4.

7.2K 184 10
                                    

Als ich aus dem Bahnhof hinaus trete, schaue ich mich erst einmal genauer um. ...

Ich kenne mich in Köln wirklich absolut gar nicht aus. Vielleicht hätte ich während der Fahrt hierhin mal auf GoogleMaps gehen sollen. Naja zu spät. Irgendwohin werden die Straßen mich schon führen, dachte ich mir und lief einfach los.
Am Anfang war es noch lange Asphalt, aber seit einpaar Minuten laufe ich auf kleinen Schottersteinchen. Ich bin in einem Park gelandet. Weder groß noch klein. Einfach ein normaler Park mit Bäumen und Sträuchern. Letztere stehen ziemlich nah beieinander. Die perfekte Versteckmöglichkeit! Ich werde langsamer und mustere die Hecken nach einem Schlupfloch ab. Nach etwa 400m fand ich sogar einen kleinen Zugang zu einem Hohlraum. Es war gerade groß genug, um sich dort hinlegen zu können. Ich habe Glück, dass es Mitte Juli ist, denn in der ganzen Hektik habe ich doch glatt meinen Schlafsack vergessen. Klar ich liege auf Wurzeln und kleinen Steinen, aber wenn ich alles etwas mit Moos oder Gras auspolstere lässt es sich hier bestimmt ganz gut leben. Solange bis ich eben etwas richtiges gefunden habe. Also krabbel ich aus meinem neuen "Zuhause" heraus und fing an Gras, trockene Blätter und Moos zu sammeln. Um mich herum ist es still. Keine Menschenseele weit und breit. Die sitzen jetzt bestimmt daheim vor ihren großen Fernsehern oder reden mit der Familie. Heimlich stiehlt sich eine Träne auf meine Wange die ich durch meinen Handrücken stoppte. Ich sammle weiter Grünzeug für mein "Bett". Jedoch war etwas anders, als vor zwei Minuten. Allein war ich glaube ich nicht mehr. Zumindest das Knacken eines Astes und das Knirschen der Kieselsteine, wie unter schweren Schuhen konnte ich mir nicht nur einbilden. Ja, dahinten huschte auch der Schein einer Taschenlampe vorbei. Sofort rannte ich in Richtung meines Versteckes. Und das nicht zu früh, denn ich hörte bereits Stimmen. Viele Stimmen. „ HAAALLLLLOOOO? IST HIER JEMAND?“, rief eine dunkle, männliche Stimme. Als ob ich denen jetzt antworten würde. Ich muss mir ein Kichern unterdrücken. Mittlerweile ist die Menschenmasse keine 5m von mir entfernt stehen geblieben. Ein Funkspruch dringt aus dem Gemurmel hervor:
„ Arnold 12/22 für Arnold?“
» Arnold hört. «
„ Keine Person entdeckt. Brechen jetzt ab und kommen zur Wache“
»Verstanden.«

„Also Leute, wir brechen das hier jetzt ab. Es hat einfach keinen Sinn, bei der Dunkelheit werden wir nie jemanden finden. Das junge Mädchen ist zur Fahndung ausgeschrieben! Trotzdem Danke für eure Mitarbeit und tatkräftige Unterstützung!“, rief ein älterer Mann.
Viele Leute klatschten, aber einige meinen nur, dass sie sowieso von allem hier nie über zeugt waren. Tolle Einstellung, wenn man bei der Polizei oder ähnlichem arbeitet. Noch ein paar Sekunden sah man nur noch einzelne Scheinwerfer auf blitzen und dann ist es auch schon wieder so ruhig wie zuvor. Als wäre das alles eben nie passiert.
Todmüde lege ich das gesammelte Blattwerk auf den Boden und mache es mir so gemütlich, wie es eben geht. Langsam schließe ich meine Augen und versinke bereits wenige Sekunden später in einen unruhigen Schlaf.



Vielen Dank, dass ihr zusammen mit mir mit fiebert. Ich freue mich über jeden Kommentar, egal ob Verbesserungsvorschlag oder einfach nur positiven Zuspruch. Danke!

Und jetzt? asds_fanfictionWhere stories live. Discover now