[chapter 3]

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Harry p.o.v.

Mit dumpfen Kopfschmerzen kam ich langsam wieder zu mir. Ich fühlte mich als würden Nadeln in verschiedenen Formen und Größen auf meinen Kopf einstechen.

Bei dem Versuch meine Augen zu öffnen, scheiterte ich erbärmlich.

Um ehrlich zu sein, es ging mir miserabel. Weder wusste ich wo ich war, noch was zuvor passiert war.

Doch auf einmal prasselten die Erinnerungen auf mich ein, wie der Regen auf die trockene Straße, wenn ein Sturm aufzog.

Man hatte mich betäubt!, schoss es mir plötzlich durch den Kopf und die blanke Panik ergriff mich.

Wer war das? Was hat er mit mir vor?! Werde ich sterben?!, solche und noch viele andere Fragen rasten in Sekundenschnelle durch meinen Kopf.

Ich stöhnte schmerzerfüllt auf, weil das Denken vorerst zu viel war.

Nach einigen Minuten hatte ich mich wieder einigermaßen im Griff und versuchte meine Augen zu öffnen.

Jedoch scheiterte ich ein weiteres mal, da meine Augenlider sich anfühlten, als läge eine tonnenschwere Last auf ihnen. Nach weiteren Versuchen, gelang es mir endlich sie zu öffnen.

Erst jetzt fiel mir zu meiner Überraschung auf, dass ich auf einem äußerst komfortablem Bett lag.

Ich musterte das Zimmer, welches sich als Schlafzimmer herausstellte. Das Bett war so weich, dass es schon fast einer Wolke ähnelte. Aber wer weiß, ob das wirklich so war oder ob mich mein Gefühl täuschte, da das Gift, mit dem ich ausgeknockt wurde, mit hoher Wahrscheinlichkeit in meinem System noch vorhanden war. Das Zimmer war in schwarz gehalten und es waren vier Kissen auf dem Bett verteilt.

Links von mir war ein kleiner champagnerfarbener Schrank, welcher einen Rosenstrauß auf sich trug. Die Rosen waren wunderschön rot und verliehen dem Raum einen atemberaubenden Duft. Darüber hing ein Gemälde, welches New York an einem Regentag abbildete. Genau gegenüber des Betts war eine große Tür. Die Wand hinter, neben und vor mir waren in schlichtem Weiß gehalten.

Rechts von mir war ein monströses Fenster, es ersetzte eine weitere Wand. Draußen waren Bäume, sonst nichts. Knapp über dem Waldboden lag ein milchiger Schleier, welcher eine unheimliche Atmosphäre vermittelte. Und erneute Panik überkam mich und ich rappelte mich auf. Ich stolperte aus dem Bett und auf das Fenster zu. Jedoch stellte sich das Laufen als schwerer heraus als gedacht. Also taumelte ich zum Fenster und versuchte verzweifelt, dieses zu öffnen. Allerdings funktionierte das nicht so, wie ich es wollte, weshalb ich anfing, aus Panik und Angst zu weinen.

Ich begann auf das Fenster einzuschlagen, jedoch war das Glas zu dick, um es einschlagen zu können.

Weinend sank ich auf die Knie und schlug immer noch unaufhörlich gegen das zu dicke Glas.

Wo war ich? Warum war ich hier? Ich wollte jetzt nur noch zu meiner Familie.

Bitter lachte ich auf, als ich an die letzten Worte, die ich mit Ed gewechselt hatte. „Was soll schon passieren?", das hatte er gesagt. Was soll schon passieren? Richtig, was sollte schon passieren. Vielleicht, dass ich entführt werde und nie wieder frische Luft atmen werde?!

Ich ließ meinen Tränen einfach freien Lauf. Es war mir egal, wer mich hören oder vielleicht sogar sehen könnte.

Der Gedanke an meine Familie ließ mich stärker weinen, woraufhin einige schmerzerfüllte Schluchtzer meinen Mund verließen.

Und wie auf ein Stichwort flog die Türe auf...

G O N E « l.s.Where stories live. Discover now