6. mein Feind

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Das Erste was ich hörte, war das stechende Piepsen in meinen Ohren. Das Erste was ich sah, war ein verschwommener Umriss,  warscheinlich ein Stück Metall, dass vor mir lag.
Alles drehte sich und kam mir weit weg vor, so als wäre es ein Traum, der keine klaren Formen und Ränder hat. Langsam kamen meine Erinnerung zurück und mir wurde klar, was mit mir passiert war.

Dann zog der Schmerz durch meinen Körper und holte mich aus dem Traum in die Wirklichkeit zurück. Er drang in jeden Winkel meines Körpers und ich musste die Augen zusammen kneifen. Es fühlte sich an, als würde in meinem Kopf zu viel Druck herschen, der so lange weiter wuchs, bis mein Schädel nachgeben und explodieren würde.

Und um ehrlich zu sein, währe mir das im Moment ganz recht.

Das einzige Gute an dieser Situation war, dass ich nicht tot war.
Ich musste weg, aufstehen und versuchen irgendjemanden von Voltron zu erreichen.
Die Hoffnung, dass die Anderen sogar vielleicht hier waren und nach mir suchten, gab mir die Kraft um mich hochzuziehen und auf die Unterarme zu stützen.
Gerade als ich mich unter Schmerzen aufrappeln wollte, spürte ich die Schwere auf meinen Beinen.
Immer noch gegen die Schmerzen anblinzelt, drehte ich vorsichtig meinen Kopf nach hinten.
Wie zu erwarten, war ich halb unter ein paar Trümmerteilen begraben.
Einige Zeit, ich weiß nicht wie lange, starrte ich auf den Teil meiner Beine, die nicht unter der schief stehenden Platte begraben waren und versuchte gegen den Schwindel und den aufkommenden Brechreiz anzukämpfen.
Ich hoffte, dass es dadurch besser werden würde und um ehrlich zu sein war es das einzige, was mir im Moment als relativ logisch erschien.

Nachdem meine Sicht klar genug war und ich wenigstens meine nähere Umgebung erkennen konnte, wurde mir das Ausmaß der Explosion bewusst.
Ein Dach gab es nicht mehr. Nur noch der grau wirkende, wolkenverhangene Himmel war zu sehen, als ich meinen Kopf hob um nach etwas zu suchen, mit dem ich mich aus den Trümmern ziehen konnte.
Und auch die Wände, die die Räume und den Flur von einander trennten, waren größtenteils in Stücke gerissen worden und ragten an manchen Stellen nur noch wenige Meter, an manchen sogar nur noch wenige Zentimeter aus dem Boden.
Der leuchtende Energiekern war verschwunden und nur noch ein riesiges Loch im Boden ließ darauf schließen, dass er einmal dort gestanden haben musste.

Entlich, auf dem Boden zwischen Steinen und Metallteilen lag eine lange Stange, die wahrscheinlich mal als eine Art Gitter oder Geländer gedient haben sollte.
Ich streckte mich, um nach ihr zu greifen und zog sie wischen den Trümmern hervor. Dann drehte ich mich wieder, so gut wie es ging auf die Seite und steckte sie vorsichtig zwischen meine Füße.
Auch wenn der Trick aus Filmen geklaut war und ich absolut keine Ahnung hatte, ob es überhaupt funktionierte, hatte ich zu große Kopfschmerzen um mir selber was auszudenken.

Also musste ich einfach hoffen, dass es funktionieren würde.
Nachdem ich ein paar mal die Position der Stange geändert hatte und sie dann, meiner Meinung nach, perfekt stand, griff ich über meinen Kopf an das andere Ende und zog sie mit aller Kraft nach unten.

Selbst wenn jede Anspannung meines Muskeln schmerzte und das Ziehen den Druck in meinem Kopf nur noch stärker werden ließ, musste ich es aushalten.
Gerade als mich meine Kräfte verlassen wollten und ich anfing schwarze Punkte vor meinen Augen tanzen zu sehen, gab die Platte nach und ich fiel ruckartig zu Boden. Erneut schmerzte mein Oberkörper, was mich kurz aufstöhnen ließ.
Auch wenn die Übelkeit zurück
kam und mein Kopf noch mehr schmerzte las zuvor, quälte ich mich dazu, mich auf meine Unterarme zu stützen.
Es hatte tatsächlich funktioniert.
Die Steinplatte, die meine Füße zwischen sich und der Wand festgeklemmt hatte, war durch mein Versuch mit der Stange ein Stück nach vorne gerutscht, sodass der Spalt breit genug war um hindurch zu kommen.

Auch wenn ich mich am liebsten zum Schlafen auf den kalten Boden gelegt hätte, wusste ich, dass die Trümmer jeder Zeit in sich zusammen fallen und mich unter sich begraben konnten.
Mit einem schmerzenden Aufschrei nahm ich all meine Kraft und Konzentration zusammen und zog mich unter der Platte hervor.
Triumph und Adrenalin durchströmten meinen Körper, als ich mich auf allen Viren und vor Schmerzen keuchend zu den Überresten der Wand zog.

So wie ich bin.Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ