Kapitel 2

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Diese Nacht schlief ich nicht gut. Immer wieder tauchten Flammen in meinem Traum auf und dahinter ein Gebäude.  Es sah alt aus und hatte etwas Schloss- oder Burgähnliches. Dann wurde es wieder von den Flammen verdeckt.

Ich wälzte mich hin und her. Mir war heiß und ich konnte nicht aufwachen. Dem Traum nicht entfliehen.

Am nächsten Morgen wachte ich schweißgebadet auf. Was war das für ein Traum? Mir war immer noch heiß, hoffentlich wurde ich nicht krank.

Als erstes ging ich ins Bad um zu duschen, so geschwitzt konnte ich nicht zur Schule.

Nachdem ich ausgiebig geduscht hatte, ging es mir schon viel besser. Also machte ich mich für die Schule fertig. Ich stellte mich vor den Spiegel um mir meine langen hellbraunen Haare zu machen und mich dezent zu schminken.

Danach ging ich zurück in mein Zimmer um meine Schulsachen zu holen. Dann ins Wohnzimmer frühstücken.

"Gut geschlafen?", fragte mich mein Dad, der schon am Esstisch saß. Mum hörte ich in der Küche hantieren. "Naja, schlecht geträumt.", gab ich, an einzelne Bilder meines Traumes denkend, zurück. Er sah mich besorgt an. "Was ist los?", fragte er.

"Nichts, vielleicht werd ich krank." Ich seufzte frustriert und fing an mir Nutella auf eine Scheibe Toast zu schmieren. "Was hast du denn geträumt?" Seit wann war er so neugierig? Sonst war er doch morgens nicht so gesprächig. "Jaa, schlecht eben... spielt doch keine Rolle." Ich sah ihn verwirrt an. Konnte er mich nicht einfach in Ruhe frühstücken und zur Schule gehen lassen?

Er seufzte. "Anne, ich brauche eine konkrete Antwort. Es ist wichtig.", sagte er nun ernst.

"Keine Ahnung, von so Feuer eben und mir war ziemlich heiß.", antwortete ich leicht verwirrt. Warum sollte das so wichtig sein? Es war ein Traum, nichts weiter.

Nach meiner Antwort stand er auf und ging zu meiner Mum in die Küche. Ich hörte sie tuscheln, bevor sie beide ins Wohnzimmer kamen und sich an den Esstisch setzten. Während ich sie musterte, frühstückten sie als wäre nichts gewesen.

"Würdet ihr vielleicht mal mit mir reden?", fragte ich sie genervt. So komisch verhielten sie sich nie.

"Nach der Schule packst du deine Sachen.", sagte Dad nun plötzlich. "Warum?", jetzt war ich erst recht verwirrt. "Es hat seine Gründe. Verabschiede dich heute von deinen Freunden, du wechselst die Schule. Du gehst auf ein Internat."

"Was?! Das geht nicht, ich kann nicht mitten im Schuljahr die Schule wechseln! Und das alles, weil ich einmal schlecht geschlafen habe oder vielleicht krank werde? Ihr habt sie doch nicht mehr alle!" Aufgebracht sprang ich auf, wobei mein Stuhl nach hinten umfiel. Wütend sah ich von Dad zu Mum und wieder zurück.

Sie blieben beide sitzen und Dad sah mich mit einem undefinierbaren Blick an. Irgendeine Mischung aus Mitleid, Trauer und noch irgendwas. "Anne, du musst dich beruhigen, setzt dich bitte wieder hin.", sagte er mit einem beruhigenden Ton.

"Ich will mich nicht beruhigen!", sagte ich laut. Nein, ich war wütend auf ihn und verstand nicht, warum er das von mir verlangte. Wieso sollte ich die Schule wechseln? Ich wollte auf kein Internat!

"Anne beruhige dich bitte, ich werde dir nachher alles erklären.", mischte sich nun auch Mum ein. Ich sah, wie sie beide nervös wurden. Warum?

Jedoch wurde ich nur noch wütender. Ich wollte jetzt eine Erklärung.

Plötzlich ging eine Holzschale auf dem Tisch in Flammen auf. Was war los? Wie konnte das passieren, hier stand nichts in der Nähe, was das hätte verursachen können? Wieso schon wieder Feuer?

Erschrocken schrie ich auf und sprang zurück. Meine Wut war verschwunden, ich war nur noch verwirrt und hatte Angst. Irgendetwas sagte mir, dass ich dafür verantwortlich war und auch für das Feuer letzte Nacht im Wald.

"Deswegen.", sagte Dad schlicht und löschte das Feuer mit dem Wasser aus seinem Glas. Ich wusste, das war die Antwort auf die Frage weshalb ich die Schule wechseln musste und auf meine unausgesprochene Frage wegen meines Traums.

School of Elements | Teil 1 Where stories live. Discover now