimkino Programm auffahren, mit Popcorn, Nachos und verschiedenen Softdrinks aus riesen großen Plastikbechern mit wiederverwendbaren Strohhälmen, von denen ich vermute, dass sie aus Stadien von Footballspielen sind.

Alison hat mir damals schon erzählt, dass sie und ihr Vater oft bei Footballspielen gewesen sind als sie noch kleiner war und dies zu ihrem monatlichen Vater-Tochter Tag gemacht haben. Mit dem Umzug nach San Francisco hat dies nur leider aufgehört und die Becher und einzelne Kappen und Trikots sind die einzigen Dinge, die an diese Vater-Tochter Tage erinnern.
Vielleicht schaffen wir es ja eines Tages als große Familie auch mit unserem Kind solche Tage zu organisieren und gemeinsam zu verbringen.

Damals waren mein Vater und ich oft gemeinsam in den Bergen jagen, dies wäre wahrscheinlich das einzige, was man als Vater-Sohn Tag zählen könnte. Jedoch taten wir dies, da wir unseren Hunger stillen mussten um nicht über unsere menschlichen Mitarbeiter her zu fallen.

Draußen ist es mittlerweile schon dunkel und Alison hat sich in meinen Arm gekuschelt, ruht mit ihrem Kopf auf meiner Brust und ihrer Hand auf meiner, welche auf ihrem Bauch liegt.
Wenn ich mich genau konzentriere kann ich neben den Geräuschen und Herzschlägen der anderen den unseres Kindes hören und weiß somit, dass es unserem Kind, unserem Wunder, gut geht.

Soweit ich das einschätzen kann sind meine Eltern mit dieser Information immer noch völlig überfordert, jedoch im positiven Sinne, da sie überglücklich sind endlich ein Enkelkind haben zu dürfen. Etwas, was sie sich immer gewünscht und auch mir gewünscht haben, jedoch mit unserem ewigen Leben glaubten aufgeben zu müssen.

Als wir es gestern mitgeteilt hatten musste meine Mutter bestimmt zehn Minuten lang von mir beruhigt werden und im Arm gehalten werden. Sie ist in Tränen ausgebrochen und wiederholte immer und immer wieder "Ein Baby, schwanger" leise seufzend an meiner Brust.

Ich wusste, dass sie emotional und glücklich reagieren würden, aber dass es so stark sein würde, konnte ich mir nicht einmal in meinen Träumen ausmalen. Ich hätte mir keine schönere Reaktion wünschen können, als die, die gestern kam.

"Ich liebe dich." höre ich Alison leise flüstern, bevor sie ihren Kopf ein wenig dreht und mich anschaut.

Ich drücke sie enger an mich, bevor ich sie liebevoll anlächle und ihr einen Kuss auf die Stirn gebe.
"

Ich liebe dich, für immer." antworte ich ebenso leise flüsternd und schließe meine Augen, lehne meinen Kopf gegen sie.

Meine Frau beginnt meine Hand zu drücken und mit dem Daumen über meinen Handrücken zu fahren. Unter ihrer Berührung fühlt sich meine Haut an als würde sie brennen und sie wäre der Sauerstoff, welchen die Flammen zum Überleben brauchen.
Nie zuvor hat eine Frau eine solche Reaktion, ein solches Knistern, in mir hervorgeholt, wie sie es tut.
Nicht einmal Daisy hat solch einen Einfluss auf mich, dass ich das Gefühl hatte, ich bräuchte sie zum Leben.

Brauche sie zum Atmen, da sie mein Sauerstoff ist.
Brauche sie zum Brennen, da sie mein Brennmaterial ist, welches mich nährt und am Leben hält.
Brauche sie einfach, da sie meine Liebe, mein Leben und meine Ewigkeit ist.

Dass sie mich vollkommen macht und ein Teil meiner selbst ist. Meine dunkle Seele erhellt mit ihrem Strahlen wie die Sonne die Nacht zum Tag macht.

~ Und jedes mal wenn wir uns verlieben verlieren wir ein Stück von uns selbst. ~

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Mal was anderes.
Ich hoffe es gefällt euch♡

Das nächste Kapitel kommt erst Dienstag, spätestens Mittwoch, da ich am Montag operiert werde.
(Nix schlimmes)

Also wird es hier, wie auch in Secret Affair was ruhiger bis dahin.

Für Immer und auf EwigWhere stories live. Discover now