Kapitel 13

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"Und dann hat er mich nach Hause gefahren", beende ich meine Erzählung und krame in meiner Einkaufstüte.

"Eine wahre Liebesgeschichte", meint Liz nur verträumt und ich höre sie in den Hörer seufzen.

Ich stoße auf ein mir unbekanntes Produkt in der Tüte und schaue genervt in meinen Spiegel, der an der Wand hängt. "Liz. Wieso habe ich gerade Fußmasken aus meiner Einkaufstüte herausgezogen?" Mit einer Augenbraue hebend warte ich auf eine Antwort, auch wenn sie durch den Anruf meinen Blick nicht sehen kann. "Hmm, die müssen wohl versehentlich auf das Fließband gelandet sein", erwidert sie nur unwissend.

"Achso, versehentlich. Dann muss ich mir wohl Gedanken mehr darüber machen, dass ein Poltergeist mich womöglich verfolgen könnte."

"Nee, bestimmt war das kein Geist, alles gut. Aber hey, wenn die Masken schonmal da sind, können wir sie ja ausprobieren oder nicht?", fragt sie übertrieben höflich, woraufhin ich stumm bleibe.

"Okay, es tut mir leid. Ich hab sie in deinen Einkauf geschmuggelt", gibt sie zu und ich schnappe gespielt geschockt nach Luft. "Liz, das hätte ich niemals von dir erwartet. Ich dachte schon ich werde verrückt und bin von Geistern verflucht worden!"

"Jaja, ich hab es schon verstanden", brummt sie. "Aber sie waren einfach zu verlockend, ich meine, sieh dir mal den süßen Panda auf der Verpackung an, wie er mit seinen Pfoten herumspielt!" Die komischen Masken noch immer in meiner Hand haltend, sehe ich sie mir an. Ja, der Panda ist niedlich, aber deswegen kaufe ich doch nicht so einen Kram.

"Okay", seufze ich ergeben. "Freitag, Pyjamaparty bei mir?" Liz quiekt vor Freude laut auf und ich halte mein Handy weiter weg von meinem Ohr, da ich noch nicht taub werden möchte.

"Willst du nicht noch Mika einladen? Er würde bestimmt gern mit dir in einem Bett schlafen und dich vor diesen Geistern beschützen, die dich verfolgen", meint Liz, ihr Grinsen kann ich förmlich in meinem inneren Auge sehen.

"Und das war mein Stichwort, bye", lege ich schnell auf, bevor sie noch irgendetwas anderes zu diesem Thema sagen kann.

Seufzend lasse ich mich mit dem Gesicht nach vorne in mein Bett fallen und lasse meinen Gedanken freien Lauf.

*

"Bereit für heute Abend?", fragt mich Liz, die es kaum erwarten kann, bis sie diese dämlichen Masken endlich ausprobieren kann. Ich nicke nur und krame in meiner Tasche nach einem Müsliriegel, während wir zu den Turnhallen laufen.

"Ich muss nach der Schule aber noch einige Snacks und so weiter einkaufen", meine ich, als ich den Riegel finde, ihn aus seiner Verpackung befreie und genüsslich hineinbeiße. "Kein Stress", winkt Liz mit der Hand ab. "Ich muss sowieso erst nach Hause und meine Tasche mit meinen Sachen holen."

Nach der Schule stehe ich im Supermarkt vor der schlimmsten Entscheidung: süßes oder salziges Popcorn?

Etliche Minuten später entscheide ich, dass ich beide Sorten hole, da ich sie salzig lieber habe und Liz süß. Mit einem überfüllten Einkaufswagen voller ungesundem Essen begebe ich zu den Kassen. An dem Obst- und Gemüsestand angekommen, halte ich nochmal an und überlege.

Naja, ich kaufe gerade alles von Chips und Popcorn zu Schokolade und Keksen bis zu Eis und noch mehr Eis ein. Vielleicht sollte ich etwas Obst holen, um das auszugleichen. Ich schnappe mir Erdbeeren, Kirschen und Mandarinen und bezahle schließlich an der Kasse.

Diabetes Typ 1 ist schonmal sicher.

*

Zuhause angekommen versuche ich völlig überladen mit Lebensmitteln die Haustür zu öffnen. Schließlich schaffe ich es den Schlüssel ins Schloss zu stecken, doch als ich ihn drehe, reißt eine Tüte und der ganze Inhalt fällt zu Boden. Zum Glück haben die Lebensmittel noch ihre eigene Verpackung dran, sonst wäre alles im Müll gelandet.

ElysianWhere stories live. Discover now