17.

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Endlich ein Zuhause. Und sofort fallen mir die Augen zu. ...

Am nächsten Morgen werde ich durch den Duft von Kaffee und frischen Brötchen geweckt. Und weil Paul laut auf dem Flur flucht. Ich stehe schnell auf und schaue aus der Tür raus, und da steht er auf einem Bein, vor ihm viele Scherben.
PR: „Kacke verdammt.“, schimpft er vor sich hin.
I: „Was hast du denn gemacht“, frage ich müde, muss mir allerdings ein lachen verkneifen.
PR: „Was wohl, dieser scheiß Spiegel ist an allem Schuld.“
Von unten hört man bereits besorgte Rufe und, dass jemand die Treppe herauf kommt.
I: „Lass mich raten, der Spiegel hat es auf dich abgesehen und deswegen steckt auch eine Scherbe in deinem Fuß. Allein der Spiegel hat schuld und du bist sein Opfer.“
PR: „Genau so war es“, grinst er.
Flo: „Oh man, was ist denn hier passiert? Paula bringt dich um, wenn sie erfährt, dass der Spiegel kaputt ist. Wie hast du das nur wieder geschafft?“
PR: „Der Spiegel hat es auf mich abgesehen.“, schmollt er.
Flo: „Ja ne ist klar. Böser Spiegel, ganz böse. Komm mit ich verarzte dich mal.“, lacht Flo und bleibt kurz mit dem Blick an mir hängen.
I: „Flo, wenn du fertig bist ... können wir mal kurz reden?“
Flo: „Ähm ja klar, warte kurz hier.“
I: „Okay danke, mache ich. Ich räume schon mal die Scherben weg.“
Flo: „Ja pass aber bitte auf.“
I: „Ja ja“, ich verdrehe die Augen. Ich bin doch kein Kleinkind mehr. Doch keine fünf Sekunden nachdem er mit Paul im Arzt Zimmer verschwunden ist, passiert es doch. Ich schneide mir mit einer Scherbe des Spiegels einmal quer über die Hand.
I: „Shit“, fluche nun auch ich. Er hatte mich sogar noch davor gewarnt. Wenn ich jetzt zu ihm reingehe und ihm sage, was passiert ist, dann lacht er mich doch aus und hält mich für bescheuert. Nein das geht nicht. Und wenn ich runter zu den Anderen gehe, denken die doch auch nicht viel besser von mir. In solchen Sachen halte ich lieber meinen Mund. Ich will ihnen auch nicht zur Last fallen, schließlich haben sie mich ja bei sich aufgenommenen. Nein ich schaffe das alleine. Schnell laufe ich in mein Zimmer und in das angrenzende Bad. Sofort schnappe ich mir den Verbandskasten, welchen jedes Bad in diesem Haus hat und suche mir zwei Kompressen heraus. Ich drehe den Wasserhahn auf und beiße schnell die Zähne zusammen, bevor ich meine Hand unter den Strahl halte. Ein stechender Schmerz durchzuckt meine Hand und ich kann ein Aufstöhnen nicht zurückhalten. Ich reiße meine Hand unter dem Wasserstrahl hervor und drücke eine der beiden Kompresse darauf. Diese ist binnen Sekunden von einem Blut-Wasser-Gemisch durchtränkt. Ich entferne den Stoff und lege sofort die nächste darauf. Doch auch diese will einfach nicht die Blutung stoppen. Nach einer weiteren Minute öffne ich die Verpackung einer dritten Kompresse und eines Verbandes. Sobald ich den durchtränkten Stoff der zweiten Kompresse entferne, quillt sofort weiteres Blut aus der Wunde. Mist. So langsam wird mir auch schwindelig und komische schwarze Punkte sind zusehen. Ich kann jetzt nicht bewusstlos werden! Ich lege die letzte Kompresse auf meine Handfläche und binde den Verband ziemlich straff darum herum. Als die Punkte immer mehr werden schüttel ich den Kopf und versuche wach zu bleiben. Das klappt auch erstaunlich gut und ich kann wieder scharf sehen. Im Waschbecken sieht es so aus, als hätte ich dort jemanden abgeschlachtet. Mit der gesunden Hand reinige ich grob das Becken und räume schnell den Verbandskasten wieder in den Schrank. Von draussen hört man bereits wie Paul nach unten hüpft. Scheinbar habe ich ziemlich lange gebraucht.
Flo: „Jasi, wo bist du?“
I: „In meinem Zimmer, warte kurz ich komme gleich!“, rufe ich leicht panisch. Was soll ich ihm den sagen? Dass ich mich geschnitten habe und gerade am verbluten bin klingt nicht so toll. Ich schaue mich suchend in meinem Zimmer um und mein Blick bleibt an meiner Tasche hängen. Genau das ist es. Ich schnappe mir meine oversize Jacke und schlüpfe schnell rein. So kann ich in dem zu langen Ärmel meine Hand verstecken, ohne dass jemand Verdacht schöpft. Perfekt. So öffne ich meine Tür und laufe fast gegen Flo, da ich nicht damit gerechnet habe, dass er dort steht.
I: „Wow sorry“, lache ich. Jetzt nur die Fassung bewahren und er wird nichts merken.
Flo: „Du wolltest mit mir reden?“
I: „Ähm ja komm rein.“
In meinem Zimmer setzten wir uns gemeinsam auf die Luftmatratze.
I: „Und zwar ... mir ist halt aufgefallen, dass ... dass du mich immer so anguckst. Und wollte mal fragen, ob du irgendwelche Gefühle für mich hast?“, stottere ich unsicher vor mir her.
Flo: „Naja ... ähm ... du bist schon echt hübsch und ... joa.“, mehr bringt er gerade nicht raus.
I: „Das ist echt süß von dir und ich bin auch Single und du bist auch echt hübsch und nett. Nur ich weiß nicht, wie wir es den anderen erzählen sollen.“
Flo: „Das heißt, du magst mich auch?“, fragt er hoffnungsvoll.
I: „Ja ich denke schon“, lache ich. Oh man ich kenne ihn erst seit anderthalb Tagen und trotzdem sind wir in einander verliebt. Also glaube ich, denn ich war noch nie zuvor verliebt.
Flo: „Dann sind wir jetzt ein Paar, sagen aber nichts den anderen?“
I: „Fände ich gut“, grinse ich. Flo beugt sich zu mir herüber und gibt einen leichten Kuss auf die Wange. In mir fängt es an zu kribbeln. Und es kribbelt auch weiter, obwohl er sich von mir gelöst hat. Das war der beste Moment seit langem. Er steht auf und reicht mir die Hand, welche ich auch sofort ergreife. Mit seiner Hilfe stehe ich auf, doch bereits auf halbem Weg merke ich, dass etwas nicht passt. Überall tauchen wieder diese schwarzen Punkte auf und es werden immer mehr. Als ich wieder gerade stehe sacke ich wieder zusammen und alles um mich herum wird schwarz.



Na was denkt ihr, wie lange bleibt die Beziehung zwischen den beiden geheim und wie reagieren alle auf Jasis Verletzung?
Schöne Woche euch.

Und jetzt? asds_fanfictionWhere stories live. Discover now