|4| Besuch aus Anthem

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Eine Steintreppe, führte mich zu der riesigen und gleichzeitig dunklen Höhle. Ich erinnerte mich an diesen Untergrund, auch wenn diese Erinnerung über Jahrtausende hinweg zurück lag. Mein Blick, legte sich auf die Mitte der dunklen Halle wo ein bloßer Sonnenstrahl, den Mörder entlarvte und mir klar machte, dass es ein Anthemer sein musste. Es schien so, als hätte er mich schon erwartet, denn er war nicht allzu überrascht, mir zu begegnen.

»Ich habe geahnt, dass es jemand gewagt hat, die Heiligen Tempel Anthems zu betreten.« Allein bei der Erwähnung, übersäte eine plötzlich aufkommende Gänsehaut, meinen Körper. Wie lange hatte ich es nicht mehr zuhören bekommen? Isoliert, mit meinen eigenen Gedanken gewesen, sehnte ich mich über diese Epochen hinweg, nach meiner Heimat und jetzt wieder diesen vertrauten Wörtern zu lauschen, ließ ein warmes Gefühl aufkeimen. Ein schmunzeln, huschte über seine so geschwungen Lippen und ich bekam es wieder mit der blanken Panik zu tun. Hatte man mich gefunden?

»Aus welchem Reich stammst du?« Fragte ich geradewegs hinaus und versuchte den Saal, irgendwie zu dominieren. Ich näherte mich ihm behutsam und begann den Kryptania genauestens unter die Lupe zu nehmen. Jeder Aristokrat besaß ein Amulett, dessen Edelstein eine der Aristokratischen Häuser, widerspiegelte.

»Worauf bezieht sich Ihre Frage und mit was darf ich dies in Verbindung setzen?«

»Auf deine Adels Abstammung, wie sollten Sie sonst auf die Erde gekommen sein?«

»Bei allem Respekt, wo waren sie Narr das letzte Jahrtausend?« Fragte er mich mit einem hauch von Belustigung. Mit zusammengezogenen Augenbrauen, wollte ich schon beantworten, dass ich nicht die leiseste Ahnung hatte, wie es nun um Anthem stand.

»Meiner Erkenntnis nach, haben sich die anderen Regionen in den hunderten von Jahren dazu entschieden, unserer Sitte zu folgen und dies müsste auch in Ihrem Stamm bekannt gegeben worden sein. Die Wachen der Heiligen Tempel, sagt Ihnen doch was?« Mit geschlitzten Augen, sah ich dem braunhaarigen jungen Mann entgegen und konnte ihm nicht so ganz folgen.

»Wollen Sie damit andeuten, dass nun auch Anthemer ohne jene aristokratische Abstammung, auf der Erde zugelassen sind?« Ich verstand nur wenig, aber er schien nicht meinetwegen hier zu sein und allem Anschein nach, wusste er auch noch nicht einmal, wer ich überhaupt war.

»Wer sind Sie, dass Sie immer noch an den alten Bräuchen hängen? Aber nein, damit sind nur die Kryptania gemeint, die auf der Erde transzendieren dürfen.« Beantwortete er mit leichtem Hauch von Misstrauen, in seinem Unterton.

»Was widerfuhr den 5 Reichen? Was geschah mit Atlana und den Oberins?« Er verengte seine Augen, während eine Furche, sich zwischen seinen Augenbrauen bildete.

»Jedem ist doch die Geschichte des dynastischen Abschnittes bekannt, die Anthem geprägt und für immer verändert hat.« Ich blickte stillschweigend in sein so symmetrisches Gesicht und warte nur darauf, bis er darauf erpicht war, fortzufahren.

»Die letzten und somit mächtigsten Anthemer dieser Epoche, wurden allesamt unter dem Befehl des Imperators abgeschlachtet.«

»Imperator? Castiel?« Flüsterte ich fragend.

»Wer sind Sie?«

»Ein Niemand.« Beantwortete ich dieses schroff und bereitete mich auf den Abgang vor.

»Was tun Sie hier?«

»Jemanden aufspüren.« Diese Notlüge schien er nur wenig glauben zu schenken, weshalb ich mich schnell versuchte zu sammeln und mein ehemaliges Anthemisches verhalten, einer hochmütigen Aligatora anzunehmen.

»Wer sind Sie?« Stellte ich die Gegenfrage und sah ihm dabei aus argwöhnischen Augen entgegen.

»Kryptania Zandar.« Ich lachte auf. »Du gehörst also zu dieser Sippschaft an, die sich selber als "die Heiligen" betiteln?« Ich konnte es nicht verhindern, den spottenden Unterton zu unterlassen und schaute verächtlich von ihm weg.

»Ich bin der Meinung, das du mir nach Anthem folgen solltest, um deiner gerechten Bestrafung entgegenzuwirken.«

»Die Befragung ist hiermit beendet.«

»Vor einem Jahrtausend, ereignete sich ein solches Geschehnis. Sie denken doch nicht allen ernstes, Sie würden diesem, ebenso entfliehen können? Frei sein? Sie können dem niemals entfliehen! Anthem findet seines gleichen immer wieder.«

»Sie spüren meine Macht und wagen es dennoch, mich zu bedrohen?«

»Es mag sein, dass Sie mächtiger als ich sind, jedoch würden Sie nicht gegen jeden von uns ankommen können.« Ein lachen meinerseits, ließ sich nicht verhindern und ich prustete los.

»Waren Sie je außerhalb Ihres Postens?« Stellte ich nun die Gegenfrage und konnte sein schweigen schon als klare Antwort deuten.

»Meine Existenz basiert hier und wird weiterhin bestehen und das auf der Erde.«

»Celeste?!«

Mit großen Augen sah ich in die braunen meines Gegenübers, während Rischahd die Treppen hinunterlief.

»Sie müssen gehen!« Ich war gerade dabei mich umzudrehen, da hielt er mich schon an meiner Schulter fest, während die Schritte von dem Kleinen Burschen, immer lauter werden.

»Wir sind noch nicht fertig, Celeste.« Mit diesen Worten ließ er von mir ab und verschwand durch den Eingang, unter der Treppe, wo nun auch Rischahd auftauchte und geradewegs in meine Arme lief. Ich begann durch seine schwarze Lockenpracht zu streicheln und ihm so, ein wenig Trost zu spenden.

Curse of EternityWhere stories live. Discover now