10. Kapitel

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Am nächsten Morgen wachte ich ausgeruht auf. Neben mir lag mein noch schlafender Mann. Er hatte sich im Schlaf an mich gekuschelt. Ein wenig genoss ich seine Nähe, obwohl ich wusste, dass es mir nicht guttun würde. Dann stand ich auf und ging eine Runde joggen um den Kopf frei zu bekommen. Nach einer Dusche machte ich mich auf in die große Halle. Wenn ich jedoch gewusst hätte, was mich dort erwartet, wäre ich vermutlich eher im Bett geblieben. Dass irgendwas nicht stimmte, merkte ich sofort an Severus' zornigem und McGonagalls besorgtem Blick. Auch die Schüler tuschelten. Ich verdrehte die Augen, machte mich daran den Tagespropheten zu lesen. Doch schon auf der Titelseite erkannte ich den Grund für die schlechte Laune meines Mannes.

Die Snapes- noch keine Woche verheiratet und der Haussegen hängt schon schief!?

Ein Artikel von Rita Kimmkorn

Die Idylle eines frisch verheirateten Paares, zeigte das Ehepaar Snape auf ihrer Hochzeit sehr wohl. Sie frisch angetrauten machten den Eindruck eines sehr verliebten Paares (trotz des Ehegesetzes). Schon die Gelübde versprachen einiges. Doch das war, wie ich jetzt aus vertraulichen Quellen erfahren habe, nur gespielt.

Ich habe pikante Details von der Hochzeit und der Hochzeitsnacht, wie etwa Severus Snapes plötzlichen Abgang, auf Grund einer Bemerkung von Misses Snape, die verletzt zurückblieb.

Auch in der Hochzeitsnacht soll es hoch hergegangen sein. Meiner Quelle zu Folge habe Snape sich wieder wie ein Todesser benommen und habe versucht sich an seiner Frau zu vergehen, wo er doch nur wenige Stunden vorher versprochen hatte, sie zu ehren und zu schützen. Aber ich frage nun ganz ehrlich, meine Damen und Herren, sieht es so aus, seine Frau zu ehren?

Misses Snape auf jeden Fall scheint sich nichts sehnlicher zu wünschen, als wieder Miss Granger zu werden. Sie wolle alles daran setzen, dass diese Ehe aufgehoben wird. Unterstützung dabei bekommt sie wohl von ihrer besten Freundin- Ginerva Weasley. Misses Snape habe weiter gesagt, wenn sie nicht ohne Schaden aus dieser Ehe hinauskommt, dann würde sie wohl einen Aufenthalt in Askaban auf sich nehmen, ansonsten gäbe es ja Mittel und Wege... Besorgniserregend ist dann, dass Misses Snape nur wenige Stunden später mit einem Buch über die potentesten Gifte gesehen wurde. Es scheint ganz so, als hätte Severus Snape seinen Eheschwur schon innerhalb weniger Stunden gebrochen. Und als könnten die Folgen hiervon fatal werden. Wir hoffen, dass Misses Snape sich starke Unterstützung holt, bevor sie gezwungen ist, einen Weg zu gehen, der ihr Ende bedeutet. Rita Kimmkorn.

Woher konnte sie das denn nun schon wieder wissen? Doch die Stimme meines Mannes riss mich aus meinen Gedanken. „Mitkommen.", wies er mich an. „Nein.", hielt ich dagegen und apparierte auf einen Ort, von dem ich wusste, dass Severus ihn nie wieder betreten würde. Nun saß ich mit den Büchern auf dem Astronomieturm und hoffte, meine Ruhe zu haben. Und ich sollte Recht behalten. Mein Mann würde nie einen Schritt auf diesen Turm setzen.

Die Literatur gab jedoch nur wenig her. Es stand überall bloß, dass es nur wenige Möglichkeiten gab, sich aus einem Ehegesetz zu befreien. Dazu zählten Betrug, und ich war mir sicher, dass Severus mich nie betrügen würde, und ich hatte dies ebenfalls nicht vor. Auch ein freiwilliger Aufenthalt in Askaban könnte die Ehe annulieren. Jedoch würde dann auch Severus nach Askaban müssen, und so egoistisch könnte ich niemals sein. Der dritte und letzte Ausweg, diese Ehe zu verlassen, war der Tod. So würde Severus wenigstens nichts geschehen. Ich würde noch ein paar Tage abwarten, und hoffen, dass ich ihm weitestgehend aus dem Weg gehen könnte.

Den Rest des Tages verbrachte ich lesend in der Bibliothek und kehrte erst weit nach Mitternacht in unsere Wohnung zurück, in der Hoffnung, dass mein Ehemann schon schlief. Und ausnahmsweise sollte ich Glück haben. So legte ich mich auf das Sofa, und fiel erschöpft in einen tiefen Schlaf. 

Vom (Un-) Glück geküsstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt