4. Kapitel

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Nach dem Kaffee gingen wie in Madam Melkins Laden. Sie hatte eine riesige Auswahl an Brautkleidern und mit einem traurigen Gefühl, da ich lieber Ron mein Ja-Wort gegeben hätte, begannen wir uns aufzuteilen. Jeder suchte drei Kleider heraus.

Ich begann mit einer von mir gewählten Robe. Sie war schlicht, im Meerjungfrauen-Stil. Beim hineinschlüpfen merkte ich jedoch, dass ich mich nicht besonders wohl fühlte. Dies strahlte ich wohl auch aus, denn als ich nur ein paar Schritte aus dieser Kabine tat, sah ich meine beiden Begleiterinnen den Kopf schütteln. Weiter machte ich mit einem Prinzessinnenkleid, welches Ginny ausgesucht hatte. Doch auch hier merkte ich, dass dies nicht ganz meinen Vorstellungen entsprach. Ginny nickte zwar, jedoch schüttelte Narcissa den Kopf. So ging das ganze acht Kleider lang, und so langsam gab ich die Hoffnung auf, hier mein Traumkleid" zu finden.

Ich schlüpfte jedoch auch noch in das letzte Kleid und erstaunlicherweise, fühlte ich mich sofort wohl darin. Obwohl es nicht das wäre, was ich mir persönlich ausgesucht hätte, war es bereits jetzt wie eine zweite Haut für mich. Das Kleid hatte zwar ebenfalls einen Meerjungfrauen-Schnitt, aber ab der Hüfte ging eine Schicht feiner, spitzenbesetzter Tüll in einem Schnitt einer leichten A-Linie herunter. Auch der Saum des Rockes war spitzenbesetzt. Ich trat aus der Umkleidekabine und hörte sofort ein Schluchzen. Dann trat ich vor den großen Spiegel, und brach auch in Tränen aus. Dieses Kleid war wie für mich gemacht. Es war wunderschön und passte sehr gut zu mir...

Zu dem Kleid besorgten wir noch einen Schleier aus Spitze, Schuhe und Haarnadeln. Anschließend schleiften mich die beiden noch in einen Dessousladen. Auch hier hatte ich nicht das größte Mitspracherecht, und so wurden mehrere sündhaft teure weiße Sets aus Spitze eingepackt, für unsere Hochzeitsnacht, an die ich schon mit Grauen dachte...

Wir apparierten ins Manor, wo Lucius und Severus schon auf uns warteten. Lucius nahm uns freundlich in Empfang. Narcissa begann. "So, Lucius und ich würden euch gerne noch einen Vorschlag unterbreiten.". Sie lächelte ihren Mann an, der ebenso zurück lächelte.

"Genau. Severus, Hermine, Cissy und ich haben uns gefragt, wenn ihr schon heiraten müsst, ob ihr dies nicht in einem schöneren Rahmen als im Ministerium machen möchtet." Ich nickte, wusste jedoch nicht genau, auf was er hinaus wollte. "Also, zu unserem neuen Manor gehört eine wunderschöne Lichtung. Und wir haben gedacht, also, wenn ihr möchtet, könntet ihr eure Hochzeit dort abhalten. So wirkt es ein bisschen weniger offiziell, und man könnte es schöner gestalten als im Ministerium.", erklärte der Herr des Hauses seinen Standpunkt. "Wir würden es selbstverständlich angemessen dekorieren." Ich nickte dankbar.

"Du Lucius, ich hätte vorher aber noch eine weitere Frage. Hast Du einen Augenblick Zeit für mich?" Der blonde Zauberer nickte und führte mich in den Salon. "Setz Dich, Mine. aber bevor Du anfängst: Ich möchte mich erneut in aller Form bei dir entschuldigen. Es tut mir von Herzen leid, was Du alles durchstehen musstest, besonders in meinem Haus.", setzte er an. Doch da wir dies alles bereits mehrfach, auch in Dracos Beisein besprochen hatten, und ich ihn und auch Lucius mittlerweile als Teil der Familie ansah, unterbrach ich ihn direkt.

"Lucuis. Vergangenes ist vergangen. Ich möchte in die Zukunft gucken. Positiv. Und deswegen habe ich eine Frage, Lucius.", setzte ich an. "Wie du weißt, musste ich meinen Eltern während des Krieges in Sicherheit bringen und deswegen ihre Gedächtnisse verändern. Und deswegen ist es nicht möglich, dass mein Vater mich zum Altar begleitet. Und nun kommen wir zur der eigentlichen Frage. Lucius, Du bist mittlerweile das, was einem Vater am nächsten kommt, und deswegen wollte ich fragen, ob Du mich vielleicht zum Altar führen würdest. Das würde mir sehr viel bedeuten.", sagte ich.

Lucius sah mich stumm aus seinen grauen Augen an.

Vom (Un-) Glück geküsstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt