20.

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Alison's Sicht

Sachte setzt Logan mit dem Helikopter auf und der Propeller stoppt.
Zufrieden nickt er und nimmt das Headset ab, schnallt sich ab und dreht sich zu uns. "Wir sind da." sagt er und grinst. Auch ich lächle und schaue stolz meinen Mann an, der uns gerade mehrere 100 Meilen weit sicher in die Berge geflogen hat und gelandet ist als säßen wir auf einer Feder.
Auch ich schnalle mich ab und setze das Headset ab. Jetzt, wo der Helikopter auf dem Boden ist, ist es leise genug um es nicht mehr zu brauchen.
"Kann ich einfach? Ich will zu Mom und Paps." höre ich Dajana voller Vorfreude sagen und lache.

Wie lang sie sie nicht mehr gesehen haben muss?

"Langsam Baby." lacht Jason und schnallt sich ebenfalls ab. "Lass uns erst mal ankommen. Logan sollte vielleicht erst einmal Bescheid geben, dass wir alle da sind." Im Augenwinkel sehe ich wie er nach Dajanas Hand greift und sie einmal fest drückt.
"Sollen wir hier warten Lolo?" fragt sie meinen Mann und sieht zu Henry, der so wie ich es einschätzen kann es kaum noch erwarten kann zu seinen Eltern zu gehen. "Oder können wir in dein Haus? Ach Quatsch, Paps Nase ist so gut, der würde uns aus 500 Kilometern Entfernung riechen." fügt Dajana lachend hinzu. Auch ich muss lachen. Stephens Nase ist wahrscheinlich mit eine der besten von allen hier.

"Worauf wartest du? Lass uns erst mal die Koffer rein bringen." lacht Logan und öffnet seine Türe. "Ich lasse euch mal frei. Jason schließt du auf?" fragt er, woraufhin Jason nickt.
Logan öffnet die Türen vom Helikopter und lässt uns alle heraus, bevor er Jason die Haustürschlüssel überreicht.

"Ich bin gleich wieder da." teilt er mir mit und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. "Die Koffer lässt du jemand anderen tragen." flüstert er leise. Ich nicke ihm zu und lächle. "Mach ich Schatz. Versprochen." versichere ich ihm. Seit dem wir wissen, dass ich schwanger bin, geht Logan wirklich nicht mal ein winziges Risiko ein.

Henry umrundet den Helikopter und kommt auf mich zu, nimmt mir mit einem Grinsen die Koffer ab und trägt sie in Richtung Haus.

Weiß er etwa?

"Willst du die Ehre haben Baby?" fragt Jason an Dajana gerichtet.
"Mit dem aller größten Vergnügen." sagt sie und lächelt ihm zu, ehe sie ebenfalls einen Koffer nimmt und wir gemeinsam aufs Haus hinzu laufen.
Nervös öffnet sie die Haustüre der riesigen Villa, hinter der ich das letzte Mal in meinem Hochzeitskleid gemeinsam mit meinem Vater stand. Erinnerungen an diesen wunderschönen Tag schießen mir durch den Kopf und ich muss unwillkürlich lächeln.

Keine drei Tage später waren wir in unseren Flitterwochen und die ersten Anzeichen für das kleine Glück in meinem Bauch kamen zum Vorschein.
"Wow" sagt Dajana sprachlos und bleibt mitten im Raum stehen. Henry stellt sich neben sie und begutachtet ebenfalls alles. "Es hat sich fast nichts verändert, bis auf die Möbel und so." sagt er und stellt meine Koffer und den seinen mitten im Raum ab.

"Weißt du noch wie wir hier immer tanzen geübt haben mit Lolo?" fragt Dajana ihn und lächelt. "Weißt du Ally, Logan hatte früher echt zwei linke Füße." beichtet sie mir, woraufhin ich eine Augenbraue in die Höhe ziehe.

Ist es wirklich mein Mann, mein Logan, von dem sie da spricht?

Lachend antworte ich ihr "Das kann ich dir ja gar nicht glauben. Er tanzt als hätte er nie etwas anderes gemacht. Wann war diese Zeit?" frage ich sie, woraufhin sie nachdenklich Henry anschaut, der gerade dabei ist sich weiter im Raum umzusehen.
"Hm so 1430 oder Henni?" fragt sie ihn. "Ja haut so ungefähr hin." antwortet er schmunzelnd. "Wir waren früher gerne auf Stadtfesten in unserer alten Heimat und haben dort stundenlang getanzt, doch davor mussten wir ihm das erstmal bei bringen." antwortet sie mir ebenfalls lachend und lässt sich auf die großzügige Couch nieder.
"Ich will endlich zu ihnen Ally." sagt sie, kuschelt sich in die Kuscheldecke und gähnt leise.

"Er ist bestimmt gleich wieder da. Wieso packst du nicht solang schon mal eure Sachen aus?" frage ich sie und greife nach ihrer Hand, welche ich leicht drücke. "Ich bin mir sicher Jason würde das gefallen." grinse ich und zwinker ihr zu.

Sie drückt meine Hand ebenfalls einmal und steht dann auf, nachdem sie mir als Antwort einfach zugenickt hat. Ihren großen Koffer nimmt sie in die Hand und läuft damit auf die Treppe zu. "Habt nicht zu viel Spaß ohne mich." sagt sie grinsend, als sie die Treppe hinauf läuft in Richtung der Schlafzimmer.

Nun sind ich und Henry allein unten, denn Jason ist in Richtung Küche verschwunden. Ich schaue ihm dabei zu wie er noch immer jedes kleine Detail in sich aufsaugt und in einer anderen Zeit zu sein scheint. Es scheint mir fast als würde er nun alles viel intensiver erleben, nachdem er einmal fort gewesen ist.

"Geht es dir gut Henry? Wir haben dich vermisst und du warst so leise auf dem Flug."
Er nickt und grinst. "Pass auf dich und das kleine Wunder auf." sagt er und kommt auf mich zu. "Herzlichen Glückwunsch Ally. Ich habe es schon gewusst, bevor ihr es wusstet. Weißt du, in der Welt zwischen Leben und Tod habe ich euch nie allein gelassen. Wie könnte ich auch meine Familie allein lassen." Ich lächle ihn an.

Mir wird bewusst, dass er einen Grund hatte mir die Koffer abzunehmen und wusste wieso ich sie nicht tragen darf.
Mit einem Ruck ziehe ich ihn an mich und umarme ihn feste.
"Danke." flüstere ich leise und voller ehrlicher Gefühle.

Ich hätte mir keinen besseren Bruder für meinen Mann wünschen können.

Für Immer und auf EwigWhere stories live. Discover now