[chapter 7]

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Harry p.o.v.

Unsicher suchte ich nach Liam, jedoch fand ich ihn nicht. Verdammt, warum musste ich immer in Gedanken sein?!

Ich war also schutzlos demjenigen ausgeliefert, der nun den Raum betrat.

In der Hoffnung, dass der Fremde mich noch nicht gesehen hatte, rutschte ich von der Küchentheke herunter und quetschte mich in eine der vielen Ecken hinter der Theke.

Und meine Hoffnung bestätigte sich, als ich hörte, dass der Fremde in den Raum hinein trat und nach Liam schrie:„Liam!!! Wo bist du verdammt?!"

„Ist ja gut, Louis. Warum bist du plötzlich so angepisst?", ertönte dann eine mir bekanntere Stimme. „Hast du überhaupt nur einen Funken Ahnung, wie unfreundlich die da sind?!", rief die erste Stimme aufgebracht. Plötzlich wurde der Raum von Liams Lachen erfüllt.

„Ha ha! Lach du nur!", meinte der mir immer noch Unbekannte sarkastisch.

„Und dann komm ich nach Hause und nicht mal meine Prinzessin ist wach!", meinte er wieder wütend. Prinzessin? Ist noch jemand hier?, dachte ich mir und schöpfte Hoffnung, hier raus zu kommen.

„Uhm, doch, eigentlich ist er schon auf den Beinen. Vor ein paar Minuten saß er noch Kakao schlürfend auf der Theke.", antwortete Liam verwundert.

Er?! Ich dachte hier wäre eine Frau, wegen 'Prinzessin'?, sichtlich verwirrt runzelte ich meine Stirn. „Vielleicht hat er dich gesehen und ist abgehauen.", sagte Liam belustigt und es ertönte ein verächtliches Schnauben. „Lass uns ihn einfach suchen.", schlug Liam nach einer Zeit seufzend vor.

Panik stieg in mir auf. Was ist wenn sie mich suchen?! Werden sie mich verletzen oder sogar töten?!, aus Angst fing ich ein weiteres Mal an, zu zittern. Die einzige Lösung war mich in meiner Decke, die immer noch um meine Schultern lag, zu verstecken. Obwohl das auch nicht das Unauffälligste wäre!, sagte mir meine 'innere Stimme' sarkastisch.

Fast hätte ich geschnaubt, aber konnte mich im letzten Moment noch zurück halten.

„Komm Harry, ich mach dir doch nichts!", kam es von dem Unbekannten und ich hörte, wie er sich der Küchentheke näherte. Mein Herz blieb in dem Moment, als er meinen Namen sagte stehen und schlug danach doppelt so schnell weiter. Meine Hände wurden schwitzig.

Ich schloss meine Augen und verabschiedete mich innerlich schon von meinem Leben.

„Ach Prinzessin, du sollst dich doch nicht verstecken. Ich bin doch hier. Niemand kann dir etwas antun", seine Nähe konnte ich spüren. Die Weise, wie er mit mir sprach, jagte mir einen kalten Schauer über den Rücken.

„Haz, komm öffne die Augen. Ich hab dich gefunden.", sagte er sanft, dennoch fordernd.

Widerwillig schüttelte ich den Kopf und senkte ihn. Woher wusste er meinen Namen und wer hat ihm diesen Spitznamen verraten?

Unerwartet schlangen sich Finger um mein Kinn und ließen mich somit aufsehen.

Seine Hände waren weich, sehr weich. Das Gefühl, welches durch seine Haut auf meiner ausgelöst wurde war unbeschreiblich. Es war als würden Blitze von der berührten Stelle ausgehen und durch meinen ganzen Körper zucken.

„Öffne die Augen für mich.", bat er ein weiteres Mal. Also öffnete ich langsam meine Augen und sah das schönste Blau, welches ich je gesehen hatte. Es war wie der Ozean, der sich schützend um dich legen konnte, dich aber sogleich todbringend in den Wellen untergehen lassen konnte. Seine Augen waren so blau wie der Himmel, spiegelten Freiheit wider, neben Freiheit und Freude strahlten sie noch etwas aus: Gefahr.

Unendliche Gefahr.

G O N E « l.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt