Teil 15

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Ich saß in der Wiese neben meinem zerstörten Wagen und wartete auf den Abschleppdienst. Lucifer neben mir pfiff fröhlich. "Kannst du nicht einmal die Klappe halten.", zischte ich angriffslustig. Lucifer verstummte und sah mich perplex an. "Wenn ich gewusst hätte wie schlecht du gelaunt bist nach deiner Rettung, hätte ich dich im Auto sitzen gelassen." "Warum hast du das nicht? Predigst du nicht immer, das wenn ich früher sterbe, du meine Seele früher bekommst." "Erstens einmal predige ich nicht. Ich bin kein Priester, ich bin der Teufel. Zweitens wäre es unrationell von mir, zu zulassen das du stirbst bevor du mein kleines Lilith Problem aus der Welt geschafft hast." "Natürlich." In diesem Moment hörte ich ein Hupen. Ich stand auf und ging zum Straßenrand,in der Hoffnung, der Abschleppwagen ist endlich aufgetaucht, doch ich wurde enttäuscht, außer der Abschleppdienst ist auf einen glänzenden silbernen Mercedes umgestiegen. Ich wollte mich gerade wieder genervt hinsetzen, als der Wagen stehen blieb. Großartig, das hat mir gerade noch gefehlt. Ich kramte in meiner Tasche nach einer Waffe und zog einen der Silberdolche heraus und versteckte ihn in meinem Ärmel. Nur um ganz sicher zu gehen, wer weiß, was für eine Person in dem Wagen war. Nennt es paranoid, aber ich hatte zu viele Filme gesehen, die genauso angefangen haben, und damit endeten, dass das Mädchen entführt, getötet oder misshandelt wurde. Ich stand auf und wappnete mich innerlich. Die Autotür schwang auf und ein mittelalter Mann in einem eleganten Anzug stieg aus. "Benötigen Sie Hilfe, Miss?", fragte er mit einem starken britischen Akzent. Ich schüttelte den Kopf. "Nein, vielen Dank, der Abschleppwagen ist schon auf dem Weg." Seit einer Stunde. Aber das verschwieg ich lieber. Der Mann nickte langsam. "Wenn Sie wollen kann ich sie mitnehmen. Sind Sie auf den Weg nach Atlanta?" "Liebes...", flüsterte Lucifer, doch ich ignorierte ihn und setzte ein gekünsteltes Lächeln auf, das hoffentlich überzeugend war. "Nicht nötig, ich fahre dann mit dem Abschleppdienst mit.", antwortete ich an den Mann gerichtet. "Liebes!", flüsterte Lucifer jetzt eindringlicher. Ich warf ihm einen genervten Blick zu. Er deutete auf den Mann. "Dämon!" Ich riss die Augen auf und wirbelte herum, doch es war schon zu spät. Der Mann, beziehungsweise der Dämon, kam auf mich zu, in seiner Hand blitzte eine Klinge auf. Ohne nachzudenken zog ich mein eigenes Messer aus dem Ärmel und parierte den Schlag des Dämons, welcher so stark war, dass ich mehrere Schritte zurück stolperte. "Lucifer! Hilf mir." "Das schaffst du auch alleine. Ich meine, wie nennst du dich? Dämonenjägerin, Exorzist und Meisterin der dunklen Künste." "Feigling!" "Na na, wir wollen doch nicht persönlich werden." Der Dämon verzog sein Gesicht zu einem hyänenhaften Grinsen und seine Augen wurden tiefschwarz. Warum erinnern mich die Dämonen nur immer an Hyänen. "Wie naiv kann man sein, zu denken der Fürst persönlich hätte auch nur das geringste Interesse an dem Leben eines schmächtigen Menschen.", zischte er. Ich wich einem erneuten Angriff aus. "Wie war das mit dem, du kannst nicht zulassen das ich sterbe, bevor ich Lilith besiegt habe?" ruef ich Lucifer zu. Doch der Dämon antwortete an seiner Stelle. "Lilith besiegen? Du? Schmächtiges Wesen? Das ich nicht lache. Der einzige der eine Chance gegen die Meisterin hat, ist der Fürst persönlich. Und du darfst dem Kampf nicht im Wege stehen, es ist ihr Schicksal gegeneinander anzutreten." Er erhob die Hand und wollte erneut auf mich einstechen als er plötzlich mitten in der Bewegung erstarrte. Ich sah ihn erstaunt an und sah dann zu Lucifer. Der hatte eine Hand erhoben. "Auszeit mal. Was soll das denn heißen?", fragte Lucifer den Dämon. Dieser stand immer noch paralysiert mit erhobenem Dolch vor mir und schielte in Lucifers Richtung. "Naja, der große Kampf. Der das Schicksal der Hölle entscheiden soll. Das letzte Gericht." "Wer hat dir denn diesen Schwachsinn eingeredet? Letztes Gericht? Echt jetzt?", fragte Lucifer abwertend. "Aber... Ira..." "Ira? Zuerst verrät mich Invidia und jetzt auch noch Ira?", rief Lucifer zornig. "Ira hat Sie doch nicht verraten. Und ich auch nicht. Wir wollen nur sicher gehen, dass niemand das letzte Gericht verhindert. Auch nicht sie." Er sah mich anklagend an. Ich lächelte provokant zurück. Lucifer verdrehte die Augen. "Es gibt kein letztes Gericht, du blöder Idiot!" Er betonte jedes Wort einzeln, als ob er mit einem kleinen Kind sprechen würde. Der Dämon sah unsicher zwischen uns hin und her. "Kein letztes Gericht?", fragte der Dämon nach. "Kein letztes Gericht.", antwortet Lucifer überzeugt. "Und der große Kampf der über unser aller Schicksal entscheidet?" "Der wird auch nicht stattfinden. Dafür sorge ich schon." "Aber... Die Prophezeiung.", sammelt der Dämon überrumpelt. Lucifer ignorierte ihn und wandte sich an mich. "Liebes, ich denke es wird Zeit unserem Freund Lebewohl zu sagen." Ich sah ihn misstrauisch an. "Warum so eilig? Welche Prophezeiung?", fragte ich skeptisch. Ich wandte mich an den Dämon der mich verächtlich ansah. "Das braucht dich nicht im geringsten interessieren, du unbedeutende Kakerlake." "Diese Beleidigung lässt du doch nicht auf dir sitzen. Vernichte ihn!",meinte Lucifer. "Was verheimlichst du, Lucifer?", fragte ich nun noch skeptischer. Der seufzte und mit einer Handbewegung schleuderte er den Dämon von sich weg. Dieser landet ein paar Meter weiter bewusstlos am Boden. "Diese Prophezeiung ist absoluter Humbug, für solche naiven Idioten und bescheuerten Fanatiker wie unseren nervtötenden Freund da drüben. Nicht einmal ansatzweise von Interesse für dich, glaub mir." "Das entscheide ich lieber selbst." Ich verschränkte herausfordernd die Arme. Lucifer sah mich noch kurz schweigend an, bevor er mit einem resignierenden Seufzer die Hände in die Luft warf. "Schön, wenn du unbedingt darauf bestehst. Vor was weiß ich wie vielen Jahrhunderten hat mal irgend so ein blöder Idiot das Gerücht in die Welt gesetzt, dass in ferner Zukunft ein gewaltiger Machtkampf um die Hölle entbrennen wird. Dieser Kampf soll entscheidend sein, für das Schicksal jedes einzelnen Dämons, da es den Grundstein für eine neue Weltordnung legen wird. Absoluter Blödsinn, aber dieses Märchen hat sich in das Gedächtnis der Dämonen gebrannt und aus einem unerfindlichen Grund wurde es dann irgendwann zu einer Prophezeiung." "Warte mal, das heißt es ist schon vor Jahrhunderten beschlossen worden, dass du gestürzt werden sollst. Und ebendieser Sturz verändert die verdammte Weltordnung?", fragte ich perplex. "Hast du mir eigentlich gerade zugehört? Diese Prophezeiung ist Schwachsinn!", antwortete Lucifer genervt. "Aber du musst zugeben, es ist schon ein gewaltiger Zufall." "Es gibt keine Zufälle. Alles ist vorbestimmt. Ich kenne das Schicksal persönlich, sie ist ein verdammtes Miststück, nimmt ihren Job aber zu Ernst als so einen schwachsinnigen Zufall wirklich zu zulassen." "Und wenn du dich irrst?" Er lachte abweisend. "Ich irre mich nicht, Liebes. Ich irre mich nie."

Deal with the DevilWhere stories live. Discover now