♡ Fourteen ♡

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Die Nacht war für mich ziemlich kurz, da ich wieder mal einen Alptraum hatte. Es war sechs Uhr als ich mich entschied aufzustehen und das Frühstück vorzubereiten. Ich zog mir eine Strickjacke über und tapste die Treppen hinunter in die Küche. Ich schob die Aufbackbrötchen in den Ofen und kramte Aufschnitt, Marmelade und Nutella aus dem Kühlschrank um sie auf dem Esstisch zu platzieren. Ich entschied mich noch ein paar Erdbeeren und eine Hälfte der Melone in Stücke zu schneiden und ebenfalls auf den Esstisch zu stellen. Tate kam verschlafen in die Küche, ich musste ihn durch das Geklirre des Geschirrs geweckt haben. „Hey hab ich dich geweckt?" Er sah mich mit einem verschmitzten Lächeln an „nein hast du nicht, aber wieso bist du schon auf? Wieder ein Alptraum?" Ich sah ihn etwas beschämt an und bejahte seine Frage, ehe mich der Küchenwecker daran erinnerte das die Brötchen fertig waren. „Das Frühstück ist angerichtet" präsentierte ich und musste lachen. Er stieg in das Gelächter ein und wir setzten uns an den Tisch um mit dem Essen zu beginnen. Eine Zeit lang war es still, keine peinliche Stille denn wir hingen beide unseren Gedanken nach. Irgendwann durchbrach Tate die Stille mit einem räuspern, „sag mal, ich mach mir ein wenig Sorgen um dich. Dich nehmen all die Geschehnisse mit oder?" Er hatte Recht. Es nahm mich mit und beschäftigte mich sehr aber ich wollte nicht, dass er sich Sorgen um mich machte. „Nein mir geht es gut. Und wir trainieren ja auch nicht um sonst" ich lächelte ihn schwach an und er verstand wohl das er sich nicht zu sehr sorgen brauchte. Nach dem Essen räumten wir gemeinsam den Tisch ab und das Geschirr in die Spülmaschine ein. Er verschwand im Badezimmer während ich mich umzog. Da wir sowieso nur Zuhause waren zog ich mir eine Jogginghose und einen bequemen Pullover an. Er kam aus dem Bad und mir stockte kurz der Atem. Er hatte nur ein Handtuch um die Hüfte gebunden und sein muskulöser Oberkörper war so... Muskulös. Annie! Hör auf so zu denken! Aber es war zu spät, ich hatte ihn angestarrt und er hatte es bemerkt, schmunzelte aber nur. „Sorry ich habe vergessen mir frische Klamotten mit zu nehmen". Ich war starr und sah ihn nur schweigend an als er an mir vorbeiging, seine Sache schnappte und wieder ins Bad verschwand. Was war das denn gerade? Ich war völlig durcheinander und wurde durch Tate wieder in die Realität geholt. „Wollen wir denn weiter Trainieren?" „Ja. Klar." Mehr brachte ich nicht hervor und wir gingen in den Garten. Tate stellte die altbekannten Baumstämme auf und wies mir diesmal an den Feuerball diesmal nicht hindurch zu balancieren, sondern im Slalom daran vorbei. Dies gelang mir sogar ziemlich gut und nach ein paar Wiederholungen machten wir uns an die nächste Übung. „Okay bisher hast du gelernt wie du dein Element unter Kontrolle hältst, jetzt möchte ich das du, dass zielen lernst". Ich sah ihn erst etwas unsicher an doch bei seiner entschlossenen Miene konnte ich nicht anders als mich mitreißen zu lassen. Ich stellte mich abermals vor die Baumstämme, formte einen Ball aus Feuer und versuchte all meine Konzentration zusammen zu nehmen. Er sprach leise und bedacht um mich nicht allzu sehr abzulenken, „und nun schieß den Ball auf einen der Stämme". Ich sah den Stamm den ich treffen wollte an und versuchte ihn genau ins Visier zu nehmen. Ich feuerte los und der Ball ging... daneben. Tate fing ihn auf und lies ihn verschwinden ehe er mich tröstend ansah. Ich konnte es nicht verbergen, ich war enttäuscht. „Das passiert, immerhin war, dass dein erster Versuch". „Ja ich weiß aber ich habe mich so sehr konzentriert das ich dachte, dass ich treffen würde". „Und genau das ist auch der richtige Ansatz! Nur so kannst du dein Ziel auch erreichen. Du machst alles richtig, dir fehlt nur etwas Übung". Er strahlte förmlich und brachte mich dazu es weiter zu versuchen. Ich wollte es, für ihn und für mich. „Hab keine Angst, es kann nichts passieren, wenn was daneben geht". Mit dieser Sicherheit versuchte ich es nochmal, er ging daneben. Ich versuchte es noch ein paar Mal bis ich meine volle Konzentration nur diesem einen Baumstamm widmete. Ich war mir zu ein Hundert Prozent sicher, diesmal würde er treffen. Ich legte wiedermal meinen kompletten Fokus auf diesen Stamm, feuerte und der Ball... traf den Baumstamm mit ziemlicher Wucht, sodass er zersplitterte. Ich sprang vor Freude hin und her während Tate mich anlächelte. „Ich wusste du schaffst es", ich strahlte ab seinen Worten über beide Ohren. Wir übten dies noch einige Male und meist traf ich mein Ziel. Tate erhöhte die Schwierigkeit in dem ich mehrere Baumstämme direkt hintereinander treffen sollte. Erst traf ich wieder nur einen doch nach ein paar Versuchen schaffte ich es 4 Baumstämme hintereinander zu treffen. Glücklich und zufrieden lies ich mich auf einen der Gartenstühle plumpsen, Tate setzte sich auf den anderen. „Das hast du toll gemacht, du wirst noch ein richtiger Profi!" Ich fing an zu lachen und sank etwas weiter in den Stuhl. Das Training ist ganz schön ermüdend. „Du Annie, ich habe eine Überraschung für dich, hast du Lust dich umzuziehen und mit mir zu kommen?" Etwas verdutzt willigte ich ein und ging nach oben. Ich überlegte mir was ich wohl anziehen könnte, was wohl passend wäre. Aber ich weiß ja nicht mal wo es hingeht, wie soll ich da was Passendes finden? Ich entschied mich letzten Endes für einen schlichten Schwarzen Rock, dazu ein Weinrotes Oberteil mit Rückenausschnitt und eine leichte Schwarze über Jacke. Ich lockte mir die Haare und steckte sie halb hoch. Als ich die Treppe runter kam war Tate bereits fertig und diesmal war er es der mich anstarrte. Ich lächelte verlegen und das einzige was er raus brachte war „Du siehst umwerfend aus". Ich bedankte mich und wir stiegen ins Auto, auf dem Weg versuchte ich aus Tate heraus zu kitzeln wo wir denn hinfuhren doch er hielt dicht. Irgendwann hielten wir auf einem Parkplatz an und Tate bat mich mit ihm mit zu kommen. Ich tat was er sagte bis wir an einem Kino ankamen und er mich fragend ansah. Ich verstand was er mir deuten wollte und schlug einen Film vor. „Gute Wahl my Lady" grinste er und bestellte unsere Tickets, drinnen bestellte er noch das Popcorn für ihn, die Nachos mit Käse Dip für mich und für uns beide eine Cola. Ich war beeindruckt, dass er sich meinen Lieblings Kinosnack gemerkt hatte. Während des Filmes legte er seinen Arm um mich und ich belies es dabei. Ich genoss es sogar seine Nähe zu spüren, ich fühlte mich sicher, geborgen und war glücklich. Nach dem Film gingen wir wieder hinaus und ich blieb kurz stehen um die kühle Nachtluft zu genießen. „Was hältst du davon, wenn wir noch ein Stückchen spazieren gehen? Durch den Park vielleicht?" Er hatte quasi meine Gedanken gelesen und wir gingen Hand in Hand durch den Park. Dieser war nur spärlich durch ein paar Laternen alle 10 Meter beleuchtet. Ich hörte hinter uns das knacken eines Astes und fuhr herum, konnte jedoch nichts und vor allem niemanden erkennen. Tate sah mich fragend an doch ich schüttelte meinen Kopf. Ich werde schon total paranoid. Er bemerkte meine Unsicherheit und drückte meine Hand ein wenig fester, was mir Sicherheit gab. Wir unterhielten uns leise über alles Mögliche und gingen nicht sonderlich schnell, als ich hinter uns wieder ein knacken vernahm, diesmal war ich mir zu einhundert Prozent sicher und ich fuhr nicht herum, sondern informierte Tate von meinem Verdacht. „Ich glaube uns verfolgt jemand". „Ich weiß, ich hab's auch gehört. Verhalte dich normal und mach dich bereit zu rennen, wenn ich es sage". Ich schloss kurz meine Augen, ich traute Tate mein Leben an, wenn es sein musste, ich bin bereit. Wir gingen noch einige Schritte weiter bis ich plötzlich herumgerissen wurde und unsanft auf dem Boden landete. Fast im selben Moment schoss ein großer Stein an der Stelle vorbei, an der ich soeben noch stand. Zeitgleich fuhr Tate herum und fing einen zweiten Stein knapp vor ihm ab, ehe er ihn mit voller Wucht zurückstieß. Ich rappelte mich so schnell es ging wieder auf und sah mich hektisch um. Okay Annie, beruhig dich und versuche zu fokussieren, was kannst du erkennen? Ich sah mich etwas langsamer um und konnte insgesamt drei, vermutlich männliche Gestalten erkennen. Auf einmal sah ich eine Feuerkugel auf mich zu rasen und konnte mich gerade so noch Wegducken. Ich stand wieder gerade und nahm all meinen Mut zusammen einen Feuerball zu formen und in Richtung einer der Angreifer zu schießen. Ich traf sogar aber Zeit für Freude war gerade nun wirklich nicht angebracht. Als der Angreifer auf dem Boden lag verrutschte seine Kapuze sodass ich ihn Erkennen konnte. Tate kämpfte gerade mit den beiden anderen Angreifern. Ich traf einen mit einem weiteren Feuerball und Tate setze den dritten mir einer Wasserblase außer Gefecht. „Lauf!" brüllte Tate mir entgegen und wir rannten gemeinsam zum Auto, stiegen hastig ein und Tate fuhr mit einer hohen Geschwindigkeit davon. "Bist du verletzt?" fragte er mich hektisch, was ich mit einem Kopfschütteln verneinte. Ich stand noch völlig unter Schock als ich bemerkte, dass Tate die Ausfahrt zu meinem Haus verpasste. „Du hast die Ausfahrt verpasst" murmelte ich vor mich hin in der Hoffnung Tate hatte dies überhaupt verstanden. „Ja ich weiß, ich nehme einen Umweg um sicher zu gehen das uns niemand folgt". Selbst nach diesem Geschehnis hatte Tate noch klare Gedanken und ich war einfach nur froh ihn bei mir zu haben. Als wir nach einer Stunde endlich Zuhause ankamen geleitete Tate mich hinein und ging mit mir direkt in mein Zimmer. Er schloss das Fenster, zog die Vorhänge zu und versicherte mir, dass er alle anderen Fenster sowie Türen im Haus abschließen würde. Ich zog mir einen Jumpsuit an und kuschelte mich in meine Bettdecke ein, als Tate mit einem Tablett und zwei darauf stehenden Teetassen wieder in das Zimmer kam. Er setzte sich zu mir und ich deutete ihm sich mit mir unter die Decke zu kuscheln, was er nicht abschlug. Als wir so dasaßen und unseren Tee schlürften sah ich Tate an. Ich sah ihn relativ lange an bis ich das Wort ergriff. „Danke". Mehr kriegte ich in dem Moment nicht raus und er sah mich fragend an. „Wofür das danke?" Ich atmete einmal tief ein und aus ehe ich meinen Satz anfing. „Für alles. Dafür, dass du da warst, mich beschützt hast, den kühlen Kopf bewahrt hast. Einfach alles". „Annie, deshalb bin ich bei dir eingezogen. Und wenn du nicht gewesen wärst hätten wir niemals alle drei außer Gefecht setzen können, du warst fantastisch!" Jetzt nachdem wir in Sicherheit waren und ich mich beruhigt hatte, konnte ich tatsächlich die Freude spüren. Freude, dass das Training sich ausgezahlt hat. Freude, dass ich nicht vollkommen unnütz war. „Apropos Angreifer, ich konnte einen von ihnen näher erkennen". Tate sah mich erstaunt an, „wie sah er aus?" „Also, er hatte braune Haare und seine stechend grünen Augen haben mich direkt angesehen". Tate sprang zu meiner Überraschung auf und verschüttete dabei fast den Tee. Er eilte zu seiner Tasche hinüber und kramte seinen Notizblock hinaus den er damals bei Fioras Befragung dabei hatte. „Hatte er braunes leicht lockiges Haar, grüne Augen und war etwa 1,85 Meter groß?" Ich blinzelte etwas verwirrt konnte dies aber bejahen. „Ja das kommt in etwa hin aber..." Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Einer der Männer der uns heute angegriffen hat, war derjenige der mir auf Fioras Party die K.O. Tropfen verabreicht hatte. Wir sahen uns an und wussten beide direkt wen wir meinten. Tate kuschelte sich wieder zu mir und wir rätselten noch eine Weile was sie wohl von uns wollten. „Vielleicht haben sie nicht damit gerechnet das ich in Begleitung unterwegs bin". „Das könnte sein, aber jetzt wissen sie Bescheid und wir müssen vorsichtiger sein. Das ist dass zweite mal das ich ihnen quasi in die Quere komme. Tut mir leid dass ich dich in so eine Situation gebracht habe".  Er sah etwas niedergeschlagen aus. „Aber nein, mir tut es leid dass ich mich noch gar nicht für den schönen Abend bedankt habe." Er lächelte mich an, „es freut mich das es dir dennoch gefallen hat". „Ja die Überraschung ist dir auf jeden Fall gelungen und es hat mich sehr gefreut". Wir lächelten uns beide an und er kam langsam näher, diesmal überlegte ich nicht lange und schloss einfach nur die Augen. Ich versuchte mich etwas zu entspannen, da mir ziemlich mulmig zumute war. Langsam spürte ich seine warmen samtigen Lippen auf den meinen und ein gemischtes Gefühl aus Glück und Geborgenheit machte sich in mir breit. Wir lösten uns relativ schnell voneinander und waren beide etwas peinlich Berührt. Was sagt man auch in so einer Situation? Danke? Gott Annie benimm dich doch nicht wie eine Jungfrau, das war nur ein Kuss... Er schien dies genauso zu bemerken, räusperte sich und schlug vor noch etwas auf Netflix anzusehen. Da wir beide diesmal ziemlich aufgewühlt waren, kuschelten wir ziemlich lange und sahen uns eine Folge nach der anderen an ehe ich langsam in den Schlaf glitt. 

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Soo da ist das neue Kapitel :) Hoffe euch gefällt es nach wie vor und das ihr weiterhin Spaß an meiner Story habt :) Lasst mich gerne eure Meinung in den Kommentaren wissen oder lasst doch ein Vote da, bis zum nächsten Kapitel :)

The ElementaryWhere stories live. Discover now