Teil 21

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"Ich hoffe wir müssen uns nie wieder sehen.", verabschiedete ich mich von Ricardo. Der nickte zustimmend. "Glaub mir, ich auch.", antwortete er. Mit einem letzten abwertend Schnauben drehte Ricardo um und ließ mich alleine am Eingang stehen. Ich schüttelte nur den Kopf und verließ das Gebäude. Lucifer lehnte lässig an meinem neuen Wagen und winkte mir zu. Ich blieb unschlüssig stehen. Ich musste an die Worte denken die der Dämon zu mir gesagt hat. Schlüssel zum Tartaros. War das wahr? Ich riss mich zusammen und ging entschlossen auf Lucifer zu. "Alles erledigt, Liebes?", begrüßte er mich. Ohne ein Wort stieg ich ein und startete den Wagen. Es dauerte keine Sekunde da saß auch schon Lucifer neben mir. Ich würdigte ihm keines Blickes und fuhr los. "Das ist doch nicht dein Ernst? Geht das Schweigen jetzt wieder los?", fragte er grinsend. Ich erwiderte es nicht sondern Sha ihn emotionslos an. "Was ist der Tartaros?" Lucifer sah mich kurz schweigend an bevor er anfing zu Grinsen. "Die miese Ratte hat geplaudert. Nicht das es mich wundert.", murmelte er, mehr zu sich selbst. "Lucifer! Tartaros?" Er sah mich an. "Der Tartaros ist nicht weiter als ein Ammenmärchen. Eine Horrorgeschichte für Dämonen wenn du so willst. Von meiner Wenigkeit in die Welt gesetzt." "Nur ein Ammenmärchen?", fragte ich zweifelnd. "Exakt." "Das heißt du kannst ihnen doch nichts antun." "Das hab ich nie gesagt.", verteidigte er sich mit einem hinterhältigen Lächeln. Ich bremste abrupt vor einer roten Ampel ab. Lucifer wurde fast nach vorne geschleudert, blieb aber leider sitzen. "Was soll das denn?", fragte er empört. "Du lügst schon die ganze Zeit. Du lügst mich an, du hast den Dämon angelogen, kannst du überhaupt die Wahrheit sagen?", fuhr ich ihn an. "Aber ja. Wenn ich dazu Lust habe.", antwortete er mit einem überheblichen Grinsen. "Woher soll ich wissen ob das nicht auch eine Lüge ist?", murmelte ich missgelaunt. "Gar nicht. Das ist ja der Spaß daran.", antwortete er erheitert. "Woher soll ich wissen das nicht alles was du zu mir gesagt hast eine Lüge war?", fragte ich verbittert. "Jetzt übertreibst du aber.",protestierte er. "Mach ich das? Übertreibe ich?" "Es ist grün." "Was?" Lucifer deutete vielsagend auf die Ampel die grün leuchtete. Jetzt bemerkte ich auch erst das Hupen der Autos hinter mir. Immer noch wütend gab ich Gas und raste los. "Hey hey, langsam, wir haben hier so etwas das nennt sich Geschwindigkeitsbegrenzung. Du willst doch nicht aufgehalten werden. Schon vergessen das du den Wagen geklaut hast?", erinnerte mich Lucifer. Ich bremste auf normale Geschwindigkeit ab und starrte stur geradeaus. "Schaffst du es einmal die Wahrheit zu sagen?", fragte ich ihn konstaniert. "Kommt ganz darauf an. Was willst du den wissen?", fragte er hinterlistig. "Was an deinen ganzen Geschichten über Lilith, die Verräter und die Apocalypse war gelogen?" Ich wartete auf eine Antwort, doch sie kam nicht. Stirnrunzelnd sah ich zur Beifahrerseite. Sie war leer. "Verdammt Lucifer!", knurrte ich und umklammert das Lenkrad fester. Und was jetzt? Nach Missouri, oder doch lieber nach Hause? Nach einem kurzen Moment des Zögerns wendete ich den Wagen und fuhr zurück. Lucifer konnte mich mal. Wenn er meine Hilfe braucht dann soll er mir gefälligst antworten, vorzugsweise mit der Wahrheit. Ich schaltete das Radio auf volle Lautstärke und raste den Highway entlang zurück.

"Seitdem hast du von ihm nichts mehr gehört?" Ich schloss meinen Spind und schüttelte den Kopf. Amanda runzelte die Stirn. "Vielleicht ist irgendwas passiert?", überlegte sie. "Bitte, was soll ihm schon passiert sein. Er ist der Teufel, schon vergessen?", murmelte ich desinteressiert. "Wer ist der Teufel?", ertönte eine Stimme hinter uns. Wir wirbelten herum. Hinter uns ist Dean aufgetaucht und sah uns fragend an. "Ähm wir reden nur... Von einem Freund von Cara.", stammelte Amanda und wich seinem Blick aus. Ich schüttelte den Kopf. Wie konnte eine so grauenhafte Lügnerin nur einen ganzen Sommer lang erfolgreich verschweigen das sie für einen Dämon arbeitete? Dean jedoch schien nichts zu bemerken sondern sah mich interessiert an. "Ein Freund also?", fragte er mich beiläufig, aber an seinen Augen erkannte ich Interesse. "Ja, ein... Freund. Wir hatten etwas Stress. Ist eigentlich recht unwichtig.", antwortete ich. Dean nickte, sah mich trotzdem weiterhin neugierig an. Ich verkniffen es mir die Augen zu verdrehen sondern lächelte die beiden an. "Wollen wir in den Unterricht? Wir wissen alle, Professor Brelerian hasst zu spät kommen." Ohne auf eine Antwort zu warten ging ich los. Ich merkte das mir die beiden folgten. Während sich die beiden über belangloses Zeug unterhielten wanderten meine Gedanken zu Lucifer. Warum war er so einfach verschwunden? Wäre es wirkich so schlimm die Wahrheit zu sagen? Oder verheimlicht er mir irgendwas? Ich wusste nicht mehr was ich glauben sollte. Was Wahr war, und was nicht. Da Lucifer lügt war mir immer schon klar gewesen, aber bist jetzt dachte ich immer, er würde die Wahrheit über Lilith sagen. Aber jetzt. Woher weiß ich das auch nur irgendwas an alldem wahr ist? Vielleicht war das alles nichts weiter als ein Spiel für Lucifer. Er erfindet irgendwas über den Weltuntergang nur damit ich ein paar Dämonen aus dem Weg schaffe? Oder ist ihn einfach nur langweilig und er hat mich auf eine völlig unsinnige Jagd geschickt um sich zu amüsieren? Vielleicht war das wie eine Sitcom für ihn. Das chaotische Leben der Dämonenjägerin. In der Hauptrolle: Cara Delani. Schweigend ließ ich mich auf meinem üblichen Platz nieder. Amanda nahm neben mir Platz. Dort wo früher Denise gesessen ist. Hatte Lucifer dann auch mit ihrem Tot was zu tun? Oder war das wahr gewesen? Intrigieren wirklich Dämonen gegen ihn? Oder manipuliert er mich mit dieser Behauptung einfach? Damit ich tu was er will? Vielleicht hatte Ricardo gar nicht so unrecht gehabt, als er behauptete ich sei Lucifers Marionette.

"Du willst hinschmeisen?", rief Amanda fassungslos. "Amanda...", versuchte ich sie zu beruhigen, doch sie wollte sich nicht beruhigen lassen. "Nein, Cara! Du hast gesagt du würdest mir helfen." Ihre Stimme wurde lauter, der vorwurfsvolle Unterton war kaum zu überhören. "Das werde ich auch, aber wir müssen uns etwas anderes überlegen. Ohne Lucifer." Amanda sah mich nur schweigend an. Ich seufzte und legte ihr eine Hand auf die Schulter. "Ich werde dich von Invidia befreien, aber ich werde es auf meine Art machen. Nicht auf Lucifers. Ich bin nicht seine Marionette." Amanda seufzte resigniert. "Ich vertraue dir Cara. Wenn du sagst, wir bekommen das ohne Lucifer hin, dann wird das auch so sein." Ich lächelte ihr zu. "Das werden wir.", versprach ich ihr und versuchte, meine Stimme selbstsicherer klingen zu lassen, als ich eigentlich war. Amanda lächelte zurück und stieg in ihren Wagen ein. "Soll ich dich mitnehmen?", fragte sie mich. Ich schüttelte den Kopf. "Schon ok, ich laufe." Sie nickte mir zu und fuhr los. Ich blieb noch einen Moment stehen und sah ihrem Wagen nach. Sie vertraute mir. Vertraute darauf, dass ich weiß was ich mache. Wie ich ihr helfe. Obwohl ich nicht die geringste Ahnung habe was ich machen soll. Seufzend drehte ich um und machte mich auf den Heimweg.

Deal with the DevilWhere stories live. Discover now