12. Kapitel

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- Jess' POV -

„Ehm... Er... Er ist sowas wie mein Stiefbruder? Weil... mhm... naja... weil meine Mutter und sein Vater zusammen sind. Sie sind nicht verheiratet, also ist er nicht so ganz mein Stiefbruder."

„Wow", entgegnete Cori nur und sah mich geschockt an. Was sollte das denn bedeuten? „Weißt du denn noch nichts über Matts Ruf?"

Ich schüttelte meinen Kopf, denn davon hatte mir noch niemand etwas erzählt. Natürlich hatte ich mitbekommen, dass Matt ein richtiger Macho war und bei meiner ersten Nacht hier im Haus schon ein Mädchen abgeschleppt hatte, aber was meinte Cori genau? Und was hatte ihr geschocktes Gehabe zu bedeuten?

„Er geht in meine Schule und ist eine Klasse über mir. Matt ist immer ganz nett und eher schüchtern gewesen, doch mittlerweile ist er einer der beliebtesten Schüler. Er und sein Freund Ethan haben schon so einige Spielchen mit Mädchen getrieben", erklärte sie und begann in Richtung Busstation zu gehen.

Ethan? Doch nicht etwa der Typ von letzter Nacht? Ich traute mich am Anfang gar nicht etwas zu erwidern, entschied mich dann aber doch dagegen. „Cori? Weißt du vielleicht warum Matt so geworden ist?"

Sie sah zu mir und antwortete mit Missbilligung in der Stimme: „Nein, das wissen nur Ethan und Matt selbst ganz genau."

„Die beiden? Warum denn das?"

„Sie hatten vor längerer Zeit einen Streit. Natürlich gibt es einige Gerüchte warum, doch an die glaube ich nicht. Ethan und Matt waren eng befreundet und dann hat man für einige Zeit in der Schule gemerkt, dass sie sich aus dem Weg gingen. Sie konnten sich nicht mal mehr anschauen. Nach einiger Zeit hat sich das ganze gelegt und sie sind wieder recht gute Freunde geworden. Doch so wie es früher war, ist es lange nicht mehr."

„Verstehe. Da muss wohl ein schlimmer Streit stattgefunden haben", warf ich ein.

„Ja! Und jetzt lebst du mit Matt zusammen in einem Haus! Dich werden alle sowas von beneiden!", meinte Cori.

Inzwischen waren wir schon bei der Bushaltestelle und warteten darauf, dass endlich unser Bus kommen würde. Ich wollte gerade etwas erwidern, als der Bus in Sicht kam und Cori sagte: „Da! Endlich! Wir können ja dann drinnen weiterreden."

Als wir auf unseren Sitzen saßen, drehte sich Cori sofort wieder zu mir und sprach weiter. „Auf welche Schule gehst du eigentlich?"

„Meine Mom hat gemeint, ich werde auf die Roosevelt High-School gehen."

Coris Augen begannen zu leuchten, als sie aufgeregt antwortete: „Weißt du was das heißt?" Ich schüttelte leicht meinen Kopf, weil mich ihr Verhalten verwirrte. „Du kommst vielleicht mit mir in eine Klasse!"

Wenn es so kommen würde, dann kann ich mehr als froh sein! Dann würde ich immerhin nicht ganz alleine dastehen. „Das wäre toll!", antwortete ich, ebenso aufgeregt wie sie.

Nach nur 15 Minuten im Bus kamen wir auch schon bei der Shopping Mall an. „Also... wohin soll es zuerst gehen?", fragte ich, als wir uns mitten im Geschehen befanden und durch die Menschen schlängeln mussten.

„Dahin!", antwortete Cori und zeigte auf ein riesiges Geschäft. Schnell bahnten wir uns einen Weg durch die Menge und betraten den Laden. Wir waren sofort von Kleidern, Hosen, Schuhen und allem drum und dran umgeben.

„Wie kann ich Ihnen weiterhelfen?", fragte uns eine junge Frau, als wir gerade nach den Kleidern suchen wollten.

„Wir... also eigentlich ich suche ein Kleid", erwiderte Cori schüchtern.

„Dort hinten finden Sie alle unsere Kleider", sagte die Verkäuferin und deutete in eine Richtung.

„Danke!"

Als wir im hinteren Teil des Ladens ankamen, waren wir umgeben von wunderschönen Kleidern in allen möglichen Farben und für jeden erdenklichen Anlass.

„Wie wäre es, wenn ich mir ein paar Kleider schnappe und schon mal zu den Umkleidekabinen gehe und du schaust dich auch noch ein wenig um und suchst was Passendes und kommst dann einfach nach?", fragte mich Cori mit einem Grinsen auf den Lippen.

„Okay, machen wir das so", antwortete ich schnell und schon war Cori losgestürmt.

Ich brauchte nicht lange bis ich selbst auch ein paar Kleider, die ich schön fand, zusammengepackt hatte und mich auf dem Weg zu den Umkleidekabinen machte. Gerade als ich ankam, stand Cori vor einem Spiegel im Gang und betrachtete sich. Sie hatte ein wunderschönes, weißes, etwa knielanges Kleid, das von zarten Blumen verziehrt war, an.

Ich trat neben sie und sah sie noch immer erstaunt an, als ich sagte: „Ich glaube wir haben es."

„Findest du?", gab sie zu bedenken und wand ihren Kopf zu mir, um mich anzusehen.

„Auf jeden Fall! Cori, du siehst echt toll aus!"

Sie lächelte schüchtern und bedankte sich. „Jetzt fehlen nur noch Schuhe und eine kleine Tasche", meinte Cori, als sie, nachdem sie sich umgezogen hatte, wieder die Umkleidekabine verließ.

*****

Eine passende hellblaue Tasche und Schuhe in der selben Farbe, hatten wir nur wenig später, noch im selben Laden besorgt. Danach waren wir noch eine Kleinigkeit essen und sind dann auch schon zurück zur Bushaltestelle gegangen. Der Bus ist nur gut fünf Minuten später gekommen und nun saßen wir auch schon auf unseren Plätzen.

„Warum kommst du eigentlich nicht mit auf die Party?", fragte mich Cori und unterbrach somit die Stille.

„Bei wem wird denn die Party stattfinden?"

Ich war fest davon überzeugt, dass ich den Jungen sowieso nicht kennen würde, doch mit dem Namen, den sie dann sagte, hatte ich nicht gerechnet.

Ich war fest davon überzeugt, dass ich den Jungen sowieso nicht kennen würde, doch mit dem Namen, den sie dann sagte, hatte ich nicht gerechnet

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